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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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küsste seinen Lover innig, saugte an dessen Lippen, erforschte die feuchte Höhle dahinter mit seiner Zunge, die nach Lust und Sünde schmeckte. So lange, so tief, bis sie schließlich beide um Atem rangen.
    „Was würdest du dazu sagen“, flüsterte er, Stirn an Stirn, als könnte er so eine Brücke zwischen ihren Gedanken schlagen, „wenn du für immer so schön bleiben könntest, wie du jetzt bist? So jung und stark. Perfekt wie die Statue eines großen Künstlers.“
    Der Gedanke war verlockend, es einfach zu tun. Keine Erklärungen, keine Wahl. Seine Entscheidung, weil er diesen Mann nicht mehr hergeben wollte.
    Thomas sah ihn verwundert an, seine Wangen röteten sich in Verlegenheit. „Nur, wenn ich das mit dir teilen könnte.“
    Er hatte den Sinn der Worte natürlich nicht verstanden. Ahnte nicht, wie nah seine Worte der Wahrheit kamen. Schöpfte Hoffnung aus dieser Andeutung, weil ihnen eine Nähe innewohnte, die Steven sonst nicht zuließ. Aber jetzt nickte er. Ja, gemeinsam mit ihm. Und für immer jung. Solche Träume hatte er zuletzt … Himmel, er wusste nicht mehr, wie lang es her war. In den ersten Jahren als Vampir glaubte man noch daran, dass Ewigkeit mit der Geburt in die Unsterblichkeit wörtlich zu nehmen war. Aber er würde es anders machen als sein Schöpfer. Besser. Wenn er Thomas verwandelte, dann wollte er mit ihm zusammenbleiben. Für immer.
    Er zog ihn in die Arme, antwortete mit seinem Körper statt mit Worten. Sein Liebster hatte ja keine Ahnung. Er schmiegte sich an ihn, schickte seine Hände auf Wanderschaft, wie immer hungrig nach mehr. Seine Lust war unersättlich, er stand Steven in nichts nach und war erst befriedigt, wenn sie sich beide kaum noch bewegen konnten vor Erschöpfung.
    Steven spürte, wie seine Fänge hervortraten. Er hatte Hunger – nach weit mehr als nackter Leidenschaft. Er konnte das Blut seines Gefährten rauschen hören. Neben seinem Ohr strömte es in der Halsschlagader dahin. Das Herz trommelte in einem Rhythmus, der ihm die Sinne vernebelte. Verbunden mit den kühner werdenden Zärtlichkeiten zog es Steven immer tiefer in einen Strudel der Gefühle, der sein bewusstes Denken ausschaltete. Ihn der Kontrolle durch seinen Blutdämon preisgab. Er roch den würzigen Duft verschwitzter, von Lust durchtränkter Männerhaut. Thomas’ Aroma, das er nun schon so gut kannte – nach feuchter Erde, Nacht und Tannenwald.
    Luciens Worte kamen ihm in den Sinn. „Mach ihn dir gefügig mit dem Blut. Er wird alles für dich tun, damit du es ihm gibst.“
    Alles! Immer!
    Der Wunsch, einen anderen vollkommen zu besitzen, ihn zu unterwerfen und an sich zu binden war nie stärker gewesen. Im letzten Moment biss er sich in die eigene Lippe, statt in Thomas’ Kehle. Er saugte einige Tropfen Blut, um sein Verlangen zu bezähmen. Dann küsste er Thomas wieder, teilte dessen Lippen mit seiner Zunge. Er schmeckte selbst das Blut, doch da war es bereits zu spät. Steven spürte, wie es Thomas in seinen Armen durchfuhr, gleich einem Blitz.
    Jetzt war es nicht mehr zu ändern. Die Entscheidung war von allein gefallen. Dann sollte es so sein, er bereute es nicht. Mit seinem ganzen Gewicht drückte er Thomas auf das Bett, dessen Starre sich in Gegenwehr wandelte, als er versuchte, den Kopf wegzudrehen und seine Handgelenke aus Stevens unerbittlichem Griff zu befreien. Steven ließ das Blut rückhaltlos fließen, ließ es seinen Mund füllen, bis Thomas nicht mehr anders konnte, als zu schlucken. Erwusste nicht, ob er weinen oder lachen sollte, als Thomas von der Macht des Dämons überrollt wurde und anfing, das Blut aus ihm zu saugen. Es zu trinken und sich davon berauschen zu lassen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Nicht für ihn … und auch nicht für Thomas.
    Tief aus seiner Kehle stieg das Grollen empor. Seine Finger krallten sich ins dunkle Haar seines Geliebten und bogen dessen Kopf zur Seite. Er gab seine Lippen frei, bannte ihn mit einem Blick aus seinen fluoreszierenden Augen. Er sah Angst in Thomas’ Iris flackern. Blut tropfte von seinen Fängen, bisher noch sein eigenes, das jetzt durch die Adern dieses menschlichen Körpers raste und dessen Verstand in einem tödlichen Spinnennetz einwob. Thomas lag still da, zuckte nur bei jedem warmen Tropfen, der von Stevens Mund auf seine Kehle fiel.
    Steven senkte den Blick auf den roten Fleck, von dem bereits ein kleines Rinnsal hinab in die Mulde zwischen den Schlüsselbeinen floss. Für Zurückhaltung gab es jetzt keinen Grund

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