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Ruf der Vergangenheit

Ruf der Vergangenheit

Titel: Ruf der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ihr Leben lang geistige Stärke höher als physische Kraft geschätzt hatte. Doch der Anblick von Devs geschmeidigen Bewegungen hatte ihre Meinung geändert.
    Das Körperliche war ebenso stark wie das Geistige.
    Besonders in der Beziehung zwischen Mann und Frau.
    Und zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich äußerst weiblich.
    Sie holte tief Luft, versuchte ihr Gleichgewicht wiederzufinden … stattdessen stieg ihr Devs unverkennbarer Geruch in die Nase, rau und sinnlich, männlich herb.
    Ihr Unterleib zog sich zusammen, sie hatte keinen Namen für diese Empfindung, konnte sie mit nichts vergleichen. Sie war heiß, voller Spannung und … voller Verlangen. Nach Devraj Santos.

 
    12
    Nach der willkommenen Abkühlung zog sich Dev an und blätterte auf dem Handy entgangene Anrufe durch. Einer war von Maggie, zwei von Glen. Seine Sekretärin hatte die Nachricht hinterlassen, dass alle Termine verschoben seien, Glen hatte jedes Mal aufgelegt, ohne etwas zu hinterlassen.
    Statt sich zu kämmen, fuhr er sich mit den Fingern durch die feuchten Haare und gab die Nummer des Arztes ein, während er nach unten ging. Das Sicherheitssystem zeigte keine Störung, Katya musste also noch im Haus sein. Nach dem Telefonat würde er nach ihr suchen, nahm er sich vor, ging in die Küche und holte den Mixer heraus.
    „Dev?“ Glen war in der Leitung. „Wo warst du?“
    „Beschäftigt.“ Er stellte die Milch auf den Tresen. „Worum geht’s?“
    „Ein Shine -Hüter hat in Des Moines ein Kind gefunden. Scheint sich um einen reinen Telepathen zu handeln.“
    Dev erstarrte. „Ganz sicher?“ Außerhalb des Medialnet waren reine Telepathen äußerst selten – nach ihrem Auszug waren die Vergessenen Verbindungen mit Menschen und Gestaltwandlern eingegangen, und ihre Kinder waren Mischlinge. Ihre Fähigkeiten hatten bemerkenswerte Wandlungen durchgemacht, aber es waren auch welche verloren gegangen. Als Erstes verschwand die Reinheit bestimmter Fähigkeiten – einige Mediale im Netz konnten ohne große Anstrengung weltweit telepathisch in Verbindung treten. Bislang war kein Nachkomme der Vergessenen dazu in der Lage gewesen.
    „Ziemlich sicher“, sagte Glen. „Den Hüter kennst du – Ayran hat selbst geringe telepathische Fähigkeiten, er hat sich telefonisch mit Tag und Tiara beraten. Alle drei meinen, der Junge zeige klare Anzeichen starker telepathischer Fähigkeiten.“
    Tag und Tiara hatten die stärksten telepathischen Kräfte im Schattennetz – dem neuronalen Netzwerk, das nach der Abkehr vom Medialnet von den Rebellen geschaffen worden war –, aber auch sie konnten nur innerhalb der Vereinigten Staaten senden. Was natürlich auch schon beeindruckend war. „Kann man ihn retten?“ Dev musste diese Frage stellen, obwohl sie ihm das Herz schwer machte. Es war schrecklich für ihn, einen der ihren zu verlieren, so schrecklich, dass die Rachegefühle ihn gnadenlos gemacht hatten.
    „Der Junge war in einem staatlichen Waisenhaus.“ Glen klang angespannt. „Die Eltern sind bei einem Autounfall umgekommen. Die Großeltern scheinen niemanden darüber informiert zu haben, dass der Vater ein Nachkomme der Vergessenen war. Das arme Kind wurde deshalb den größten Teil seines Lebens wegen seiner offensichtlichen Schizophrenie mit Medikamenten vollgepumpt.“
    Wut stieg in Dev auf. Das Wissen hätte nie verloren gehen dürfen. Nachdem sich die vom Rat verfolgten Vergessenen über die ganze Welt verstreut hatten, war ihnen ans Herz gelegt worden, genauestens Buch zu führen, damit die latenten Gene keine schlimmen Folgen für ihre Kinder hätten. „Die Mutter muss auch eine von uns gewesen sein, falls der Junge tatsächlich ein reiner Telepath ist.“
    „Ayran hat das zurückverfolgt. Die Urgroßmutter seiner Mutter gehörte zu den Rebellen.“ Glen fluchte leise. „Der Junge hat eine schwache Konstitution, Dev. Er wird dich brauchen – du hast leicht Zugang zu diesen Kindern. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast empathische Fähigkeiten.“
    Dev wusste, dass die Kinder genau das Gegenteil in ihm wahrnahmen – den Kampfhund, der dafür sorgte, dass nichts und niemand ihnen zu nahe kam. „Ich werde kommen.“
    „Was ist mit Katya? Soll ein anderer sie im Auge behalten?“
    „Nein. Sie wird mich begleiten.“ Reiner Instinkt, wilde Besitzgier hatte aus ihm gesprochen. Innerlich zuckte er bei dieser Feststellung zusammen, mehr und mehr löste sich seine kalte Beherrschung auf.
    Aber Glen

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