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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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außer Computern und dem Gedanken der Weltverbesserung nichts im Kopf hat, gerät schnell an die falschen Leute.“
    Für eine Sekunde kam Ben die Idee, dass man jemanden wie Justin gegen sein eigenes Land aufhetzen könnte. Und womit war es leichter, Schaden anzurichten, als mit Computern? Nein, absurd. Das ginge dann doch einen Schritt zu weit und wäre ein ganz übles Aufeinandertreffen von Zufällen. Er verwarf seine Mutmaßung, gegenüber Sally hätte er sie sowieso nicht aussprechen können, wenn er nicht ab morgen wieder allein zu Abend essen wollte.
    „Hey, vielleicht sind deine Sorgen unbegründet. Als dein Bruder ist er de facto ein ziemlich cleveres Kerlchen. Und die kommen überall durch.“

Lichter in der Nacht
     
    E s passte ihm nicht, mit diesem Dolmenwächter zusammenzuarbeiten, aber nachdem Blue ihm erklärt hatte, worauf er gestoßen war und welche Befürchtungen er hatte, sprang Ash über seinen Schatten. Immerhin stand ihrer aller Sicherheit auf dem Spiel, wenn sich Blues Verdacht bestätigte.
    Der Dolmenwächter hatte recht mit seiner Aussage, es nicht nötig zu haben, sie zu warnen. Deshalb zollte Ash ihm Respekt und revidierte seine Meinung zumindest ein bisschen. Er konnte nicht vollkommen egoistisch und abgebrüht sein, dann wäre er nicht hier. Ashs Neugier war geweckt, nachdem Blue ihm beim zweiten Besuch eine Karte mitgebracht hatte, auf der Dolmentore aus drei Ebenen verzeichnet waren. Solche Einblicke in Parallelwelten erhielt man höchstens ein Mal im Leben. Ash hätte sonst was dafür gegeben, sich diese Punkte mal aus der Nähe anzusehen. Zur Not auch in Blues Begleitung.
    „Und? Was denkst du?“
    „Hm!“, machte Ash. „Schwer zu sagen. Ich werde mir einige Bücher dazu ansehen. Wenn wir wissen, was sich dort befindet, wären wir einen Schritt weiter.“
    Die Punkte in ihrer Welt lagen häufig abseits von menschlichen Siedlungen, manchmal auf Friedhöfen. In den dämonischen Gefilden tappte Ash hingegen im Dunkeln. Landkarten von der Hölle waren rar. Wenn ihn nicht alles täuschte, deckten sich die Umrisse am ehesten mit Darstellungen der nordischen Mythologie, aber ob das wirklich Lokis Reich oder Odins Hallen sein sollten, mochte dahingestellt sein. Und wenn ja, was bedeutete das für sie?
    Ein heller Blitz blendete Ash. Sekundenlang sah er Sternchen und bunte Punkte, hörte Blue heftig fluchen und eine weitere Stimme, die er nicht kannte. Er blinzelte, bis zumindest Schemen erkennbar wurden. Seine Augen brannten, aber langsam formte sich Blues muskulöse Gestalt wieder aus der flimmernden Schwärze.
    „Was war das?“
    „Lavant“, stellte Blue den Neuankömmling vor. „Mein Bruderherz.“
    Es war unschwer zu hören, dass er nicht begeistert war.
    „Du hast gesagt, ich soll ein Auge auf die Aktivitäten haben“, entschuldigte sich der fremde Dolmenwächter.
    Wegen der grauen Gewänder und aufgrund der eingeschränkten Funktion seiner Sehzellen fiel es Ash schwer, Lavant zu fixieren. Es schien, als bewegte dieser sich unablässig, um mit der Umgebung zu verschmelzen.
    „Klassisches Outfit. Steht mir aber nicht besonders“, erklärte Blue, dem wohl auffiel, wie sehr Ash sich anstrengte, seinen Bruder anzusehen. Dann wandte er sich direkt an ihn. „Also Brüderchen, ich hab gesagt ‚beobachten’, nicht dass du hier auftauchen und Meldung machen sollst.“
    „Aber es ist wichtig“, widersprach Lavant.
    Blue verdrehte die Augen. Ash merkte erste Anzeichen von Kopfschmerzen, was nicht ungewöhnlich war, wenn man geblendet wurde.
    „Bei Neuigkeiten über die Tore ist das auf jeden Fall wichtig“, schaltete er sich ein und rieb sich über die Lider. Hoffentlich gab das keine bleibenden Schäden.
    „Es werden viele Tore benutzt, vor allem die unbewachten.“
    „Wissen wir, Kumpel.“ Blue war immer noch sichtlich genervt, was Ash nicht verstand.
    „Aber es werden auch neue erzeugt.“ Er machte eine Geste in der Luft und Ash blieb die Spucke weg, als sich ein Nebelgebilde formte, auf dem unschwer die Weltkarte zu erkennen war. Damit brachte Lavant seinen Bruder zum Schweigen. Er berührte die wabernde Masse mit der Hand und an mehreren Punkten tauchten Lichter auf. Aktive Tore, wie Ash vermutete.
    „Scheiße!“, entfuhr es Blue. „Da sind keine Tore.“
    „Jetzt schon.“ Lavants Antwort fiel trocken aus.
    Der geschockte Ausdruck auf dem Gesicht des sonst stets selbstsicheren Blue bereitete Ash Gänsehaut. Das sah nach Ärger aus, auch wenn er nicht verstand,

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