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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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unglaublich lange Beine. Sein fast blauschwarzes Haar trug er modisch kurz geschnitten, seine Haut schimmerte bronzefarben. Sicher verdankte er diesen Umstand irgendwelchen indianischen Vorfahren, schoss es Carry durch den Kopf. Seine unglaubliche Männlichkeit war im ganzen Gebäude präsent. Dabei überschatteten diese lächerlich dichten, langen Wimpern, um die ihn jede Frau ganz einfach beneiden musste, seine dunklen funkelnden Augen. Einmal nur, wünschte sich Carry, wollte sie von seinem schön geformten Mund geküsst werden. Nur ein einziges Mal. Das war doch sicher nicht zu viel verlangt.
    "Träum nicht! Dumme Gans!", schalt sie sich stattdessen.
    Sie kannte die meisten Gerüchte über ihn. Es hieß, dass er viele Affären einging. Nichts Ernstes. Wahrscheinlich, kam sie zu dem Schluss, bevorzugte er One-Night-Stands. Die waren für Männer wie ihn, immerhin herrlich unkompliziert. Warum auch nicht? Sie jedenfalls wäre da nicht sehr abgeneigt. Wenn er ihr auch nur eine Nacht schenken würde. Na ja, für heute war erstmal Feierabend. Carry rief sich in die Realität zurück.
     
     
    Josh düste mit seinem schwarzen Lamborghini rasch nach Hause. Er stürzte ins Schlafzimmer. Dann flog bereits die Krawatte auf das Bett, danach der Designeranzug und auch das seidene Hemd. Er öffnete den Schrank, nahm ein frisches Sweatshirt sowie eine lange Sporthose heraus. Josh schlüpfte in die Klamotten, schnappte noch das Basecap vom Bord und joggte zum Sportplatz in der Nähe des Hafens.
    "Hey, Josh - spät dran."
    "Tut mir leid, Billy. Ich hatte heute ein bisschen viel um die Ohren. Aber jetzt kann's losgehen." Josh sah sich um. "Wo ist denn Zach?"
    Die Jungen lachten. "Hat sich angesteckt bei seiner Zwillingsschwester - Windpocken." Sie kicherten alle miteinander.
    "Armer Kerl, ist 'ne verteufelte Juckerei. Ihr solltet Zach lieber bedauern, statt euch über ihn lustig zu machen."
    "Schon klar Josh, nur - es ist 'ne verdammte Babykrankheit." Der zehnjährige Billy gluckste noch immer erheitert und klang mehr als schadenfroh.
    "Nun ja, ich schätze, einen erwischt es früher, den anderen später. An deiner Stelle wäre ich lieber ruhig."
    Josh konnte nicht ahnen, wie recht er mit dieser Aussage hatte.
     
    Gegen Ende der Trainingszeit fuhr pünktlich auf die Minute Billys Mutter mit ihrem klapprigen Kombi vor. Sie zuckelte einmal um den gesamten Sportplatz und stieg schließlich aus. Dann trat sie auf Josh zu.
    "Tag, Mr. Tanner."
    "Nee, nee, Josh", funkte Billy dazwischen. "Du warst zehn Minuten zu spät. Also musst du das noch nachholen! Alles andere bedeutet, dass du uns aufs Kreuz legen willst."
    "Junge!" Erschrocken riss Mrs. Martin die Augen auf und funkelte finster ihren Sohn an.
    "Na ja, irgendwie hat er schon recht." Josh grinste und rieb sich über das Kinn. "Aber genau genommen waren es nur sieben Minuten“, wandte er sich wieder den Kindern zu. „Wollt ihr, dass wir die Zeit jetzt ranhängen?"
    Die Jungen nickten.
    "Ich warte dann", rief Mrs. Martin, während sie bereits auf die leeren Zuschauerränge zusteuerte. Sie war froh, dass sich jemand der Kinder annahm und sich ein bisschen um sie kümmerte. Und was sie selbst betraf, so machte sie gern mal eine Verschnaufpause. Die Gruppe bildete jetzt eine Traube um Joshua Tanner, der ihnen offensichtlich gerade etwas erklärte. ‚ Was für ein gutaussehender Mann er doch ist’ , ging es ihr durch den Kopf.
    Josh erklärte jedem, welche Aufgabe er zu erfüllen hatte. Dann drückte er Stuart, dem Fünfzehnjährigen, den Schläger in die Hand.
    "Ich verrate euch jetzt mal einen Trick aus meiner Highschool-Zeit."
    Die Kinder hingen förmlich an seinen Lippen. Sie schienen ihn anzuhimmeln, als wäre er ein Rockstar. Das war gut so, denn die Jungen brauchten auch außerhalb der Familie jemanden, an den sie sich wenden konnten und der ihnen trotz allem das Gefühl vermittelte, einer der ihren zu sein.
    "Aber…" Josh machte offensichtlich gerade eine kurze bedeutungsvolle Pause. "… Ihr müsst genau zuhören! Ansonsten geht's in die Hose. Stuart, du schlägst so fest zu wie du kannst! Billy, nimm den Handschuh! Alle auf ihre Positionen! Hat noch jemand Fragen?"
    "Nö, alles klar."
    "Also, dann, los geht's", gab Josh das Kommando.
    Stuart holte weit aus. Es geschah in Sekundenschnelle. Er führte den Schläger in einer eleganten Seitwärtsbewegung aus und - Volltreffer.
    Josh spürte einen wahnsinnigen Schmerz unterhalb der Gürtellinie.
    "Jesus!" Ihm blieb die Luft

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