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Ruf der Geister (German Edition)

Ruf der Geister (German Edition)

Titel: Ruf der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bern
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Krankenhaus , mir ist eine Schneeschaufel an den Kopf geflogen“, seufzte er.
    „Können Sie sich aufsetzen, Herr Benning?“
    „Ich denke schon.“
    Der Schwindel verflog langsam und Joshua konnte wieder klarer sehen. Besorgt saß Lea auf einem der Wa rtestühle und beobachtete den Arzt mit Argusaugen. Der Mediziner entfernte derweil Hannahs Kompresse und pfiff leicht durch die Zähne.
    „Da hat man Sie aber gut getroffen.“
    „Na, danke. Dafür hab ich ihn mit einem Judogriff auf den Hosenboden befördert“, konterte Joshua.
    Der Arzt schüttelte belustigt den Kopf und begann, die Wunde zu säubern. Joshua verzog das Gesicht, wollte aber vor Lea tapfer bleiben und verbiss sich jeden Laut. Um sich abzulenken, beobachtete er den jungen Mann vor sich.
    Sein blondes Haar fiel ihm gelockt in die Stirn und er arbeitete hoch konzentriert. Seine linke Augenbraue zuckte manchmal und Joshua fiel auf, dass er ein Grübchen am Kinn hatte.
    Jetzt starrte er schon fremde Männer an! Aber was blieb ihm übrig? Der Arzt stand so nah bei ihm, dass er jede Lachfalte in seinen Augenwinkeln zählen konnte.
    Während Joshua behandelt wurde, erschien eine junge Frau neben dem Arzt. Mit einem sanften Lächeln beobachtete sie seine Arbeit. Ein wenig verwirrt starrte Joshua sie an, denn sie sah dem Mediziner zum Verwechseln ähnlich, nur das Haar fiel glatt über ihre Schultern. Dann registrierte Joshua, dass er durch sie hindurchsehen konnte!
    Das Gesicht des Arztes wandelte sich. Es trug plötzlich den Ausdruck von fernen Erinnerungen, die er sehnsüc htig zurücksehnte.
    Wer bist du? , fragte Joshua den Geist in Gedanken.
    Die Frau neigte den Kopf und blickte ihn durchdri ngend an. Nancy, seine Schwester. Wieso kannst du mich sehen?
    Das war schon immer so. Was ist dir passiert?
    Sie seufzte tief und Joshua wurde tatsächlich von einem leichten Luftzug erfasst. Der Arzt erschauerte.
    Es war Leukämie. Er konnte mich nicht retten. Liebevoll sah sie ihren Bruder an. Der beendete gerade die Wundversorgung und streifte die Handschuhe ab.
    „Ich habe die Verletzung jetzt mit Strips verklebt. Bitte achten Sie in den nächsten Tagen auf Anzeichen wie Übelkeit, Kreislaufprobleme oder ungewöhnliche Müdi gkeit. Ich kann eigentlich keine Gehirnerschütterung erkennen, aber es ist besser, wenn Sie wachsam sind.“
    „Ich danke Ihnen, Dr …?“
    „Ahren. Als ich mich vorhin Ihrer Kollegin vorgestellt habe, waren Sie ein wenig im Land der Träume.“
    Kollegin? Dachte der Mann, er wäre Polizist?
    Joshua hörte Lea auf ihrem Stuhl leise glucksen. Er reichte dem Arzt zum Abschied die Hand.
    „Alles Gute für Sie.“ Dr Ahren schrieb noch etwas in seine Unterlagen und verließ den Raum.
    „Bin ich die Karriereleiter hinaufgeklettert und nun bei der Kripo?“, fragte Joshua schelmisch.
    Lea richtete sich auf und trat auf ihn zu. „Das ist nicht meine Schuld! Ich hab dich gar nicht richtig vorgestellt, sondern nur die Situation beschrieben. Aber das war schon sehr polizeimäßig“, witzelte sie. „Wie geht es dir denn?“
    „Besser . Es pocht nur noch, aber mein Blutdruck ist wieder da, wo er hingehört.“
    „Du hast ganz schön geblutet.“
    „Ach, ich bin eigentlich hart im Nehmen. Aber es ärgert mich, dass der Kerl mich tatsächlich fast ausgeknockt hat.“
    „Der hat dir mit einer Schaufel eins übergebraten! Das hätte wohl so ziemlich jeden umgehauen. Damit kann man einen erschlagen − ist durchaus schon passiert.“
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Joshua sanft. „Gut, dass nicht mehr passiert ist.“
    D ie Tür öffnete sich und beide gingen blitzschnell auseinander. Eine Krankenschwester kam herein, entschuldigte sich und holte etwas aus den Schränken. Als sie die Tür wieder hinter sich schloss, brach Lea in lautes Lachen aus. „Die denken jetzt bestimmt, dass wir Polizeikollegen sind, die ein heimliches Verhältnis haben!“
    Joshua schmunzelte belustigt und verkniff sich das Lachen. Seine Stirn pochte ihm ein wenig zu stark, als dass er so eine Gesichtsgymnastik ausprobieren wollte.
    „Komm , gehen wir, Lea. Die brauchen den Raum bestimmt für andere Patienten.“
    Sie folgte ihm aus dem Krankenhaus. Verwundert blieb sie stehen, als er ratlos auf dem Parkplatz verharrte.
    „Wo steht denn dein Auto?“
    Lea hakte sich ein. „Komm, ich führe dich, du blinde Nuss.“
    „Das ist nur, weil ich schon halb ohnmächtig war!“
    „Bestimmt!“
    „Oh nein, wie spät ist es?!“, fragte Joshua

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