Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)
ihm nicht dazu gesagt. Natürlich kam wieder Hoffnung in ihm auf, aber spätestens seit ihrem gemeinsamen Einsatz in Miami war ihm klar, dass es ein Wunschtraum blieb.
„Vielleicht kann ich dich ein wenig trösten“, wisperte Dracon dicht an seinem Ohr.
Warren sprang vor Schreck einen Satz zurück. Er hatte nicht bemerkt, wie sich der Vampir näherte. Dieser lachte über seine Reaktion.
„Du hast doch nicht etwa Angst vor mir, Warren? So viel sollte Mel dir doch über uns beigebracht haben. Dass man keine Angst zeigen darf. Ist wie mit Hunden. Die beißen auch, wenn du dich fürchtest.“
Zum Beweis bleckte er seine Fänge und Warren brach der Schweiß aus.
Dracon näherte sich mit lüsternem Grinsen. „Du schwitzt ja, Warren.“
Die Tür hinderte ihn daran, noch weiter zurückzuweichen, aber an den Griff kam er nicht heran. Der bohrte sich schmerzhaft in seinen Rücken. Dracon stellte sich breitbeinig vor ihn, ließ seinen Blick bedächtig über Warrens Gesicht wandern und streichelte mit dem Daumen über seine Wangenknochen.
„Zieh dich aus, mein Schöner.“
Warren dachte nicht im Traum daran, doch als er sich mit wütendem Schnauben zur Seite abwenden wollte, packte der Vampir plötzlich seinen Arm, verdrehte ihn so heftig, dass Warren überrascht aufschrie.
„Tu, was ich dir sage“, zischte Dracon.
„Ich denke überhaupt nicht dran, du Teufel. Lass mich sofort los.“
Der Vampir schüttelte mit einem Ausdruck des Bedauerns den Kopf. In der nächsten Sekunde fand sich Warren am Boden wieder, die Arme auf den Rücken gedreht und in einem schraubstockartigen Griff fixiert. Stoff zerriss, als ihm die Kleider regelrecht vom Körper gerissen wurden. Doch damit nicht genug, zwang Dracon, kaum, dass er ihn wieder auf die Füße gezerrt hatte, seine Arme über seinen Kopf und bog das rechte Handgelenk weit nach hinten. Warren brüllte vor Schmerz, hörte es knacken und ihm wurde heiß und kalt.
„Nicht so laut!“, ermahnte Dracon. „Sonst stört uns noch jemand.“ Er grinste sardonisch und verdrehte das Gelenk ein bisschen mehr. „Schmerz ist etwas Wundervolles, nicht wahr, Warren?“ Ihm wurde schwarz vor Augen, als die Pein in einer Welle über ihn hinwegspülte. „Schmerz ist göttlich.“
Er ließ seine Hand wieder los, doch beim Versuch, sie herunterzunehmen musste Warren feststellen, dass mit der Durchblutung ein heftiges Pochen einherging. Also hielt er sie vor sich und versuchte, in den Schmerz hinein zu atmen, wie man es ihnen beim MI5 beigebracht hatte, für den Fall, dass sie im Einsatz verletzt wurden und nicht sofort medizinisch versorgt werden konnten. Die Qual ließ nach, was auch daran lag, dass Dracon seine Aufmerksamkeit wieder in Anspruch nahm, indem er anfing, Warrens Hals und seine Brust zu streicheln. Seine Lippen streiften seinen Mund und er ließ seine Zunge neckend hineingleiten, was in Warren eine Mischung aus Übelkeit und Erwartung auslöste, die ihn erschreckte. Er spürte Dracons Atem an seinem Ohr.
„Hast du es jemals mit einem Mann getrieben, Warren?“
Die Übelkeit überwog und er musste würgen.
„Weißt du, wie es sich anfühlt?“
Seine Hände glitten tiefer, über Warrens Bauch, fassten ihm zwischen die Beine. Warren war wie gelähmt vor Schock und wagtenicht, sich zu bewegen. Aber trotz seiner Ablehnung und ungeachtet der pochenden Schmerzen in seinem Handgelenk, erregte ihn, was der Vampir tat.
„Ja, gut so“, schnurrte Dracon und seine Stimme hatte etwas Einlullendes. „Du magst das, ja? Gib zu, dass du es magst. Schmerz und Lust liegen so nah beieinander, Warren. Ich kann dir zeigen, wie nah.“
Seine weichen Lippen tupften kühle Küsse auf Warrens Haut. Die Wangen, die Kehle, die Schultern. Er umschloss eine Brustwarze und saugte daran. Das Ziehen, das sich bis in seine Lenden fortpflanzte, war Warren peinlich, aber er kam nicht dagegen an.
„Ich kann dich dazu bringen, dass du dich vor Lust windest und mich um mehr von diesen süßen Schmerzen bittest. Sag mir, Warren, soll ich das tun?“
Mel hatte ihn gewarnt. Vor ihresgleichen. Vor allem aber vor Dracon. Doch all ihre Ratschläge und Ermahnungen nutzten ihm jetzt nichts. Mit jedem Kuss, mit jedem Fingerstreich über seine Haut begehrte er diesen schwarzen Teufel mehr und sehnte sich tatsächlich nach dem, was er ihm bot, auch wenn er sich gleichzeitig selbst dafür in die Hölle wünschte.
Der Vampir drückte ihn gegen die Wand. Sein Körper schmiegte sich an ihn, ließ ihn deutlich
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