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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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War der Solokämpfer nur jemand zum Antesten gewesen? Oder versuchte man gezielt, ihn zu kopieren, um eine falsche Spur zu legen? Aber wer und warum? Und wieso setzte man gewöhnliche Waffen ein? Vermutlich, weil von den anderen nicht genug im Umlauf waren. Dann stellte sich die Frage, ob der Einzelkämpfer vielleicht der Einzige war, der sie besaß und in dieser Gruppe lediglich mitmischte. Stöhnend gestand er sich ein, dass all diese Fragen nicht so leicht zu beantworten waren.
    In der Notaufnahme erklärte Jessica die fehlende Geburtsurkunde mit einem falschen Alarm. Steven grübelte während der restlichen Schicht, was sie tun sollten, wenn solche Einsätze häufiger vorkamen. Und woher er dieMedikamente dafür bekam.

     
    „Seit ich Sie in unsere Reihen geholt habe, bekleckern Sie sich nicht gerade mit Ruhm. Und nun ist Ihnen auch noch unser wertvollster Kontakt entwischt.“
    „Nicht mir“, korrigierte Blue Donald Rybings Schimpftirade.
    „Sie waren für ihn verantwortlich. Also sorgen Sie dafür, dass er nicht frei herumläuft und Unfrieden stiftet“, kam der donnernde Konter.
    „Der kommt schon, wenn er sein Gegenmittel braucht“, winkte Blue ab. „Außerdem ist er ein Gestaltwandler. Wie soll ich ihn finden? Sie hatten zwei Leute dort postiert und trotzdem ist ein Anschlag auf ihn verübt worden. Kein Wunder, dass er türmt und uns nicht mehr traut.“
    „Er braucht uns nicht zu trauen, aber Ihnen vertraut er offenbar ebenso wenig. Sonst hätte er erst gar nicht versucht, sein Zimmer zu verlassen.“
    Es wunderte Blue nicht, dass Rybing ihm die Schuld in die Schuhe schob. Trotzdem ärgerte er sich, für die Unfähigkeit anderer an den Pranger gestellt zu werden. Schließlich hatte Rybing das Treffen in Gorlem Manor vereinbart und ihn dorthin geschleift. „Auch ich kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, und der Kerl hat schon in Miami gemacht, was er wollte.“
    Für Rybing war das nur ein weiteres Zeichen seiner Unfähigkeit. „Ich frage mich langsam, ob ich den Richtigen für diesen Job ausgesucht habe.“
    „Ich finde ihn schon“, blaffte Blue. Der Kerl ging ihm auf die Nerven. Das herablassende Grinsen hätte er ihm liebend gern aus dem Gesicht geschlagen.
    „Das will ich Ihnen auch raten. Wenn bei der Sache irgendetwas schiefläuft, wird ein Kopf rollen, und das ist garantiert nicht meiner.“ Rybing machte den Abgang und ließ Blue stehen.
    „Leck mich!“
    Blue trat gegen einen Müllcontainer und sah dem Waffenmeister der Sangui nach. Er hatte sich den Arsch aufgerissen und in wenigen Wochen mehr Dämonen gekillt als die meisten Sangui in ihrem ganzen Leben. Von wegen nicht mit Ruhm bekleckert. Gestern noch sein bester Mann, heute nur noch Sündenbock. Alles wegen dieser Ratte.
    Seine einzige Hoffnung war, dass Cyron nicht zu häufig seine Gestalt wechselte. Dann würde er schon auf seine Spur kommen. Er tat einen tiefen Seufzer und betrat die nächstbeste Bar, um dort auf der Toilette zu verschwinden. Ein Dolmentor erzeugte man besser nicht vor Publikum. Die Tür der Einzelkabine klemmte, er musste an dem Verschluss rütteln, da schob sich ein Fuß in den Spalt.
    „Tu das nicht!“
    Der auch noch. Blue stöhnte innerlich. Womit hatte er das nur verdient? Es war ein scheiß Tag, durch und durch. „Hau ab, Lavant.“ Sein Bruder war der Letzte, den er sehen wollte. Trotzdem öffnete er die Tür und lehnte sich an die schmutzige Wand der Kabine.
    „Du kannst nicht ständig Tore öffnen. Es sind schon zu viele.“ Die Eindringlichkeit in der Stimme des anderen Dolmenwächters erinnerte an einen Pfaffen, der seinen Schäfchen mit salbungsvollen Worten einbläuen wollte, dass sie nicht sündigen sollten.
    „Erzähl mir was Neues, Bruderherz. Irgendjemand muss sich ja um die Familie kümmern.“
    Lavant trug die traditionellen grauen Gewänder, die sich der Umgebung anpassten. Perfekte Tarnung. Dennoch glaubte Blue nicht, dass er zu Fuß hier reingekommen war.
    „Ich musste ein altes Tor benutzen, dessen Wächter schläft. Es liegt unter dem Kellerboden.“
    Sein Bruder fühlte sich sichtlich unwohl, weil er damit gegen eine Regel verstoßen hatte. Blue musste lachen. Als ob sich irgendwer noch um Regeln scherte.
    „Schläft er oder bröselt er schon?“
    Der Schrecken auf Lavants Gesicht wirkte wie eine kalte Dusche. Dabei war es nun mal eine Tatsache, dass sich der Großteil ihrer Familie allmählich in Staub auflöste, weil es ihnen nicht gelang, das aufzuhalten.
    „Okay,

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