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Ruf der Vergangenheit

Ruf der Vergangenheit

Titel: Ruf der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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zur Seite, als das Nasenbluten aufgehört hatte, und beugte sich vor, um ihr Knie zu küssen.
    Sie holte tief Luft … dann strichen zarte Frauenfinger durch sein Haar und besänftigten ihn. Ein Schauer lief über seinen Rücken, und er zwang sich, den festen Griff um ihren Oberschenkel zu lösen. „Wir müssen dich zu einem Arzt bringen.“
    „Du kannst mich genauso gut versorgen.“ Wieder strich sie über sein Haar.
    Er hob den Kopf. „Nein. Die Wunde ist zu tief. Das muss sich jemand ansehen, der mehr davon versteht.“
    „Meine DNA darf nicht untersucht werden.“ In ihren Augen schimmerte Angst.
    Er beugte sich vor, legte ihr die Hand um den Nacken und küsste sie ohne jede Zärtlichkeit, denn er war immer noch wütend auf sie. „Ich werde mich darum kümmern.“ Aber zuerst musste sie etwas anziehen, damit ihr warm wurde. „Drück weiter fest darauf.“ Er legte ihre Hand auf den provisorischen Druckverband, zog ihr ein T-Shirt von sich über den Kopf und hüllte sie in eine Decke.
    Sie schnappte nach Luft, als er sein Handy vom Nachttisch nahm. Er klappte es auf und gab eine ihm sehr vertraute Nummer ein. „Connor“, sagte er, als sich am anderen Ende jemand meldete. „Wie schnell kannst du bei mir sein?“
    „Bist du verletzt?“ Hellwache Aufmerksamkeit.
    Im Hintergrund hörte es sich so an, als würde Connor schon seine Sachen zusammensuchen. „Ich nicht. Aber bring dein ganzes Zeug mit. Tiefe Messerwunde.“
    „Blutung?“
    Dev sah Katya an und hob die Decke. Der Verband war noch nicht durchgeweicht. „Zum Stillstand gekommen, starker Blutverlust zuvor.“ Er klemmte das Handy zwischen Ohr und Schulter fest und sicherte den Verband.
    „Patient bei Bewusstsein?“
    Das Grün der Haselaugen war stumpf vor Schmerzen. „Ja.“
    „Sorg dafür, dass es so bleibt. Um zehn bin ich bei dir.“
    Dev unterbrach die Verbindung, ohne Connor über das Geschlecht seines Patienten informiert zu haben, dann legte er das Handy zurück auf den Nachttisch und stand auf. „Connor wohnt in der Nähe. Er wird bald hier sein.“ Als er Katya aufheben wollte, protestierte sie. Er ließ sich davon nicht abhalten. „Ich werde tun, was ich will, Katya, und du wirst es zulassen.“
    Sie hielt sich an seinen Schultern fest, als er sie zum Bett trug und sich mit ihr daraufsetzte. „Bist du da ganz sicher?“
    „Ja.“ Seine Lippen suchten ihren Mund, bevor er sich dessen bewusst war, und er hielt wieder ihren Nacken umfangen, spürte ihr weiches Haar an seinem Handrücken. Fuhr mit der Zunge über ihre Lippen, sie öffnete den Mund, und er ließ das wilde Tier in sich los. Wie hatte sie es nur wagen können, sich selbst zu verletzen?
    Katya klammerte sich an ihn, als er sie so in Besitz nahm. Noch vor Kurzem hatte sie geglaubt, die intensivste Erfahrung mit diesem Mann bereits gemacht zu haben. Sie hatte sich geirrt. Nie zuvor hatte sie sich dermaßen überwältigt gefühlt. Dev hielt nichts mehr zurück von der Kraft, die ihm so viel Macht gab.
    Zitternd gab sie sich seinem leidenschaftlichen Kuss hin, spürte die festen Muskeln seiner Schultern unter ihren Händen und tat genau das, was er vorhergesagt hatte – sie ließ ihn alles tun, was er wollte. Denn dieser Mann war ebenso wild wie ein Gestaltwandler, ebenso gefährlich, und stand so unter Anspannung, dass jeder Widerstand nur falsch ausgelegt worden wäre.
    Aber sie wollte sich ja auch gar nicht wehren. Der Kuss ließ ihr Innerstes schmelzen, die eisige Programmierung war keine Barriere. Sie rückte noch näher an ihn heran, wollte sich das T-Shirt vom Leib reißen und sich an ihn drücken, in ihm versinken. Nichts und niemand konnte Dev davon abhalten, sich zu nehmen, was er wollte.
    Und in diesem Augenblick wollte er sie.
    Doch er löste sich viel zu schnell wieder von ihr. „Hat es sehr wehgetan?“
    Sie musste erst einen Moment nachdenken, ehe sie seine Frage verstanden hatte. „Kaum.“
    „Der Schock.“ Er presste die Lippen aufeinander und schob ihr das Haar aus dem Gesicht. „Ist dir kalt?“
    „Nicht, wenn du mich küsst.“
    Tiefes Verlangen leuchtete in seinen Augen auf. „Das habe ich allerdings vor. Sobald Connor wieder weg ist.“
    Dev sah zu, wie Connor Katyas Verletzung säuberte. Als die schlanken Finger des Arztes ihre Haut berührten, musste Dev die Zähne zusammenbeißen, um Connor nicht den verdammten Arm auszureißen. Das war natürlich völlig irrational – der ruhige Mann war nicht nur sein Freund, sondern auch ein sehr

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