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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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jemand anders die Aufgaben des Leiters übernimmt, kann ich nämlich zum Canyon fahren und mich ausführlich in dem Dorf umsehen.«
    »Sofern der neue Leiter es erlaubt«, sagte sie.
    »Wie will er mich daran hindern?«
    Ihre Augen wurden groß. Sie starrte Jamie einen langen Moment an, dann zeichnete sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln ab. Jamie stand schweigend vor ihr und badete in dessen Wärme.
    »Das klingt schon besser«, meinte Vijay schließlich. »Ich dachte schon, du würdest dich einfach von denen unterbuttern lassen.«
    »Wohl kaum«, sagte er. »Ich bin ein Alpha-Männchen, weißt du noch? Wir Alpha-Männchen lassen uns von niemandem unterbuttern.«
    Er streckte ihr die Hand hin, sie ergriff sie, und sie gingen zusammen zu Jamies Kabine.

MORGEN: SOL 56
     
    »Menschenskind, da isser!«
    Wiley Craig zeigte mit der rechten Hand hin, während er die linke am Lenkrad behielt.
    Dex Trumball spähte mit zusammengekniffenen Augen in die helle Morgensonne. Weit entfernt, am rauen, zinnoberroten Horizont, sah er ein hoch aufragendes, glänzendes Gebilde aus Metall, das in der Marslandschaft völlig fremdartig wirkte. Der Rover pflügte mit Höchstgeschwindigkeit durch ein Geröllfeld, seine dünnen, federartigen Räder holperten über die Steine und schüttelten sie so heftig durch, dass sie sich beide in den Cockpitsitzen angeschnallt hatten.
    »Wir sind zu weit nach Norden abgekommen, Wiley«, sagte Trumball. »Es wird uns einen halben Tag kosten, dorthin zu kommen.«
    Craigs stoppelbärtiges Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, das seine weit auseinander stehenden Zähne entblößte. »Is doch egal, wie weit es noch is; er sieht toll aus, findste nich?«
    Dex nickte und gab zu: »Ja, sieht wirklich toll aus.«
    Der Staubsturm in der südlichen Hemisphäre war dem Wetterbericht der letzten Nacht zufolge endlich abgeflaut. Craig hatte seine Erleichterung deutlich zum Ausdruck gebracht. Trumball war zwar genauso dankbar, dass sie von dem Sturm verschont bleiben würden, gab sich jedoch viel cooler.
    »Selbst wenn er den Äquator überquert hätte, hätten wir ihn abhängen können.«
    »Ich weiß nich, Dex«, hatte Craig nüchtern gesagt. »Diese Stürme dauern manchmal Wochen.«
    »Nicht in dieser Jahreszeit.«
    »Mhm. Und in Kalifornien regnet es nie.«
    Trumball stand auf und schwankte nach hinten zu den Ausrüstungsborden in der Nähe der Luftschleuse, taumelte von einem Haltegriff zum nächsten, während Craig den Rover durch das Geröllfeld auf ebeneres, etwas höher gelegenes Gelände lenkte. Der Generator nahm vor seinen Augen Gestalt an, ein hoher Zylinder aus poliertem Aluminium, der das Licht der Morgensonne einfing. Er stand auf drei dünnen Metallbeinen, und die Schubdüsen der drei Raketentriebwerke ragten unter der Gehäuseschürze der Trägerrakete hervor.
    »Na los«, rief Dex vom hinteren Ende des Rovermoduls, »gib ein bisschen Stoff. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Aber auch kein Rad«, konterte Craig. »'ne halbe Stunde mehr wird uns nicht umbringen.«
    In sich hineingrummelnd, überprüfte Trumball die Videoausrüstung. Die Außenkameras zeichneten alles auf; die Bilder würden nicht nur eine Goldgrube für Geologen sein, die den Mars erforschten, sondern auch großartiges Hintergrundmaterial für die Virtual-Reality-Touren abgeben, die Dex zur Erde ausstrahlen würde.
    Als Craig den Rover unmittelbar neben dem Generator stoppte, hatte Dex bereits seinen Raumanzug an und wollte in die Luftschleuse treten.
    »Moment noch, Kumpel«, rief Craig ihm zu. »Du gehst nicht raus, ohne überprüft worden zu sein.«
    »Nun hör aber auf, Wiley. Ich bin die Checkliste selbst durchgegangen. Lass mich in Ruhe mit dieser Hühnerkacke!«
    Craig ließ sich jedoch nicht davon abbringen. Er checkte Trumballs Anzug schnell, aber gründlich durch und erlaubte ihm dann, nach draußen zu gehen.
    »Ich schreie, wenn ich angezogen bin, dann kommste wieder rein und checkst mich durch.«
    »Ja, ja.«
    Der Generator tuckerte vor sich hin, saugte Wasser aus der Leitung, die er, ferngesteuert von Craig, durch die Permafrostschicht gebohrt hatte, sog die dünne Marsluft ein und zerlegte sie automatisch in ihre Komponenten.
    Als Craig durch die Luftschleuse hinausging und auf den rostigen Boden trat, hatte Trumball bereits festgestellt, dass der Methantank und der Wassertank nahezu randvoll waren.
    »Na prima«, sagte Wiley. »Jetzt können wir unsere Tanks füllen.«
    Es dauerte über eine Stunde.

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