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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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lassen. Du hast vermutlich eine Menge Fragen und ich muss dich um mehr bitten als nur um dein Schweigen. Doch das hat alles Zeit bis morgen.“
    Er blickte hinaus, Thomas verstand.
    „Dann ist diese Sache mit dem Sonnenlicht kein Mythos? Im Gegensatz zu allem anderen.“
    Steven erhob sich und zauste Thomas im Vorbeigehen das Haar. „Geh jetzt. Wir reden morgen.“

     
    Als er gehört hatte, dass Blue allein bei Franklin Smithers war, dem Vater seiner ärgsten Feindin, stand für Cyron fest, dass man ihn übervorteilen wollte. Dem musste er zuvorkommen. Mal sehen, wie weit Blue mit seinem Deal kam, wenn er Kaliste sagte, dass der angebliche Waffenhändler in Wahrheit ein echter Sangui war.
    Cyron hatte längst beschlossen, nicht mehr zu den Sangui zurückkehren. Zu unsicher, und er traute diesem Pack jetzt nicht mehr über den Weg. Er hatte es eine Weile im PU versucht, doch dort verhärteten sich die Fronten gegen ihn. Wie schaffte diese rote Hexe es nur, dass alle immer auf ihrer Seite standen?
    Blieb also nur Kaliste. Mit der Information über Blues wahre Identität konnte er sich vielleicht ihren Schutz erkaufen. Trotzdem schlotterten ihm die Knie, als er sich an einem der Patrouillenpunkte in der Nähe eines abgelegenen alten Friedhofes einfand, wo Kalistes Spione sich regelmäßig mit Informationen versorgten, die dann auch der Königin zugetragen wurden.
    Seit ein paar Tagen ging es ihm schlecht. Ihm war übel, seine Muskeln zuckten unkontrolliert und er wurde von Schwindelanfällen geplagt. Manchmal glaubte er, das Gift, mit dem Kaliste ihn unschädlich machen wollte, würde noch immer durch seine Adern rasen und ihn innerlich zerfressen. Aber das konnte nicht sein. Die Sangui hatten ihm ein Gegenmittel verpasst. Es waren sicher nur seine Nerven. Trotzdem hatte er sich heute Mittag beim Blick in den Spiegel erschrocken. Selbst die vorgetäuschte Gestalt sah mitgenommen aus, hatte dunkle Ränder unter den Augen und aschfahle Haut. Fahrig strich er sich das schüttere Haar des Buchhalters zurück und blickte die Straße hinauf und hinunter, ob er einen von Kalistes Spionen entdeckte.
    Es dauerte nicht lange, bis ein Wiesel die Straße kreuzte. Cyron stieß einen hohen Pfiff aus, der für Menschen nicht wahrnehmbar war. Das marderartige Tier verharrte, drehte den Kopf in seine Richtung und lief nach kurzem Zögern auf ihn zu. Seine Augen pulsierten silbrig-rot in der Dunkelheit. Es stellte sich vor ihm auf die Hinterbeine, seine Nase zuckte, als es versuchte, eine Witterung aufzunehmen.
    „Ich muss mit Kaliste sprechen. Heute noch“, forderte Cyron.
    Der Gef bleckte die Zähne. „Das hast du nicht zu entscheiden.“
    Cyron holte aus und trat nach dem Tier, das sich quiekend überschlug. „Sag es ihr. Sofort!“
    Beleidigt suchte der Spion das Weite, und Cyron stellte sich auf eine längere Wartezeit ein. Er hockte sich auf eine niedrige Steinmauer, von wo aus er einen guten Überblick hatte. So konnte er rechtzeitig sehen, wenn Kaliste kam und wurde nicht von ihr überrascht. Sein Magen krampfte sich zusammen und zerrte an dem Narbengewebe. Cyron verzog das Gesicht, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Je unruhiger er war, umso schwerer fiel es ihm, die angenommene Gestalt zu halten. Da niemand zu sehen war und außer ein paar Gothics wohl kaum jemand nachts in der Nähe des Friedhofs spazieren ging, gab er schließlich auf und ließ die Maskerade fallen. Ein Stöhnen der Erleichterung entfuhr ihm, weil ihm die Haut nicht mehr zu eng oder die Knochen zu schwer erschienen. Es war eine Wohltat, sich in der eigenen Gestalt zu entspannen, so hässlich die jetzt auch war.
    Ein Käuzchen schrie in einem der Bäume unweit von ihm. Er fuhr hoch, suchte die Dunkelheit ab, konnte aber nichts erkennen. Seine Hände waren klamm, das Herz schlug ihm bis zum Hals. Trotzdem setzte er sich wieder, versuchte durchzuatmen und ruhig zu bleiben. Sie würde ihm nichts tun. Erst recht nicht, wenn sie erfuhr, was er ihr zu sagen hatte. Wenn sie ihm noch nach dem Leben trachten, an ihm zweifeln würde, wäre er schon tot. Das sagte er wie ein Mantra vor sich hin, in der Hoffnung, irgendwann daran zu glauben.
    Zwei Stunden später erschien die Vampirkönigin mit dem Gef und einem Ghanagoul. Der wuchtige, fledermausartige Wächter blieb in einigem Abstand stehen und überwachte die Umgebung mit seinen in alle Richtungen beweglichen Ohren und Nasenflügeln. Der Gef hingegen lief der Vampirin voraus und grinste ihn hämisch

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