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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Bruder genau das versuchte. Da so ein Siegel nur bestimmte Zeit hielt – vor allem, wenn es derart heftig traktiert wurde, noch dazu von jemandem, der wusste, wie es funktionierte und wie man es zum Zusammenbruch brachte – beeilte sich Blue, genug Abstandzwischen sich und seine Wohnung zu bekommen, ehe Lavant durchbrach. Ein weiteres Tor kam nicht infrage, also setzte er auf seine körperliche Fitness. Ein bisschen Jogging am Abend hatte noch keinem geschadet.
    Auf der Tower Bridge war man zu dieser Stunde ungestört. Er sah Kaliste schon von Weitem, zusammen mit einem komischen Tier, das ihr um die Füße strich. Ein Gef! Der machte sich bestimmt prima als Mantelkragen. Sollte der ihn ausspionieren? Dann war das aber reichlich offensichtlich. Er blickte sich verstohlen um, ob noch weitere kleine Dämonen in der Nähe postiert waren. Das würde die Wahl des Treffpunktes erklären, denn Versteckmöglichkeiten gab es hier für diese Wesen genug.
    Die Miene der Vampirkönigin erinnerte entfernt an Medusa. Fehlte nur noch, dass sich ihr schwarzes Haar in Schlangen verwandelte. Blue spielte den Gelassenen.
    „Was haben Sie sich dabei gedacht, einfach abzuhauen?“, fauchte sie ihn an.
    Er hob irritiert die Brauen. „Da hatte ich aber ne nettere Begrüßung erwartet.“ Ihre Augen sandten Blitze in seine Richtung. Blue grinste amüsiert. „Sie haben mich doch spielend gefunden, also warum die Aufregung? Dachten Sie etwa, ich würde versuchen, unterzutauchen?“
    „Wo ist die versprochene Lieferung? Sie wollten sie besorgen.“
    „Sie haben meinen Prototyp geklaut.“
    „Gekauft“, zischte sie.
    „Ach? Und womit?“ Jetzt kniff auch er die Augen zusammen und baute sich, die Hände in die Hüften gestemmt, vor ihr auf. „Ich hab noch nicht eine Unze Elektrum gesehen, also welchen Grund hab ich, die restliche Lieferung aufzutreiben?“
    Jemand wie sie war es nicht gewohnt, dass man ihr Kontra bot. Sie wirkte überrascht, trat sogar einen Schritt zurück, starrte ihn mit halb geöffnetem Mund an und fand keine Worte. Er holte tief Luft. Zu dick auftragen durfte er nicht. Und er musste sie noch ein bisschen hinhalten. Rybing stellte sich das so einfach vor, eine Vampiress umzubringen. So was war bei den Lords und Ladies schon schwer genug, das wusste er nicht erst seit seiner Nacht mit Lucien. Vielleicht hatte er recht und Melissa Ravenwood war wirklich die Einzige, die Kaliste vernichten konnte.
    „Hören Sie, ich hab momentan ein bisschen Stress. Lieferschwierigkeiten eben. Meine Quellen sind … sagen wir mal, gerade nicht so flüssig wie üblich.“ Elektrum! Der Gedanke kam ihm, während er ihr diese lahme Ausrede auftischte. Wenn er sie dazu bringen konnte, ihm ein wenig Elektrum vorzuschießen, konnte er damit den Energielevel eine Weile stabil halten. Das verschaffte ihm Zeit, um sich was zu überlegen. Es stand außer Frage, ihr die zweite Waffe auszuhändigen. Aber noch durfte er sich nicht gegen sie stellen. Im Moment hing er in der Luft, das Gespräch mit Franklin allein genügte nicht und bei Armand ließ er nach der Sache mit Lucien besser Vorsicht walten. Wenn sich kein Weg zu Melissa Ravenwood ergab, war er auf Kaliste angewiesen. Es galt also, behutsam vorzugehen.
    „Halten Sie mich nicht zum Narren!“, warnte Kaliste.
    Blue mimte Verlegenheit, schob die Hände in die Hosentaschen, was der Vampiress auch signalisieren sollte, dass er nicht auf Angriff aus war. „Okay, Sie haben mich erwischt“, gestand er zerknirscht. „Es ist einfach so … dieser Prototyp … Ich muss den natürlich bezahlen. Der war nur geliehen.“ Er zuckte die Achseln. „Ich bin nur ein Händler. Vermittle zwischen denen, die unerkannt bleiben wollen – und müssen – und denen, die nach der Ware fragen. Hey, die haben mir die Hölle heißgemacht, weil das Ding weg ist.“
    Sie setzte ein schiefes Grinsen auf, aber zumindest bezichtigte sie ihn nicht sofort der Lüge.
    „Wenn Sie vielleicht Ihren guten Willen zeigen. So als Beweis, dass es Ihnen ernst ist und Sie auch zahlen.“
    „Zweifeln Sie etwa, dass ich es könnte?“
    Junge, die war echt geladen. Wozu brauchte sie überhaupt eine Knarre? Sie schoss schon mit Worten tödlich. Blue zweifelte, wenn überhaupt, eher daran, dass sie zahlen wollte. Sollte es entsprechend weit kommen und sie sich tatsächlich als zahlungsunwillig entpuppen, musste er sich was einfallen lassen. Aber derzeit war sie schlicht seine einzige Chance, an Elektrum in ausreichender Menge zu

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