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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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ihn allein mit Lemain zurückgelassen hatte, statt ihm beizustehen. Wie lange musste ich noch hier bleiben?
    Ich rief Franklin nach dem Frühstück an, um ihm mitzuteilen, welche Stücke aus dem Museum ich für uns ausgesucht hatte. Dabei wollte ich ihn gleich fragen, ob er meine Abreise organisieren konnte. Mit einem Mal hatte ich den drängenden Wunsch, so schnell wie möglich nach Gorlem Manor zurückzukehren. Karim würde mit dem Ägyptischen Museum über die ausgewählten Stücke verhandeln und sie dann nach London schicken.
    „Hallo Franklin, ich bin’s. Hast du meine Mail bekommen?“
    „Melissa, schön deine Stimme zu hören. Ja, ich habe sie gelesen. Und ich habe Armand deine Grüße ausgerichtet.“
    Mein Puls beschleunigte sich, als ich seinen Namen hörte. „Armand? Du hast ihn gesehen?“
    „Nun, ich habe ihn kurz gesehen. Er hat sich rar gemacht in letzter Zeit. Aber natürlich hält er sich auf dem Laufenden, was dich angeht.“
    Ich vermutete, dass er Franklin noch immer böse war, wegen Frankreich. Dabei brannte mir meine nächste Frage schon auf der Zunge.
    „Lemain?“
    „Ist inzwischen ‚abgereist’, wie Armand mir erzählt hat. Das heißt dann wohl, dass sie ihre Angelegenheiten geklärt haben. Auf vampirische Art, nehme ich an.“
    Peng! Der Schuss saß. Hätte er sich diese Bemerkung nicht verkneifen können? Ich geriet aus dem Gleichgewicht, fing mich aber wieder, bevor er etwas merkte.
    „Ich rufe aus einem anderen Grund an. Meine Arbeit hier im Museum ist erledigt. Ich habe einige interessante Stücke gefunden. Jetzt würde ich gern wieder nach Hause kommen.“
    „Erzähl mir von den Artefakten“, bat er.
    Auf meine Bitte ging er nicht ein. Enttäuscht fügte ich mich zunächst. Natürlich stand der Auftrag im Vordergrund. Wenn er zufrieden war, würde er mir die Heimreise sicher zusagen.
    „Die wichtigsten Stücke sind eine Schriftrolle, auf der magische Zeichen aufgemalt sind. Ich kann nicht alle entziffern. Sie müssen sehr alt sein. Dann einige Kanopen, von denen eine sehr starke paranormale Aktivität ausgeht. Und ein Bild, das, ähnlich wie das Buch der Schatten, sein Aussehen verändert, wenn man es längere Zeit mit offenem Geist betrachtet. Außerdem eine Reihe von Amuletten und Ritualwaffen. Karim wird in den nächsten Tagen die Verhandlungen beginnen. Ich werde hier also nicht mehr gebraucht.“
    „Du hast Heimweh.“
    „Ja.“
    Ich konnte sein Lächeln fast durch die Leitung sehen. „Also gut, ich werde mit Karim sprechen. Bis Ende der Woche bist du wieder daheim.“
    Ich hätte ihn küssen können. Eine Woche und ich war wieder bei Armand. Meine Freude war grenzenlos.
    Am Nachmittag besuchte ich mit Karim noch einmal den Basar. Ich wollte für Ben, Franklin, Camille und Armand kleine Geschenke mitbringen. Das Feilschen machte mir Spaß. Am Ende hatte ich ein gutes Geschäft gemacht und trug stolz meine Errungenschaften zurück zum Amun-Ra.
    Von einer Sekunde zur anderen fand ich mich am Boden liegend wieder und krümmte mich vor Schmerzen. Es zog durch meine Eingeweide, als wolle jemand alles Leben aus mir reißen. Der Trank. Ich hatte den Trank heute morgen nicht genommen. Vor lauter Freude über meine baldige Heimreise hatte ich es völlig vergessen.
    „Melissa! Bei den Göttern. Was ist? Was hast du?“ Karim war neben mir auf die Knie gegangen. Ich umfasste die Dorje und das Ankh und presste es so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten. „Ist es wieder Das Blut?“
    Ich schüttelte energisch den Kopf, während ich den Schmerz niederkämpfte. „Schnell!“, stieß ich mühsam hervor. „Du musst mich zum Mutterhaus bringen. Ich muss das Elixier trinken, das Athaír gebraut hat.“
    Dann verlor ich das Bewusstsein.
    Ich erwachte in meinem Bett im Mutterhaus. Sadall saß auf einem Schemel und hielt meine Hand in seiner Rechten. Mit der anderen legte er mir kühlende Umschläge auf die Stirn. Ich glühte vor Fieber, aber die Schmerzen waren kaum noch zu spüren. Göttin, vergib mir, dass ich so nachlässig war!
    „Alles werden gut. Du haben Phiole getrunken. Nicht leicht, sie dir zu geben. Aber kein Tropfen daneben. Du jetzt fühlen besser?“ Ich nickte Sadall zu. Zum Sprechen fehlte mir die Kraft. „Angriff haben dich geschwächt. Daher Fieber. Werden vergehen. Jetzt ausruhen.“
    Um mich herum wurde es wieder schwarz.
    Ich trieb dahin in einer Dunkelheit jenseits von Gut und Böse. Das Fieber wütete in mir, und es sollte auch in den nächsten

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