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Ruf der Vergangenheit

Ruf der Vergangenheit

Titel: Ruf der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Bein abwaschen“, sagte sie. „Ging ganz schnell.“
    „Und warum zitterst du dann?“ Er nahm sie in die Arme, ohne eine Antwort abzuwarten. „Wenn du die Klammern rausziehst, drücke ich sie wieder rein, und ich bin bestimmt nicht so sanft wie Connor.“
    Statt aufzubrausen, legte Katya den Kopf an seine Schulter. „Es tut mir leid.“
    Sie meinte sicher nicht das Duschen. „War nicht deine Schuld.“ Sanft hob er sie hoch, trug sie zum Bett und legte sich neben sie. „Man hat in deinem Kopf herumgefuhrwerkt.“
    Ihre Augen glänzten grüngolden, und sie schüttelte den Kopf. „Ich bin eine wandelnde Waffe. Ich wusste, dass es zu so etwas kommen würde, und bin trotzdem geblieben. Ich hätte gestern Nachmittag schon verschwinden sollen.“
    Sie hatte Recht, das wusste er. Aber er wusste auch, dass es längst zu spät war. „Ich habe dir doch gesagt, dass du mir gehörst. Und was mir gehört, halte ich fest.“ Er küsste sie auf die Schläfe und richtete sich auf.
    Sie griff nach ihm. „Geh nicht.“
    „Ich muss sauber machen. Bin bald zurück.“
    Doch es dauerte länger als angenommen, denn als er zurückkam, hatte sie sich auf der unverletzten Seite zusammengerollt und schlief bereits fest. Er glitt neben sie unter die Decke und zog vorsichtig das Handtuch fort – er musste sie an seiner Haut spüren, sicher und warm in seinen Armen.
    Erst dann konnte er sich der Angst stellen, die ihn ergriffen hatte, als sie blutend auf dem Boden lag. Zitternd küsste er ihre Schulter, sog den warmen, sauberen Duft ihres Körpers tief ein. Zum zweiten Mal in seinem Leben musste er zusehen, wie eine Frau, die alles für ihn bedeutete, ihm entglitt und er nichts dagegen tun konnte. Der Schmerz war so grausam, dass er schon fast erwartete, sein eigenes Blut auf dem Laken zu sehen.
    „Nein“, sagte er, und das war ein Schwur. Er würde einen Weg finden, an Ming heranzukommen oder zumindest die Programmierung dauerhaft zu blockieren, denn er konnte nicht zulassen, dass Katya litt, weil ihr Geist misshandelt und sie in eine willenlose Marionette verwandelt worden war. Falls Ming sich weigerte, zu kooperieren – „Bringe ich den Scheißkerl um.“ Er durfte nicht daran zweifeln, dass Katya ein angstfreies Leben würde führen können, sobald der Ratsherr erst einmal tot war.
    Katya bewegte sich, er hatte sie geweckt. „Das wird nichts helfen, Dev – der Schild wird nicht weichen. Und dahinter gefangen zu sein … wird mich Stück für Stück töten.“
    Das würde er niemals akzeptieren. „Könnte Ming es beenden und den Druck aufheben?“ Sie versteifte sich in seinen Armen. „Wage ja nicht, mich zu belügen.“
    Schweigen. Sie würde ihm nicht die Wahrheit sagen, das wusste er. „Tu mir das nicht an, Baby.“ Er drückte sie fest an sich. „Lass mich nicht hilflos zusehen.“ Niemals mehr wollte er hilflos zusehen müssen, wie die Frau, die er liebte, vor seinen Augen zugrunde ging.
    Ein Schauer lief durch ihren Körper. „Wie kannst du von mir verlangen, dass ich dich in den sicheren Tod führe?“
    „Tu es mir zuliebe, Katya, bitte.“ Bitten war ungewohnt für ihn, aber er würde alles tun, um sie zu beschützen.
    „Er könnte dazu in der Lage sein“, sagte sie schließlich. „Er hat gesagt, ich würde die perfekte Schläferin abgeben, die perfekte Mörderin. Dafür müsste ich am Leben bleiben, aber ich habe keine Ahnung, welche Art Leben das sein wird.“
    Devs Wut wich grimmiger Entschlossenheit. „Du wärst am Leben. Um den Rest kümmern wir uns später.“
    „Er ist ein Kardinalmedialer, Dev. Seine Macht … ich kann es schlecht beschreiben – sie ist endlos, unbegrenzt. Mit einem einzigen Gedanken kann er dein Gehirn in Pudding verwandeln.“
    Dev hatte auch einige Fähigkeiten, wenn auch nicht im geistigen Bereich. Der Direktor von Shine musste nicht unbedingt auf dieser Ebene große Macht besitzen – aber er musste rücksichtslos genug sein, um einem Gegner die Kehle durchzuschneiden. „Das lass meine Sorge sein.“ Er strich mit der Hand über ihr Haar, Ming würde für jeden Schmerz, jede Verletzung und jeden Tropfen Blut bezahlen.
    In ebendiesem Moment, als Dev lautlos seinen Schwur leistete, schritt der Mann, von dem sie gesprochen hatten, durch die Eingangstüren der Sicherheitsanlagen im dinarischen Gebirge. „Die festgesetzten Gardisten werden sämtlich überwacht, und ihnen ist es verboten, ihre Fähigkeiten anzuwenden?“, fragte er.
    Die M-Mediale neben ihm nickte. „Ja. Im

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