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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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schweigen. Er wusste nicht, welchen Grund Luciens Interesse in sich barg, nur, dass er nicht eher ruhen würde, bis er bekam, was er wollte. Franklins Körper? Seine Seele? Ging es ihm um Franklin selbst oder Melissa?
    Mel hoffte, wenn Armand ihrem Vater wieder den kleinen Trunk gewährte, würde sich Luciens Einfluss verlieren, doch da irrte sie gewaltig. Hoffentlich trieb Lucien das Spiel nicht zu weit.
    „Traust du diesem Blue?“, kam Franklin noch einmal auf den Sangui zurück.
    Armand lachte leise. Bei der Wahl zwischen Lucien und Blue war ihm Letzterer als Thema lieber. „Das kommt darauf an. Er macht ein Geheimnis aus sich und seinen Beweggründen, aber Welodan hat einen Blick in seine Seele geworfen und er ist tief im Inneren kein übler Kerl. Vor allem hat er ein Gewissen. Ich habe ihn jedenfalls lieber auf unserer Seite, statt auf der von Rybing.“
    In Blues Augen hatte er einen Anflug von Panik gesehen, als Welodan sich Zugang zu seinen Gedanken verschaffte. Da er Luciens Blut in sich trug, war es nicht schwer zu erraten, welche Erfahrungen er mit dem Erforschtwerden gemacht hatte. Der Lord war sicher gründlicher gewesen als er, weil er dabei gleich seinen Nutzen auslotete. Armand interessierte nur, ob er Blue trauen konnte. Er war fast sicher, dass Blue kein Mensch war, auch wenn das, was er ausstrahlte, nur schwer einzuordnen war. Auf jeden Fall konnte er ein wertvoller Verbündeter sein, daran wollte Armand arbeiten. Er hatte schon ein Treffen zwischen Blue und Alwynn arrangiert und würde den Sangui in Kürze wieder aufsuchen, um ihn seinen Freunden vorzustellen. Mit etwas Glück hatten die bis dahin Cyron gefunden. Das wäre ein guter Start.
    „Nun, Cornach hat auch nichts gefunden, was man ihm vorwerfen könnte.“
    Dass Franklin ebenfalls sein Krafttier einsetzte, um sich Gewissheit über den Charakter seiner Gäste zu verschaffen, war ihm neu. Das brachten Zeiten wie diese wohl mit sich.
    „Was ist mit Ash Templer? Hat er sich eingelebt? Mel sagt, er interessiert sich sehr für Vampire.“
    Franklin entfuhr ein langer Seufzer. „Zu sehr.“
    „Weißt du warum?“
    Er fragte nicht aus Eifersucht, sondern weil die Möglichkeit bestand, dass Templer verdeckt für die Lux Sanguiarbeitete und nach Schwachstellen suchte. Ihm schmeckte nicht, dass Mel ihn mit der Übersetzung der Schrift betraut hatte.
    „Da musst du Mel fragen. Sie verbringt die meiste Zeit mit ihm.“ Franklin streckte sich wohlig unter der Tiefen-massage. Seine Muskeln wurden weicher, nachgiebiger und erwärmten sich. Armand ließ seine Finger höher gleiten, in den Haaransatz, und wieder hinab bis zum äußeren Ende der Schultern. „Sonst weiß ich nur, dass er hierher versetzt werden wollte, weil er vor ein paar Jahren seine Frau verloren hat und in Spanien ständig an sie erinnert wurde.“
    Er verdrehte die Augen. Nicht der Erste, der wegen Liebesschmerz den Schritt in die Dunkelheit wagen wollte. Solche Leute waren ein gefundenes Fressen für Vampire wie Dracon. Ob Mel in Kürze wieder Phiolen mit ihrem Blut verteilen musste, um den Leichtsinnigen zu schützen? Aber momentan war der Drache ausreichend mit seinem Zögling beschäftigt.
    „Seht ihr Warren ab und zu?“ Franklin musste seine Gedanken erraten haben.
    „Er und Dracon suchen die gleichen Treffpunkte auf wie wir. Ich denke, er sucht Mels Nähe.“
    Ob Franklin merkte, dass er damit eher Dracon als Warren meinte?
    „Ich kann nicht über meinen Schatten springen, auch wenn er mich sicher dafür hasst.“
    „Niemand verlangt das von dir. Er ist nicht mehr derselbe. Wenn du mich fragst, wird er schon bald nicht mehr leben. Entweder wird Dracon seiner überdrüssig oder er legt sich mit den falschen Leuten an. Ich hab zu viele kommen und gehen sehen. Warren war und ist nicht stark genug für die Unsterblichkeit.“
    Armand hatte Franklin nicht verletzen wollen und ärgerte sich über seine voreiligen Worte. Doch sein Freund sagte nichts. Vermutlich wusste er es selbst.
    „Geht es dir jetzt besser?“, fragte er und beendete seine Massage.
    „Die Kopfschmerzen sind weg. Danke.“
    Wortlos knöpfte Armand den Ärmel seines Hemdes auf und legte den Unterarm frei. Er setzte sich vor Franklin auf die Tischplatte, durchstach mit den Fängen die Haut über seiner Pulsader und hielt Franklin sein blutendes Handgelenk hin, um ihn trinken zu lassen. Dessen bedurfte es keiner Worte mehr. Es war eine stille Übereinkunft, die er nun, da Lucien in der Stadt war, für

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