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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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ausgeschaltet wurde. Aber nicht so dramatisch, dass es zu Verwirrung oder Kopflosigkeit führte. In höchstens einem Monat nahm eine andere Leitwölfin die Stellung ein. Eine, die sich ebenfalls bereits bewährt hatte – bei der Jagd, dem Fortbestand, der Sicherung ihres Rudels und dessen Ressourcen.
    Sie alle waren ersetzbar. Um wirklich Eingriff in das Sozialgefüge der Lupins zu nehmen, musste man …
    Aliya stockte der Atem. Unruhig rannte sie in ihrem Käfig hin und her, versuchte, einen Blick auf die drei Lupins zu erhaschen, die reglos am Boden lagen. Angst kroch ihre Wirbelsäule entlang, dass ihr Verdacht sich bestätigen könnte. Der Gedanke, was ihr dann bevorstand, war grauenhaft. Auf einmal ergab alles einen Sinn. Vor allem aber, dass ein Lycanthrop dahintersteckte.
    Mit Quietschen und Knarren ging die Tür zum Keller auf. Diesmal waren es keine Menschen oder Gestaltwandler. Ein Lycanthrop mit schwarzem Fell, ähnlich dem ihren, und stahlblauen Augen betrat die Kammer. Ihm folgten struppigere Artgenossen in Grau und Braun, die augenscheinlich seinen Befehlen aufs Wort gehorchten.
    Aliya konnte ein Knurren nicht unterdrücken. Der Lycanthrop, der ihr eben noch den Rücken zugewandt hatte und seinen Leuten zusah, wie sie Surevi mehrere Schlingen um den Hals legten und sie aus dem Käfig zerrten, drehte sich zu ihr um. Überraschung stand in seinem Gesicht, die schnell einem überheblichen Lächeln wich.
    Er ignorierte Surevi, die wild um sich biss, ebenfalls knurrte und versuchte, ihre Fänger mit Krallen oder Zähnen zu erreichen, was jedoch misslang. Stattdessen zogen sich nur die Schlingen enger um ihre Kehle, machten ihr das Atmen schwer, bis sie winselnd und kraftlos zu Boden sackte.
    Aliya riss die Augen auf, ihr Herz wurde zu einem Klumpen Eis, der kaum mehr schlagen wollte. Der Blick des Werwolfes lähmte sie.
    „Ich mag Fähen, die Mut haben“, ließ er sie wissen. „Es macht mehr Spaß, wenn sie sich wehren.“ Er kam an ihre Zelle heran, maß sie mit abschätzigem Blick. „Du kommst auch noch dran, meine Schöne. Aber zuerst mache ich mich mit deiner Freundin vertraut.“ Er neigte den Kopf zur Seite, fasste durch das Gitter, um Aliya zu streicheln.
    Instinktiv schnappte sie nach seiner Hand, erwischte ihn aber nicht. Er lachte.
    „Geduld, mein Wildfang. Ich gebe dir schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was dich erwartet. Also passt gut auf.“
    Vor ihren Augen verwandelte er sich vom Lycanthrop in einen Wolf. Ein mächtiges Tier, fast doppelt so groß wie eine Lupin. An Kraft war er ihnen weit überlegen. Doch Lupins waren wendig und er ging kein Risiko ein. Ohne Eile schritt er zu der am Boden liegenden Surevi. Aliya stockte der Atem. Mit einem Hieb seiner Pranke brachte er ihren Körper in die richtige Position. Surevi schrie erstickt auf, die Stimme rau von den engen Stricken um ihre Kehle. Sie röchelte, ihre Augen flatterten. Blut tränkte ihr Fell, wo die Krallen des Wolfsrüden ihr das Hinterbein aufgerissen hatten. Er achtete nicht darauf, sondern verbiss sich in ihrem Nacken und bestieg sie. Surevi fehlte die Luft, um ihren Schmerz hinauszuschreien, so eng hatten sich die Schlingen gezogen. Ihre Zunge färbte sich blau. Aliya sah, wie Tränen über ihre Wangen und Schnauze rannen, wie ihr Körper unter der Schändung zuckte und sich schließlich nicht mehr regte.
    Das war es also. Ihre Vermutung war richtig gewesen. Ein Lycanthrop unterwarf sich die Leitwölfinnen der Lupin auf die einzige Weise, der sich ihre Natur nicht widersetzen konnte. Die Kontrolle, die er damit erlangte, galt den gesamten Clanfamilien. Sie mussten ihm folgen, bedingungslos Gehorsam leisten. Welch perfiden Plan mochte dieser Kerl aushecken, bei dessen Verwirklichung er die Schwarzwölfinnen brauchte? Surevis lebloser Körper wurde zurück in die Zelle geschleift, während sich ihr Peiniger vor Aliyas Zelle aufbaute. Das Fell vom Kopf bis zur Rutenspitze gesträubt wich sie in die hinterste Ecke zurück, fletschte die Zähne, wusste, dass es sinnlos war. Aber kampflos wollte sie ihm nicht gehören. Wenn sie sich heftig wehrte, vielleicht zog sich die Schlinge dann eng genug zu und sie konnte dem Martyrium auf diese Weise entgehen.

     
    Sieben Jahre war es her, dass Melissa Ravenwood ihn befreit hatte, indem sie sich seiner Schwester Kaliste entgegenstellte und sie vernichtete. Sie hatte ihr Leben für ihn riskiert, um eines Schicksals willen, bei dem sie nur verlieren konnte. Dafür war er ihr

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