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Ruf der Geister (German Edition)

Ruf der Geister (German Edition)

Titel: Ruf der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bern
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packte er Joshua und sie stolperten zum Hauseingang.
    „Sind Sie verrückt geworden? Hören Sie auf!“, wehrte sich Joshua wütend.
    Nur mit Mühe konnte er Krantz von sich stoßen, indem er ihm gezielt einen zusätzlichen Tritt verpasste.
    Krantz stolperte zurück und fiel hart gegen die Treppe. Die Dekoration schlug scheppernd auf dem gepflasterten Weg auf und der Schneeschieber kippte auf ihn.
    Joshua reagierte zu spät. Als die Schaufel auf ihn zu sauste, wich er zwar noch aus, trotzdem traf ihn das Metall am Kopf und er taumelte zurück. Seine Finger fassten in kalten Schnee und erst da realisierte Joshua, dass er auf dem Boden saß. Krantz stand noch immer mit dem Schneeschieber über ihm.
    Die Haustür öffnete sich und Frau Krantz riss ihrem Gatten mit einem Aufschrei den Schneeschieber aus der Hand. Joshua rappelte sich auf und nahm instinktiv Abstand zu dem Mann. Er spürte, wie etwas Warmes an seiner Schläfe entlanglief und wischte es fort. Suchend griff er nach seinem Autoschlüssel und sah ihn vor Krantz im Schnee liegen. Bei der Rangelei musste er ihm aus der Tasche gefallen sein. Der Mann fing sofort seinen Blick auf, griff schnell nach dem Schlüsselbund und wog ihn in den Händen.
    „Geben Sie ihn mir!“, verlangte Joshua.
    Mit einem bösen Grinsen holte Peter Krantz aus und warf die Schlüssel auf die Straße. „Hol ihn dir!“, sagte er boshaft.
    Damit drehte er sich um , packte seine Frau am Arm und verschwand mit ihr im Inneren seines Hauses.
    Joshua schwankte gegen das Auto und blieb dann wie angewurzelt stehen. Für einen Augenblick war er nicht fähig, sich zu bewegen.
    Hol ihn dir!
    Diese Worte! Es waren dieselben, die der Mörder zu seinem letzten Opfer gesagt hatte!
    Er blinzelte und wischte mit der Hand über seine Stirn. Verwirrt starrte er auf sein eigenes Blut.
    Sein einziger klarer Gedanke galt Lea. Er lief über die Straße, griff nach seinem Schlüsselbund und lief rasch zu seinem Auto, fuhr erst einmal aus der Siedlung heraus. Auf einem Parkstreifen hielt er an und suchte fieberhaft in seinem Handschuhfach nach einem Taschentuch. Endlich fand er ein zerknülltes Päckchen, langte mit zittrigen Fingern nach einem Tempo und presste es auf die Wunde an seiner Stirn.
     
    *
     
    Lea konnte sich heute einfach nicht konzentrieren. Sie hasste diese lästige PC-Arbeit, aber wer sollte die Berichte sonst schreiben?
    Seit einer Stunde redete Erich mit Robert und beide brüteten über dem Profil des Mörders.
    Drei Morde in so kurzer Zeit! Im Fernsehen mochte so etwas ja Gang und Gäbe sein, aber sie selbst erlebte das extrem selten und Erich ebenso. Nur Robert schien genau solchen Tätern viel zu oft schon viel zu nahegekommen zu sein. Lea erkannte es an seinem Gesichtsausdruck, wenn er auf die Bilder der Opfer schaute. Dann drückte seine Mimik wilde Entschlossenheit aus, die sie alle hoffen ließ, dass sie den Kerl bald schnappten.
    Mit einem tiefen Seufzen beendete sie den Bericht und streckte gähnend ihre Glieder. Viel lieber ging Lea auf Außenei nsätze. Allerdings liebte sie auch die oft nervenzehrende Spurensuche. Doch bei diesen Morden war kaum etwas gefunden worden. Die Spurensicherung stand vor einem Rätsel. Entweder handelte der Mörder wirklich schlau − oder die Wetterverhältnisse halfen ihm bei seinen Taten. Lea dachte an die Haare, die in der Hand des zweiten Opfers gefunden worden waren.
    Also doch nicht so schlau , dachte sie.
    Gerissenheit würde auch nicht in Roberts Profil passen, das eher auf Affektmorde aufgrund eines Traumas hindeutete.
    Ihr Handy piepte und Lea angelte es aus ihrer Handt asche.
    „Tobias“, murmelte sie lächelnd , als sie die SMS entdeckte.
    Kommst du zum Kaffee, Schwesterchen, oder geht es nicht?
    Rasch tippte Lea eine Antwort. Ich versuche es!
    Sie schaute auf die Uhr, es war 14:46. Entschlossen e rhob sich Lea und klopfte an Erichs Bürotür.
    „Hallo, ihr beiden.“
    Lächelnd wandte sich Erich ihr zu, Robert murmelte einen Gruß, schien sich aber nicht von seinen Unterlagen lösen zu wollen.
    „Erich, kann ich mal für eine Stunde verschwinden? Ich hab meine Mittagspause aufgespart und würde gerne zu meinen Eltern zum Kaffee. Meine Mutter hat Geburtstag.“
    Der Kommissar fuhr sich durch den Bart und schien angestrengt darüber nachzudenken. Lea rollte mit den Augen.
    „Nur wenn du uns Kuchen mitbringst“, antwortete er schließlich.
    Sie grinste amüsiert. „Ich werde was rausschmuggeln.“
    „Ich möchte bitte was mit

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