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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Tagen geschehen. Dann ist eure Entfernung zur Basis schon größer als die zum Treibstoffgenerator.«
    »Und?« Trumballs Stimme klang wachsam.
    »In zwei Tagen müsstet ihr genau in der Mitte zwischen Basis und Generator sein.«
    »Stimmt.«
    »Das ist der Moment der Entscheidung. Der Punkt, von dem aus es kein Zurück mehr gibt. Dann werde ich entscheiden, ob ihr weiterfahren könnt oder umkehren müsst.«
    »In zwei Tagen.«
    »Ja. In der Zwischenzeit werden wir den Sturm sehr genau beobachten. Und ihr meldet euch stündlich bei uns.«
    Diesmal war es Trumball, der eine Weile zögerte, bevor er antwortete. »Okay. Geht klar.«
    »Gut«, sagte Jamie.
    »In einer Stunde gehen wir schlafen«, sagte Trumball. »Ich melde mich dann noch mal.«
    »Gut«, wiederholte Jamie.
    Er beendete die Verbindung und lehnte sich zurück. Er fühlte sich, als hätte er zehn Runden mit einem Profiboxer im Ring gestanden.
    Eine Viertelstunde später war Jamie im Geologielabor und führte eine Analyse der Kernproben durch, die Craigs Bohrer heraufbefördert hatte. Er war froh darüber, mit Steinen und Erde zu tun zu haben statt mit Menschen. Sedimentäre Ablagerungen, kein Zweifel. Diese Kuppel steht auf dem Grund eines uralten Meeres. Wenn wir vor ein paar hundert Millionen Jahren hier gewesen wären, dachte er, hätten wir eine Taucherausrüstung gebraucht.
    »Jamie«, ertönte Stacy Deschurowas scharfe Stimme aus den Lautsprechern, »wir haben einen Notruf von Rodriguez.«
    Als Deschurowas Stimme durch die Kuppel hallte, vergaß er seine Grübeleien sofort. Er ließ die Kernprobe im eingeschalteten Elektronenmikroskop und sprintete durch die Kuppel zum Kommunikationszentrum.
    Deschurowa gab Jamie wortlos und mit grimmiger Miene ein Headset.
    Rodriguez' Stimme war ruhig, aber man hörte seine nervliche Anspannung. »… jetzt schon über zwei Stunden da unten, und der Funkkontakt ist abgebrochen«, sagte der Astronaut gerade.
    Jamie setzte sich wieder auf den Bürostuhl neben Deschurowa, während er das Stiftmikro zurechtbog. »Hier ist Jamie. Was ist los, Tomas?«
    »Mitsuo ist wie geplant in die Caldera runtergestiegen. Ungefähr fünfzig, sechzig Meter weiter unten hat er einen Lavaschlot entdeckt und ist reingegangen. Dann ist der Funkkontakt mit ihm abgebrochen.«
    »Wie lange …«
    »Jetzt schon über eine halbe Stunde. Ich hab am Seil gezogen, aber er reagiert nicht.«
    »Was hältst du davon?«
    »Entweder er ist bewusstlos, oder sein Funkgerät streikt. Ich meine, ich hab richtig an dem Seil gezerrt . Nichts.«
    Die dritte Möglichkeit, dass Fuchida tot war, erwähnte der Astronaut nicht, aber der Gedanke loderte in Jamies Geist.
    »Du sagst, der Funkkontakt mit ihm ist abgebrochen, als er im Lavaschlot war?«
    »Ja, genau. Schon vor über 'ner halben Stunde.«
    Tausend Möglichkeiten schossen Jamie durch den Kopf. Das Seil ist garantiert nicht gerissen, dachte er. Diese Buckyballs sind unglaublich belastbar.
    »Es wird bald dunkel«, sagte Rodriguez.
    »Du wirst ihm folgen müssen«, erklärte Jamie.
    »Ich weiß.«
    »Geh nur so weit, dass du feststellen kannst, was ihm zugestoßen ist. Finde raus, was passiert ist, und melde dich dann wieder hier.«
    »Ja. Ist gut.«
    »Es gefällt mir nicht, aber es geht nicht anders.«
    »Mir gefällt's auch nicht«, sagte Rodriguez.
    Durch einen Nebel aus Schmerz erkannte Mitsuo Fuchida die Ironie der Situation. Er hatte eine grandiose Entdeckung gemacht, aber er würde wahrscheinlich nicht lange genug leben, um jemandem davon zu erzählen.
    Schon beim Betreten des Lavaschlots hatte er eine ungewohnte Furcht verspürt, wie eine Figur in einem alten Horrorfilm, die mit nichts als einer flackernden Kerze in der Hand langsam und ängstlich den engen Korridor eines Spukhauses entlanggeht. Nur dass dieser Korridor hier ein Schacht war, den ein uralter Strom rot glühender Lava ins massive Gestein geschmolzen hatte, und dass Fuchidas Licht von der Lampe im Helm seines Raumanzugs stammte.
    Unsinn!, fauchte er stumm. In deinem Raumanzug bist du sicher, und das Seil verbindet dich mit Rodriguez oben an der Oberfläche. Aber er rief den Astronauten und schwatzte dummes Zeug mit ihm, nur um sich zu vergewissern, dass er in diesem engen, dunklen Gang hier unten nicht völlig vom Rest des Universums abgeschnitten war.
    Die VR-Kameras an seinem Helm zeichneten alles auf, was er sah, aber Fuchida dachte, dass sich nur Geologen für diesen engen, klaustrophobischen Tunnel interessieren würden.
    Der

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