Rückkehr nach St. Elwine
ordentlichen Gewinn herausgewirtschaftet haben. Es wäre ein guter Zeitpunkt bei Joshua Tanner auszusteigen und endlich auf eigenen Beinen zu stehen. Versteh mich nicht falsch! Ich habe nichts gegen die Familie Tanner. Im Gegenteil. Ich bin stets gut mit Peter ausgekommen und sein Sohn könnte seine Sache nicht besser machen. Er war ein guter Junge und hat viel durchmachen müssen. Das hat ihn zu einem verantwortungsbewussten Mann gemacht. Es geht mir hier um dich. Ganz allein um dich.“
„ Mir gefällt es so wie es ist“, entgegnete Marc ruhig.
Seine äußere Ruhe war jedoch nur gespielt. All der Schweiß und das Abschuften beim Sport hatten letztlich doch ihr Gutes, denn seine Körperbeherrschung war nahezu grandios, zumindest für eine gewisse Zeit. Danach konnte er allerdings für nichts mehr garantieren. Deshalb beschloss er, das Gespräch jetzt in eine völlig andere Richtung zu lenken.
t="0" wid . Hübsch, die vielen Antiquitäten hier. Der Schrank da drüben, Kirschholz?“
George nickte nur und zog kurz die rechte Augenbraue hoch.
„ Du bist deinem alten Hobby also treu geblieben“, sinnierte Marc.
Die Frauen schneiten schnatternd herein. Offenbar hatten wenigstens sie sich gut unterhalten. Amy legte ihm ihre Hand auf die Schulter.
„ Marc, wow, ich sage dir, die Bibliothek ist einfach fantastisch. Das musst du gesehen haben. Dein Vater hat ja tolle Arbeit geleistet. Diese wunderbaren Bücherregale, die vom Fußboden bis zur Decke reichen. Ehrlich, Mr. Cumberland, ich bin begeistert“, wandte sie sich jetzt an George.
„ Vielen Dank. Aber wie ich meine Frau kenne, hat sie wahrscheinlich, wie üblich, leicht übertrieben und das Ganze so dargestellt, als hätte ich alles allein aufgearbeitet und wieder zusammengesetzt. Mein Schwiegervater ist Fachmann müssen Sie wissen. Ich habe viel von seiner Erfahrung profitiert.“
Nach dem Abendessen lächelte Jenny Marc und Amy geheimnisvoll zu. Im Kerzenlicht wirkte sie ganz besonders bezaubernd, wenn man denn als Mann auf feengleiche Engelchen stand. Für einen flüchtigen Augenblick war es Marc, als säße ihm seine eigene Mutter gegenüber. Der Moment verflog genauso rasch, wie er gekommen war.
„ Schatz, möchtest du es ihnen sagen oder soll ich?“, wandte sich Jenny jetzt an ihren Ehemann.
„ Nun, der Grund für diese Einladung“, begann George, „bestand vor allem darin, dass wir uns näher kennen lernen, aber wir haben euch auch etwas Wichtiges mitzuteilen. Ihr seid die Ersten, die wir ins Vertrauen ziehen.“
George zwinkerte seiner Frau zu. Er besaß ganz zweifellos jungenhaften Charme, registrierte Amy. Vater und Sohn sahen sich, nicht nur äußerlich, verblüffend ähnlich.
„ Tja also.“
Jenny räusperte sich und strich mit der Hand kurz durch eine Strähne ihres schulterlangen, blonden Haares.
„ Ich bin schwanger. George und ich bekommen ein Baby.“
Sie strahlte über ihr ganzes engelsgleiches Gesichtchen, während Marc fassungslos versuchte, sie nicht mit offenem Mund anzustarren.
„ Wie bitte? Ich glaube, ich habe mich da wohl verhört.“
Er lachte kurz nervös auf.
„ War ein guter Witz. Hat fast funktioniert. Charly Chaplin lässt grüßen.“
Georges Miene verwandelte sich zu Eis. Jennys Blick wanderte irritiert zwischen den Anwesenden hin und her.
„ Also, äh, das war kein Witz.“
„ Lass gut sein Schatz! Er hat’s schon kapiert.“ George berührte sanft die Hand seiner Frau.
„ Sag, dass das nicht wahr ist!“
Marc knirschte fast mit den Zähnen und bohrte seinen Blick in die stahlgrauen Augen, die den seinen so ähnlich waren.
„ Ich wollte zuerst nicht, in Anbetracht meines Alters. Aber Jenny ist jung. Sie wünscht sich seit langem ein Kind und sie hat ein Recht darauf. Da habe ich ihr schließlich nachgegeben.“
„ So ist er, der nette George. Ganz selbstlos macht er seiner hübschen jungen Frau mal eben ein Kind. Einfach den Hosenlatz auf und ramba zamba los geht’s.“
Jenny erblasste und Amy trat ihm unter dem Tisch mit aller Kraft gegen das Schienbein. Marc ignorierte diesen Schmerz, denn tief in seinem Inneren war da ein viel stärkerer, einer, der ihm fast die Luft zum Atmen nahm.
„ Du entschuldigst dich sofort bei meiner Frau!“, befahl George mit scharfer Stimme. „Deine Art und Weise hat sie verletzt.“
„ Ich wüsste nicht warum“, warf Marc gelassen ein.
„ Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“, zischte Amy aufgebracht.
„ Halt du dich da raus, okay“, fuhr
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