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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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warmer, leerer Benommenheit lag er da, und wenn er die Augen öffnete, sah er immer viele Wir-sind-die-Größten, die ihn im Schein des Feuers beobachteten. Er hörte Gesprächsfetzen beziehungsweise zankende Stimmen.
    »… ist er auch unser König?«
»Ja, glaub schon, in gewisser Weise.«
»Dieser Jammerlappen?«
»Blödmann! Siehst du denn nicht, daß er krank ist oder so?« »Ach, von wegen krank! Die Niete ist bereits als Schwächling geboren.« Verence spürte, wie ihn jemand gegen den Fuß trat.
»Na, König? Wie sieht’s aus mit dir? Bist du ein Saftsack oder nicht?« »Ja, ausgezeichnet, gut gemacht«, murmelte er.
Der Kobold, von dem die Frage stammte, spuckte unweit des königlichen Ohrs aus.
    »Meiner Ansicht nach taugt dieser Bursche überhaupt nichts…«
    Plötzlich wurde es still, was an einem Ort, an dem sich mindestens ein Kobold aufhielt, nur selten geschah. Verence wandte den Blick zur Seite.
Die Große Aggie kaum aus dem Rauch.
    Er konnte sie jetzt deutlicher sehen und hielt sie für eine kleine, kompakte Version von Nanny Ogg. Ihre Augen…
    Verence wußte, daß er praktisch ein unumschränkter Herrscher war und es auch weiterhin sein würde, vorausgesetzt, er forderte die Lancrestianer nicht immer wieder zu Dingen auf, die sie ablehnten. Er wußte auch, daß der Oberbefehlshaber seiner Streitkräfte eher den Befehlen seiner eigenen Mutter gehorchte als den Anweisungen des Königs.
    Die Große Aggie hingegen brauchte nicht einmal etwas zu sagen. Alle sahen sie nur an und machten sich sofort an die Arbeit.
Der Bedienstete der Großen Aggie erschien an ihrer Seite.
    »Die Große Aggie glaubt, daß du deine Frau und dein Kind retten möchtest«, sagte er.
Verence nickte. Zu einer anderen Reaktion fühlte er sich nicht kräftig genug.
    »Aber sie glaubt auch, daß du noch immer sehr schwach bist, wegen des Blutverlusts. Der Biß eines Vampirs hat etwas, das sein Opfer gefügig werden läßt.«
    Verence konnte diesen Worten nur beipflichten. Was auch immer gesagt wurde – er war in jedem Fall der gleichen Meinung.
Ein weiterer Kobold kam aus dem Rauch und trug eine tönerne Schale. Weiße Flüssigkeit schwappte über ihren Rand.
    »Ein König kann nicht die ganze Zeit auf dem Boden liegen«, sagte der Bedienstete der Großen Aggie. »Deshalb hat die Kelda Grütze für dich zubereitet…«
    Der Kobold ließ die Schale sinken. Sie schien Rahm zu enthalten, doch hier und dort zeichneten sich dunkle Spiralen unter der weißen Oberfläche ab. Der Schalenträger trat ehrfürchtig zurück.
    »Was ist das?« krächzte Verence.
»Milch«, erwiderte der Bedienstete sofort. »Und ein spezielles Gebräu der Großen Aggie. Und Kräuter.«
    Verence klammerte sich dankbar am letzten Wort fest. Er teilte mit seiner Frau die ebenso seltsame wie unerschütterliche Überzeugung, daß Speisen mit Kräutern in jedem Fall gesund und nahrhaft waren.
    »Du sollst hiervon trinken«, sagte der alte Kobold. »Und dann besorgen wir dir ein Schwert.«
»Ich habe nie ein Schwert benutzt.« Verence versuchte sich aufzusetzen. »Ich… ich halte Gewalt nicht für ein geeignetes Mittel, um Probleme zu lösen…«
»Ach, solange du Eimer und Spaten dabei hast«, sagte der Bedienstete. »Trink jetzt, König. Bald wirst du die Dinge ganz anders sehen.«
    Die Vampire flogen über den vom Mondschein erhellten Wolken. Hier oben gab es kein Wetter – und auch keine Kälte, wie Agnes überrascht feststellte.
    »Ich dachte, ihr verwandelt euch in Fledermäuse!« rief sie Vlad zu.
    »Oh, dazu sind wir durchaus imstande.« Er lachte. »Aber meinem Vater ist das zu melodramatisch. Er betont immer wieder, wir sollten uns nicht wie stereotype Figuren verhalten.«
    Ein Mädchen glitt neben ihnen dahin. Es sah aus wie Lacrimosa, beziehungsweise wie jemand, der Lacrimosas Erscheinungsbild bewunderte und ebenso aussehen wollte. Bestimmt ist sie keine echte Brünette, sagte Perdita. Und wer soviel Wimperntusche verwendet, sollte zumindest nicht wie Pauli der fröhliche Panda aussehen.
    »Das ist Morbidia«, sagte Vlad. »Seit einiger Zeit nennt sie sich Tracy, um cool zu sein. Mor… Tracy, das ist Agnes.«
    »Was für ein toller Name!« entfuhr es Morbidia. »Da hast du wirklich eine gute Wahl getroffen! Vlad, wie wär’s mit einem Abstecher nach Eskrau? Das ist auch der Wunsch der anderen.«
    »Nun, ich…«, begann Agnes, aber der Wind trug ihre Worte davon. »Eigentlich wollten wir zum Schloß«, erwiderte Vlad.
    »Ja, aber einige von uns

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