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Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Titel: Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delacroix Claire
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Tränen der Wut ihren Blick trübten.
    Der Teufel mochte ihn holen, diesen Ritter Hugues de Pontesse! Mitsamt dem verfluchten Schicksal!
    „Die Miete, die hat er noch bezahlt“, erklang in diesem Moment die Stimme der Wirtin vom Fuß der Treppe.
    Sophie holte tief Luft und wandte sich um. „Das sieht ihm ähnlich, dem Kerl“, murrte sie aufgebracht, die Hände in die Hüften gestemmt. Zum Teufel mit ihm und seiner Moral! Womöglich bildete er sich noch ein, er tue ihr einen Gefallen. Lächerlich, so etwas! Sie blickte zu der Hauswirtin, die Sophie argwöhnisch ansah.
    „Warst wohl doch nicht sein Mündel, wie?“, fragte die Alte verschmitzt.
    Sofie seufzte resigniert, denn jetzt hatte es keinen Zweck mehr, das Weib noch weiter hinters Licht zu führen. „Anscheinend dachte er wohl, nun reicht es“, erwiderte sie. Sie sah, wie der winzige Hammer, mit dem sich die Wirtin gedankenverloren in die Hand klopfte, im Kerzenlicht aufschimmerte.
    „Ich sollte dir bei Morgenanbruch bestellen, dass er dir ein Pferd dagelassen hat“, sagte sie und musterte Sophie abermals scharf. „Aber ich glaube, ich sag’s dir lieber gleich.“
    „Wo ist es untergebracht?“, fragte sie atemlos.
    Sophies Erregung entlockte der Alten ein Lächeln. „Bei Hubert Ridell.“ Sie wandte sich um und wies zur Tür und dann nach links. „Zwei Häuser weiter, um die Ecke.“ Sophie sprang die Treppe hinunter, voller Hoffnung, dass vielleicht doch noch nicht alles zu spät war.
    „Du hast ihn nur knapp verpasst“, fuhr die Wirtin fort, als Sophie unten ankam. Und als sie der Älteren spontan einen Kuss auf die wettergegerbte Wange drückte, meinte diese eindringlich: „Nun aber spute dich! Und möge das Glück dir hold sein.“

8. KAPITEL
    Luc versuchte, Zeit zu schinden, das merkte Hugues ganz genau.
    Schon beim Auszug aus der Kammer hatte der Schlingel bewusst gebummelt. Nach Hugues’ Überzeugung vergaß er auch absichtlich die Satteldecke und legte es offenbar darauf an, dass sie noch einmal zurückkehren mussten, um sie zu holen. Im Augenblick trödelte er mit den Sätteln herum. Was er damit bezweckte, lag auf der Hand. Luc hatte einen Narren an Sophie gefressen und wollte sie nicht einfach zurücklassen, auch wenn er sich nie getraut hätte, seine Einwände offen zu äußern.
    Mit düsterer Miene sattelte Hugues daher eigenhändig sein Ross, rasch und geschickt, wie es seine Art war. Dabei warf er dem Knappen einen finsteren Blick zu und half ihm sogar, dem Zelter das Zaumzeug anzulegen, damit es schneller ging. Luc blickte ebenso finster zurück, doch sein Herr und Meister hatte für derartige Spielchen keine Zeit. Ihr Aufbruch erfolgte sowieso schon später als geplant; außerdem konnte es durchaus sein, dass sie in dieser Nacht eine beträchtliche Strecke würden zurücklegen müssen, um sich dem Zugriff der Normannen zu entziehen.
    „Wenn du beim Reiten so saumselig bist wie jetzt beim Satteln, wirst du irgendwann allein auf der Landstraße sein“, mahnte Hugues seinen meuternden Ritterlehrling. In dessen Augen blitzte zwar Trotz auf, doch dann nickte er gehorsam. Hugues seufzte, inzwischen schon etwas milder gestimmt. Luc konnte ja nichts dafür, dass er jung war und Sophie ins Herz geschlossen hatte. „Oft ist die schwierigste Straße die beste“, fügte er hinzu, bereits ein wenig ruhiger geworden.
    „Jawohl, Milord“, befand Luc halbherzig, während Hugues sich auf den Pferderücken schwang, wohl wissend, dass er den Burschen ohnehin nicht von der Richtigkeit ihrer Flucht würde überzeugen können.
    Ja, er war ja nicht einmal selbst sicher, dass er richtig handelte.
    Mit schwerem Herzen ließ er sein Schlachtross antraben. Sophie hatte nichts zu befürchten; eine aus der Gascogne würde sich überall durchschlagen. Ja, ohne ihn war sie sogar besser dran. Und irgendwann würde sein Gewissen sicherlich Ruhe geben, auch wenn es ihn augenblicklich mächtig quälte, weil er Sophie einfach sitzen ließ.
    „Chevalier Hugues de Pontesse!“, hallte da eine herrische Frauenstimme aus dem hinteren Bereich des Pferdestalls. Hugues wandte sich im Sattel um und bemerkte verblüfft, dass die Dame, an die er eben gedacht hatte, höchstpersönlich auf ihn zugeeilt kam. Und ganz offensichtlich raste sie vor Wut.
    Sein Herz tat einen Sprung, als sie ihm furchtlos die Zügel aus der Hand riss. Schon wollte er ihr scharf etwas erwidern, doch er bezähmte den Drang und mahnte sich, dass es für Sophie gefährlich sein konnte, wenn

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