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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine
Autoren: Britta Orlowski
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würde und so zog Liz rasch auch die Shorts über seine schmalen Hüften. Ein Riesenhämatom hatte sich ausgebreitet. Er hob den Kopf.
    Sie drückte seinen Oberkörper wieder sanft in das Kissen zurück.
    "Bitte entspannen Sie sich jetzt ein wenig und legen Sie sich ganz locker hin, okay?"
    Um Himmelswillen, wie sollte man sich da entspannen, fragte sich Josh. Warum muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Und zu allem Unglück auch noch im Beisein von Lizzy!
    Doch die Schmerzen schalteten nahezu alle seine rationellen Gedanken aus. Sie waren jetzt fast unerträglich und er klammerte sich nur noch an die Hoffnung, dass die Wirkung der Spritze bald eintrat.
    Josh versuchte sich nicht vorzustellen, was Liz mit ihm tun würde und schloss resigniert die Augen. Sein Atem ging flach und stoßweise.
    Liz war erschrocken, aus seinem Penis sickerte tröpfchenweise Blut. Um ihn abzulenken und sich selbst zu beruhigen, plapperte sie einfach drauflos. Über St. Elwin und die vielen Veränderungen, die ihr bereits aufgefallen waren.
    Josh hörte nur mit halbem Ohr hin. Der Schmerz nahm ihn in die Zange, benebelte seine Sinne und nur der sanfte Klang ihrer Stimme durchbrach diesen Nebel und hüllte ihn ein. Er spürte, wie ihre Hände vorsichtig tastend seine Hoden untersuchten und Josh stöhnte leise, da die Schmerzen immer größere Wellen auszusenden schienen.
    Anschließend benutzte Liz ein Ultraschallgerät.
    Ein pulsierendes Ziehen hatte jetzt alles erfasst, was sich unterhalb seines Bauchnabels befand.
    "Ich werde spiegeln, um Genaueres sehen zu können."
    Er nickte leicht unter geschlossenen Lidern. Josh verstand ohnehin nicht den Sinn ihrer medizinischen Fachausdrücke.
    Mist, dachte Liz. Ein Hoden war ziemlich gequetscht. Kann sein, dass er ihn verliert. Während sie das Glastischchen mit den Instrumenten bestückte, die sie für die Untersuchung benötigte, suchte sie in Gedanken bereits nach einfachen Worten, um ihm den Vorgang zu erklären.
    Josh hörte nur das Wort "Einführen", riss sofort die Augen auf und versuchte sich aufzusetzen.
    "Ganz ruhig!", murmelte Liz. "Ich bin sehr vorsichtig." Sie tupfte zunächst das Blut ab, benutzte ein Gleitmittel und schob behutsam und sanft das Endoskop mit der winzigen Kamera in der Harnröhre vorwärts.
    Er stieß zischend den Atem aus. "Hör auf, bitte!", Josh flehte sie nahezu an.
    Hasste sie ihn so sehr, um sich auf diese Weise an ihm zu rächen? Das war doch sicherlich gesetzwidrig. Er hätte nie geglaubt, dass sie zu so etwas fähig war. "Nimm deine Hände weg!" Seine Stimme hatte einen verzweifelten, anklagenden Ton.
    In Liz' Magen zog sich daraufhin sofort ein kalter Knoten zusammen. Seine fast schwarzen Augen waren weit aufgerissen und starrten sie entsetzt an. In ihren Tiefen entdeckte sie ein verräterisches Glitzern.
    "Bitte, hör auf! Du tust mir weh!", bat er wieder.
    Er brachte diese Bitte so vor, als schien er zu glauben, sie würde etwas falsch machen und es nicht bemerken, überlegte Elizabeth irritiert.
    Josh versuchte plötzlich zu entkommen, indem er bis an den äußersten Rand des Kopfendes rutschte.
    "Bleib still liegen, verdammt noch mal!", fuhr Liz ihn an. "Bist du verrückt? Du musst ruhig liegen bleiben!" Verärgert klappte sie an jeder Seite des Untersuchungstisches eine schalenförmige Halterung hoch, legte je eines seiner Beine ein und zog einen Gurt oberhalb der Knie fest.
    "Oh nein, ist das wirklich notwendig?" Seine Stimme klang heiser und kraftlos. Als hätte er fast all seine Reserven verbraucht.
    "Ich denke, es ist vor allem sicherer. Ich möchte dich nicht zusätzlich noch verletzen“, erklärte sie ihm ruhig. Sie fuhr fort: "Jetzt werde ich noch mal anfangen müssen."
    Er zog scharf die Luft ein, als Liz von neuem begann. "Ich glaub, mir wird schlecht“, stieß er hervor.
    Auch das noch. Liz griff nach einer Schale und stellte sie neben Joshs Kopf auf der Liege ab. Seine Augen waren jetzt wieder geschlossen, aus seinem Gesicht jegliche Farbe gewichen. Seine Hände krallten sich so stark an den Rand der Liege, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie bemerkte sehr wohl, wie er versuchte, sich gegen den Schmerz zu wappnen.
    "Ich weiß, dass ich dir weh tue. Es muss leider sein", sagte Elizabeth schließlich leise. Ihre Hand schob vorsichtig die Sonde tiefer, während sie sein Gesicht nicht aus den Augen ließ.
    "Herrgott." Er konnte das laute Aufstöhnen nicht mehr länger unterdrücken.
    Liz legte ihre linke Hand flach auf seinen Bauch.
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