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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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raus zu fahren und um Essen zu betteln. Er war müde und mehr als frustriert, dass Rafe Masterson noch immer keine heiße Spur entdeckt hatte. Sie traten auf der Stelle und diese Angelegenheit hatte bereits eine beträchtliche Stange Geld verschlungen. Er solle Geduld haben, riet Masterson immer wieder. Irgendwann machten die ganz sicher einen Fehler und dann würde er bereits da sein. Leider war Geduld nicht eben eine von Joshs starken Seiten. Er hasste es, nur auf der Stelle zu treten.
    Unterdessen hatte Josh alle Habseligkeiten, die sein Kühlschrank hergab, auf dem Küchentisch ausgebreitet. Davon flogen nun auch noch die Eier, wegen unbekannten Legedatums, in den Müll. Eine angefangene Tube Anchovis Creme, drei Scheiben Mortadella mit merkwürdigem Pelz, eine undefinierbare Masse und zwei vergammelte Tomaten gesellten sich zu dem anderen Kram. Herrgott - was für eine Schweinerei. Er würde gleich morgen der Putzfrau einen Zettel hinlegen, damit sie sich mal den Kühlschrank vornahm. Eine ordentliche Grundreinigung wäre angebracht und am liebsten wäre ihm noch, sie würde das Ding, mit allem, was er gerne aß, neu befüllen. Letzteres gehörte jedoch nicht zu ihren Aufgaben, leider. Einkaufen musste er wohl oder übel selbst gehen. Er seufzte.
    Jetzt blieben ihm immerhin noch eine frische Flasche Ketchup, eine Dose Räucherlachs, zwei Büchsen Budweiser, eine Flasche Mineralwasser und im Gefrierfach fanden sich tatsächlich noch zwei Frühstücksbrötchen. Er gab sie rasch zum Auftauen in die Mikrowelle und fand die Ausbeute, unter den gegebenen Umständen, gar nicht mal so schlecht. In Tanner House hätten seine Mutter oder Angelina nur wieder versucht, hinter die Gründe seiner finsteren Miene zu blicken. Dann hätte er über kurz oder lang von der Misere mit Masterson berichten müssen und dazu hatte er heute nun so gar keine Lust mehr. Ihm fiel mit einem Mal ein, dass er morgen für ein paar Tage nach Kalifornien fliegen musste. Ein alter Bekannter seines Vaters hatte um Rat wegen des Baus eines Geschäftshauses gebeten. Daraus konnte sich durchaus ein lukrativer Auftrag entwickeln. So etwas war immer gut zu gebrauchen, vor allem, da es mehrere Tausend Kilometer entfernt lag und damit vermutlich frei von diesen elenden Sabotageakten, die hier in der Gegend zu grassieren schienen. Gerade aber wegen der ungeklärten Vorkommnisse wollte er eigentlich jetzt nicht nach Kalifornien fliegen. Marc kniete sich ohnehin schon total in diese Sache rein. Auf der anderen Seite wollte Josh vermeiden, dass Marc das Gefühl bekam, Josh würde ihm nicht zutrauen mit solchen Schwierigkeiten fertig zu werden und deshalb nicht fliegen. Also hatte er eingewilligt, auch wenn es ihm noch so schwer gefallen war, Marc jetzt, wo jeder aufmerksame Beobachter gebraucht wurde, allein zu lassen.
    Seufzend schob er sich den letzten Bissen des Brötchens in den Mund und warf die nun leere Dose Räucherlachs fort. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Koffer zu packen.
    Er rief bei Irene an, um das Baseballtraining abzusagen. Sie versprach, sich um eine Vertretung zu kümmern oder wenn das wegen der Kurzfristigkeit nicht klappen sollte, allen Bescheid zu geben, dass das Training in dieser Woche ausfallen musste.
    Nach einer ausgiebigen Dusche, stellte er seinen Wecker. Um den Flieger zu erreichen, musste er bereits eine Stunde früher als gewohnt aufstehen. Diese Aussicht trug auch nicht gerade zur Besserung seiner Laune bei. Obwohl er mehr als müde war, konnte Josh nicht zur Ruhe kommen. Zu viele Gedanken schwirrten durch seinen Kopf und ließen sich einfach nicht abstellen.
    Einen Lichtblick gab es allerdings. Gloria hatte tatsächlich Wort gehalten und somit flossen keine Unterhaltszahlungen mehr von ihm in ihre Hände. Ansonsten hatte er nichts mehr von ihr gehört und schloss daraus, dass es ihr gut ging. Das war doch wenigstens etwas.
    Jetzt tauchte Liz vor seinem geistigen Auge auf. Das tat sie unerwünschter Weise immer öfter in letzter Zeit. Er sah ihr Gesicht vor sich, voller Hingabe, mit Leidenschaft erfüllt. Sofort regte sich etwas bei ihm. Am Tage wusste Josh sich mit Arbeit abzulenken, aber was, um alles in der Welt, sollte er jetzt tun? Er wollte sich nun wirklich nicht, wie ein pubertierender Teenager, einfach einen runterholen. Ebenso schied aus, zu Bonny Sue zu gehen. Sie war zwar warmherzig und vor allem diskret, doch er wusste bereits jetzt, dass ihm dieser zwanglose Sex nicht mehr genügen würde. Fast

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