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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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schon okay, sagte er sich. Mitsuo wird das Geschirr runterschicken, dann kann ich mich von der Winde hochziehen lassen.
    Seine Helmlampe warf nur einen schwachen Lichtschein auf die dunkle, raue Felswand. Als Rodriguez sich umdrehte, wurde das Licht vom leeren Abgrund der Caldera verschluckt, der sich endlos weit und tief vor ihm ausdehnte.
    Finsternis umgab ihm. Es war, als wäre er das einzige Lebewesen im ganzen Universum, als gäbe es überhaupt kein Universum, sondern nur die alles verschlingende Dunkelheit dieser kalten, schwarzen Höllengrube.
    Wie von ungefähr kam ihm eine Zeile aus einem Stück in den Sinn, das er vor Jahren in der Schule gelesen hatte:
    Wieso, ist dies hier denn nicht die Hölle?
    Sei kein Idiot!, fuhr er sich an. Dir wird schon nichts passieren. Dein Anzug funktioniert prima, und Mitsuo ist mittlerweile da oben, nimmt das Geschirr ab und bereitet sich darauf vor, es zu dir runterzuschicken.
    Von wegen. Er könnte bewusstlos sein, er könnte an einem Felsbrocken festhängen, oder vielleicht ist das verdammte Geschirr auch zerrissen, als die Winde ihn den Hang raufgeschleift hat. Oder die Winde hat sich aus ihrer Verankerung gelöst, und jetzt kommt er mitsamt Winde und allem wieder runter und auf mich drauf.
    Die Vorstellung, wie sie beide von dem Sims gestoßen wurden und in die schwarze, bodenlose Höllengrube stürzten, ließ ihm das Blut gefrieren.
    Keine Furcht, sagte sich Rodriguez. Keine Furcht. Er stützte sich mit einer beschuhten Hand an dem massiven Felsen ab. Bald bist du hier draußen, wiederholte er stumm. Dann fragte er sich, ob das Licht seiner Lampe schwächer wurde. Gehen die Batterien allmählich zur Neige?
    Fuchidas Kopf knallte so heftig gegen die Innenseite seines Helms, dass er Blut im Mund schmeckte. Er kniff die Augen zusammen und sah den strengen, kompromisslosen Blick seines Vaters. Was für eine Enttäuschung für ihn, wenn er erfährt, dass ich auf dem Mars gestorben bin, wie mein Neffe Konoye.
    Und Elizabeth. Vielleicht ist es besser so. Sie kann nach Irland zurückkehren und sich einen Ehemann aus ihrer eigenen Kultur suchen. Mein Tod wird ihr ein Leben voller Probleme ersparen.
    Die Winde stoppte abrupt, und Fuchida bekam einen ungeheuren Schreck. Sie klemmt! In diesem Moment wurde ihm klar, dass er nicht bereit war zu sterben. Er wollte nicht sterben. Nicht hier auf dem Mars. Überhaupt nicht.
    Ein böses rotes Auge starrte ihn an. Fuchida dachte einen Moment, er hätte das Bewusstsein verloren, dann ging ihm langsam auf, das es das Licht einer der Geo/Met-Baken war, die sie am Rand der Caldera aufgestellt hatten.
    Er strengte seine Augen in der von Sternen erhellten Dunkelheit an und glaubte, die Umrisse der Winde über seinem ausgestreckten Körper aufragen zu sehen. Er langte hin und berührte sie.
    Ja! Er war oben. Aber er war am Rande der Ohnmacht, und ihm war schwindlig. Sein Körper war schweißgebadet. Hitzschlag, dachte er. Wie komisch, an einem Hitzschlag zu sterben, wenn die Temperatur außerhalb meines Anzugs fast hundertdreißig Grad unter Null beträgt.
    Er lachte, obwohl er wusste, dass er drauf und dran war, hysterisch zu werden, aber es gelang ihm nicht, sich zu beherrschen. Bis er unkontrolliert zu husten begann.
    Unten auf dem Sims versuchte Rodriguez, seine eigenen Ängste in Schach zu halten.
    »Mitsuo«, rief er über die Anzugfrequenz. »Alles in Ordnung?«
    Keine Antwort. Natürlich nicht, du Dummkopf! Sein Funkgerät funktioniert ja nicht. Die Kälte schien in seinen Anzug zu sickern. Es war so kalt, dass Kohlendioxid gefror. So kalt, dass die Anzugheizung nicht mehr dagegen ankam. So kalt, dass man sterben konnte.
    Es war pure Phantasie, das wusste er. Wahrscheinlich wirst du in deinem Anzug eher gebraten wie Mitsuo, statt zu erfrieren.
    »Rauf mit dir, Mitsy«, flüsterte er. »Sieh zu, dass du heil raufkommst, und schick mir das verdammte Seil runter!«
    Er würde mich nicht hier zurücklassen. Nicht, wenn er nach oben gekommen ist. Er würde nicht zum Flugzeug laufen und mich hier lassen. Er kann sowieso nicht laufen. Nicht mal gehen. Aber wenn er erst mal oben ist, könnte er's bis zum Flugzeug schaffen. Humpeln, auf einem Bein hüpfen. Oder sogar kriechen. Nein, das würde er nicht tun. Er würde mich nicht allein hier unten sterben lassen. Irgendwas muss ihm zugestoßen sein. Er ist bestimmt verletzt oder ohnmächtig.
    Mit einemmal kam ihm die Erinnerung an den Tod seines großen Bruders wieder hoch. Ganz plötzlich sah er

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