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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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stürmisch geküsst.
     
    Am Nachmittag, nach ihrer üblichen Joggingrunde im Grüneburg park, stand Katharina nackt im Bad und föhnte sich die Haare. Sie bemerkte, wie hinter ihr die Badezimmertür aufging. Philipp trat ein, warf ihr einen flüchtigen Blick zu, zog sich aus und ging unter die Dusche. Kaum hatte sie den Föhn in die Schublade geräumt, spürte sie, dass er hinter sie trat. Im nächsten Augenblick umarmte er sie, so nass wie er war. Katharina entfuhr ein kleiner Schrei.
    „ Ih h , bist du kalt! Kalt und nass!“
    Philipp lachte leise, schob ihre langen Haare zur Seite und küsste sie auf den Nacken. Seine nassen Hände wanderten über ihren straffen Bauch hinauf bis zu ihren Brüsten, die er sanft streichelte.
    „ Wie viel Zeit haben wir noch?“, murmelte er an ihrem Hals.
    „ Tante Rosalie dürfte in einer halben Stunde hier sein.“
    Sie hatten Philipps Tante, die Schwester seines verstorbenen Vaters und seine einzige noch lebende Verwandte, übers Wochenende eingeladen.
    „ Dann haben wir ja noch eine halbe Stunde … “, meinte er und intensivierte seine Küsse.
    „ Vielleicht aber auch weniger. Ich habe keine Lust, deiner Tante nackt die Tür zu öffnen.“
    Sie wand sich aus seiner sanften Umarmung, drehte sich um und zog seinen Kopf zu sich herab, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Ihre Lippen trafen sich. Doch bevor sich Katharina entfernen konnte, drückte er sie auch schon wieder stürmisch und eng an sich. Mit einem bedauernden Seufzer ließ er sie wenig später los und blickte sie mit seinen dunkelblauen Augen zärtlich an. Gleich darauf spürte sie einen Klaps auf ihrem nackten Hintern.
    „ Zieh dir was an, bevor ich es mir anders überlege!“
     
    *
     
    A ls Kira wieder zu sich kam, konnte sie sich kaum bewegen. Ihre Glieder fühlten sich bleischwer an. Langsam öffnete sie die Augen. Dies gelang ihr nur mit äußerster Mühe, da sich ihre Lider wie zugeklebt anfühlten. Als sie es endlich geschafft hatte, wurde sie von Panik ergriffen. Dunkelheit umgab sie. Schwarze, tiefste Dunkelheit. Ihr war, als würde eine eiskalte Hand nach ihrem Herz greifen, und ihre Atmung beschleunigte sich unwillkürlich.
    Verdammt, wo war sie denn nur?
    Sie zwang sich, langsamer zu atmen und drückte die aufgeflammte Panik nieder. Zögernd bewegte sie Arme und Beine. Diese fühlten sich noch immer seltsam schwer an und irgendwie verkrampft. Sie lag lang ausgestreckt auf dem Rücken. Ihre Hände begannen die Umgebung zu untersuchen und ertasteten eine weiche Unterlage. Mit der linken Hand kam sie rasch an eine kalte harte Wand, ihre rechte fasste ins Leere. Ihr Kopf lag auf etwas Weichem. Sie musste sich in einem Bett befinden. Wieso liege ich in einem Bett? Wie bin ich hierher gekommen? Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war das schwarze Auto und ihre Abfahrt von der Wohnung. Augenblicklich ergriff sie Panik. Kalte Furcht umklammerte ihr Herz. Ganz still lag sie da und lauschte in die Finsternis. Außer ihrem eigenen Atem hörte sie nichts. Absolut nichts!
    Plötzlich näherten sich gedämpfte Schritte von rechts. Ein Schlüssel wurde in ein Schloss geschoben, und sie setzte sich rasch auf. Ihre Hände umkrallten das Leintuch, und mit den Augen versuchte sie, die Dunkelheit zu durchbohren. Eine Tür wurde geöffnet und sie konnte im Lichtschimmer eine Gestalt erkennen. Im nächsten Moment wurde es hell. Das grelle Neonlicht stach schmerzhaft in Kiras Augen, sodass sie sie augenblicklich zusam menkniff.
    „ Na, endlich aufgewacht?“, sagte eine barsche weibliche Stimme, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Sie blinzelte.
    Über sich machte sie den Kopf einer Frau aus, durch deren kurze, lockige Haare das weiße Neonlicht seltsam schimmerte. Fast so als würde ein Lichtkranz den Haarschopf umgeben. Langsam konnte sie deren Gesicht besser erkennen, da ihre Augen sich an die Helligkeit gewöhnten.
    „ Frau … Kowatz?“, stammelte Kira.
    „ Ja. Und jetzt schwing deinen Hintern aus dem Bett!“ Ihre noch vor wenigen Stunden freundliche Miene hatte jegliche Nettigkeit verloren. Aus harten Augen und mit zusammen gekniffenen Lippen starrte Frau Kowatz Kira an.
     
    *
     
    „ Großartig“, sagte Tante Rosalie strahlend zu ihrem Neffen Philipp und Katharina.
    Ihre wasserblauen Augen leuchteten, und die Lachfalten vertieften sich. Sie saßen im Restaurant an einem runden Tisch und beendeten gerade den Hauptgang, Kalbssteak mit Röstkartoffeln. Soeben teilten die beiden Tante Rosalie mit, dass sie im

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