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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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sagte.
    Jetzt hatte sie Mühe ihn festzuhalten, damit er nicht auf`s Pflaster schlug. Er blieb abrupt stehen.
    "Komm Daddy!"
    "Nee", nörgelte er. "Keinen Schritt mach ich mehr bei dem Sauwetter, Lizzy."
    Lieber Gott, warum ? Liz mühte sich ab und blinzelte die Tränen fort.
    "Warte, ich helfe dir!" Eine ihr allzu bekannte Stimme in ihrem Rücken ließ sie zusammenfahren. Josh war mit seinem Wagen neben sie gefahren. "Versuchen wir, ihn ins Auto zu schieben!"
    "Danke Tanner, das schaffe ich schon allein. Wir haben es ja nicht so weit."
    "Weit genug. Vergiss mal deinen Stolz! Ich denke, es geht um ihn." Er deutete auf ihren Vater, der sich inzwischen hingehockt hatte.
    Verschwinde !, wollte sie ihn anfahren, Geh weg! , doch stattdessen schluckte sie die Worte herunter. Er hatte Recht, verdammt noch mal. Auch wenn sie das nicht gern zugab. Also straffte sie wieder ihre Schultern. "Dann los!"
    Mit vereinten Kräften schafften sie es und Josh fuhr sie beide nach Hause. Dabei verlor er kein einziges Wort. Insgeheim hatte Liz irgendeine blöde Bemerkung von ihm erwartet und sich davor gefürchtet. Doch die blieb aus. Er half ihr sogar ihren Vater auf das Bett zu legen.
    Josh versuchte angestrengt, die Armut in dem winzigen Haus zu ignorieren. Obwohl ihm das große Mühe kostete. Er biss sich auf die Lippen und machte ein möglichst unbeteiligtes Gesicht. Die Küchentür stand offen. Dort erhaschte er einen Blick auf einen kleinen Wäscheständer. Am Nachmittag hatte Liz ihre Unterwäsche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt
    . Sie folgte jetzt unbehaglich seinem Blick und das Blut schoss ihr in die Wangen. Josh setzte ein cooles Grinsen auf. Der Anblick ihrer Unterwäsche war wesentlich besser als der Rest der Einrichtung. Außerdem konnte er damit besser umgehen. Das lenkte ihn von dieser deprimierenden Hütte ab. Er griff kurzerhand nach ihrer beider Strohhalm.
    "Nimm`s leicht Lizzy! Ich weiß, was Frauen drunter tragen." Er klopfte ihr auf die Schulter und war schon zur Tür hinaus. Dann kam er jedoch noch einmal zurück. "Und nein, du brauchst dich nicht bei mir zu bedanken."
    Die Tür fiel ins Schloss, noch bevor der Schuh, den Elizabeth wütend nach ihm warf, ihn treffen konnte.
     
    Liz stellte jetzt die Kaffeetasse fort und blickte auf die Uhr, es war kurz nach Mitternacht. Wenn sie Glück hatte, würde sie bis zum Morgen durchschlafen können. Aber vorher würde sie noch einen Kontrollgang auf der Station machen. Obwohl sie nun spürte, wie anstrengend der Tag gewesen war, siegte doch ihr Pflichtbewusstsein.
    Josh schlief tief und fest. Sie zog die Decke zurecht, kontrollierte Herzschlag und Blutdruck und befühlte seine Stirn. Er hatte keine erhöhte Temperatur. Auch die Wunde selbst stellte sie zufrieden.
    Ein leiser Seufzer entfuhr seiner Kehle. Es machte ihr mächtig zu schaffen, dass sie ihm heute so hatte weh tun müssen. Das war ihr noch bei keinem ihrer Patienten passiert. Außer natürlich bei Kindern. Liz hielt sich für eine mitfühlende Ärztin, aber sie konnte keine falsche Rücksicht nehmen. Das war ganz normal in ihrem Beruf. Doch im Falle Joshua Tanner hatte sich sein Schmerz fast körperlich auf sie übertragen. Nie würde sie seinen anklagenden Aufschrei vergessen. Selbst jetzt, wo bereits Stunden vergangen waren, zog sich noch ein kalter Knoten in ihrem Magen zusammen.
    Liz konnte nicht widerstehen, ihm sachte durch das Haar zu fahren. "Es ist alles gut", flüsterte sie und war ein wenig erstaunt darüber, warum sie den Drang, ihn zu trösten, plötzlich so ausgeprägt empfand. Ausgerechnet für Joshua Tanner, wer hätte das gedacht. Am allerwenigsten sie selbst. "Du wirst bald wieder okay sein."
    Ein Flackern huschte über seine Lider und er schlug die Augen auf.
    "Lizzy?"
    "Ich bin da. Es ist alles vorbei."
    Er nahm ihre Hand, wie um sich zu bedanken, nickte kurz und fiel wieder in die wohlige Wärme des Schlafes zurück. Einen Moment lang blieb sie wie erstarrt stehen. Joshua Tanner hatte sie mal wieder völlig durcheinander gebracht. Seit wann bist du so sentimental ?, schalt sie sich. Liz floh fast aus dem Zimmer. Dabei redete sie sich allerdings ein, dass es nun wirklich an der Zeit war, schlafen zu gehen.
     
    Liz verließ nach einem flüchtigen Blick in den Spiegel das Dienstzimmer und betrat den Korridor.
    "Guten Morgen, Frau Kollegin. " Dr. Jeffersons Stimme hallte in ihr noch nach. "Hab schon gehört, was Sie am Abend für eine glanzvolle Leistung vollbracht haben. Alle Achtung!

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