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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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wichtiger erachtete denn je. Wohl wissend, dass auch dieser Schutz für Franklin letztlich trügerisch war – Lucien weder abhalten noch die Verlockung seines Blutes mildern konnte, wenn der Lord es darauf anlegte.

     
    Die letzten Tage waren hart gewesen. Steven hatte noch einmal mit Weezle gesprochen, nachdem weitere PSI-Clubs angegriffen wurden. Von Mel kam die Info, dass Lemain ähnliche Vorfälle aus Frankreich meldete. Auch in London war von einem Club nur ein Trümmerhaufen übrig geblieben. Inzwischen mehrten sich die Todesopfer, der Feind gewann an Übung und die Zeit der Warnungen war vorbei.
    Auch einzelne Attentate nahmen zu. Elfen wurden auf offener Straße erschossen, Trolle abgestochen. Steven und Jessica kamen kaum nach mit ihren Sondereinsätzen. Allmählich gingen ihnen die Ausreden aus. Bitter, aber er war beinah froh, wenn der Krankenwagen auftauchte, der keine Klinik anfuhr. Steckten die Lux Sangui hinter diesen Anschlägen, wenn sie sich so sehr bemühten, die Spuren zu verwischen? Denkbar war es. Aber scherten sie sich nicht um die Konsequenzen? Denn auch die ließen nicht lange auf sich warten. Während ein Teil des PUs sich still verhielt, um die Unruhen nicht noch zu schüren, griffen extreme Gruppen aus ihren Reihen nun auch Menschen an. Ohne dass es etwas mit Nahrungssuche zu tun hatte. Die Kriminalitätsrate stieg.
    Die Gerüchte von der schwarzen Liste erhärteten sich. Weezle kannte immer noch keine Namen, aber jemand hatte Leute aus dem Untergrund rekrutiert, die spurlos verschwunden waren. Das hatten Kaliste und Sylion bei Darkworld auch getan, und die Sangui waren verstärkt an Kontaktmännern interessiert, denen sie Gott weiß was versprachen. Verräter gab es leider immer und überall.
    Es war an der Zeit, es Mel zu sagen. Er wollte sie nicht grundlos beunruhigen, doch wenn aus einer Vermutung Gewissheit wurde, musste sie Bescheid wissen. Immerhin stand auch ihr Leben auf dem Spiel, oder das von Armand. Vielleicht erfuhren sie mithilfe des Ordens mehr darüber.
    Warum konnte er Lucien nicht erreichen? Er machte sich Sorgen um den Freund, auch wenn den Lords wohl die geringste Gefahr drohte. Sie waren zu schlau und so alt, dass selbst Elektrum und Feuer sie nur verletzen, aber kaum töten konnten. Es sei denn, man traf das Herz.
    Steven gestand sich ein, dass er sich einsam fühlte. Verloren und überfordert. Gott, wann war er das letzte Mal so allein gewesen? Außer Pettra und Slade war keiner von seinen Freunden mehr in Miami. Von Jessica hielt er sich außerhalb des Dienstes lieber fern. Sie war schon viel zu vernarrt in ihn. Aber er sehnte sich nach Nähe, nachWärme. Mehrmals hatte er in den letzten Tagen überlegt, ob er Thomas einweihen sollte. Zum einen würde es in der Klinik helfen, wenn sie noch jemanden hatten, der PSI-Wesen behandeln konnte. Und es würde sie einander näherbringen – oder sie entzweien, falls Thomas geschockt auf Stevens wahre Natur reagierte. Er war hin- und hergerissen. Doch sich von Thomas zu trennen kam nicht infrage. Er brauchte ihn. Jetzt mehr denn je.
    Also ließ er sich wider besseres Wissen immer stärker auf den jungen Chirurgen ein. Es war längst mehr als nacktes Begehren und guter Sex. Sie gingen aus, fuhren mit dem Bike durch die Stadt oder verbrachten Abende bei Whiskey und tiefsinnigen Gesprächen. Er hätte sich etwas vorgemacht, weiter zu behaupten, dass er nur Thomas’ Körper besitzen wollte. Die Wahrheit war: Er wollte ihn ganz und gar.
    Auch heute Nacht suchte er Vergessen in den Armen des Freundes. Gab sich seinen Gefühlen hin, wenn Thomas’ Hände über seine Haut strichen, seine Zungenspitze Stevens Brustwarzen umkreiste, sodass er das Ziehen in den Lenden kaum noch ertrug. Dann brachten die warmen, weichen Lippen ihm Erlösung, glitten an seinem Schaft auf und ab, bis er zitternd den Gipfel erreichte.
    Es war gefährlich, sich so gehen zu lassen. Er wusste, wie nah er manchmal daran war, die Kontrolle zu verlieren, aber mit eben diesem Risiko spielte er, weil es ihn zusätzlich anheizte und für ein paar Stunden alle Gedanken an den PU und die Gefahr, die wie eine düstere Gewitterwolke über ihnen schwebte, vertrieb.
    „Du bist so schön, Thomas“, hauchte er, als der Chirurg neben ihn glitt und sich mit genüsslichem Lächeln einen hellen Tropfen von den Lippen leckte. „Ich weiß gar nicht, wie ich es so lange ohne dich ertragen habe.“
    Das meinte Steven ernst und Thomas’ verlegenes Lächeln rührte ihn. Er

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