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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der Ratte.
    Knöcherne Pfoten klickten auf den Stein.
    »Quiek?« fragte der Rattengeist in mitleiderweckendem Tonfal .
    QUIEK, erwiderte der Rattentod. Mehr gab es eigentlich nicht zu sa-
    gen.

    »Du wolltest wissen, wo ich mein Selbst versteckt habe«, sagte Oma.
    »Nun, ich habe es gar nicht fortgebracht, sondern es in etwas Lebendi-
    gem verstaut, das du in dich aufgenommen hast. Dieser Vorgang war
    eine Einladung. Ich stecke in jedem Muskel deines Körpers, und ich bin
    auch in deinem Kopf. Ich war im Blut, Graf. Im Blut. Ich bin nicht
    vampirisiert worden. Ganz im Gegenteil. Ihr wurdet gewetterwachst. Ihr
    alle. Ihr hört immer auf die Stimme des Blutes.«
    Der Graf starrte sie mit offenem Mund an.
    Der Löffel fiel von der Untertasse, klapperte auf den Boden und verur-
    sachte dort eine Wel e im dünnen weißen Dunst. Von den Wänden kro-
    chen die Schwaden heran und ließen dort, wo die Vampire standen, ei-
    nen schrumpfenden Kreis aus schwarzen und weißen Fliesen frei.
    Igor schob sich durch die Menge, bis er neben Nanny stand.
    »Ef ift al ef in Ordnung«, sagte er. »Ich muffte etwaf unternehmen. Fo-
    fiel Schande…«
    Der Nebel stieg zu einem wogenden Turm auf, und es folgte eine Pha-
    se der Diskontinuität, ein Gefühl zerschnittener Zeit, und dann stand
    eine hochgewachsene Gestalt hinter Vlad und Lacrimosa. Es war ein
    Mann, und er war ein ganzes Stück größer als die meisten Männer. Er
    trug einen Abendanzug, der einst modisch gewesen sein mochte. Graue
    Strähnen durchzogen das dunkle Haar, das straff über die Ohren zu-
    rückgekämmt war. Bei der Bestimmung der Kopfform schien aerodyna-
    mische Effizienz eine große Rol e gespielt zu haben.
    Sorgfältig manikürte Hände packten die beiden jüngeren Vampire an
    den Schultern. Lacrimosa drehte sich um und wol te den Mann kratzen,
    doch sie duckte sich, als er wie ein Tiger knurrte.
    Dann kehrte ein menschlicher Ausdruck in das Gesicht zurück, und
    der Neuankömmling lächelte. Er schien sich wirklich darüber zu freuen,
    die übrigen Anwesenden zu sehen.
    »Guten Morgen«, sagte er.
    »Noch ein verdammter Vampir?« fragte Nanny.
    »Ef ift nicht irgendein Vampir!« Igor hüpfte aufgeregt vom einen Bein
    aufs andere. »Dort feht ihr meinen alten Herrn! Der Alte Rotauge ift
    zurück!«
    Oma stand auf und ignorierte den hochgewachsenen Mann, der die
    beiden plötzlich ganz fügsamen Vampire festhielt. Sie näherte sich dem
    Grafen.
    »Ich weiß genau, wozu du imstande bist und wozu nicht«, sagte sie.
    »Weil du mich in dein Innerstes eingeladen hast. Und das bedeutet, du
    kannst nur das tun, wozu auch ich in der Lage bin. Und du denkst wie
    ich. Der Unterschied besteht nur darin, daß ich schon länger wie ich
    selbst denke und mich deshalb besser darauf verstehe.«
    »Du bist Fleisch «, knurrte der Graf. »Schlaues Fleisch !«
    »Und du hast mich in dein Innerstes eingeladen «, sagte Oma. »Und ich gehöre nicht zu den Personen, die dorthin gehen, wo sie nicht willkommen sind.«
    Das Baby in den Armen des Grafen begann zu weinen. Er stand auf.
    »Wie sicher bist du, daß ich diesem Kind kein Leid zufüge?« fragte er.
    »Ich wäre dazu nicht fähig. Also bist du es ebenfal s nicht.«
    Der Graf verzog das Gesicht, als er mit seinen Empfindungen und
    auch mit Magrat rang, die ihn gegen das Schienbein trat.
    »Es hätte funktionieren können…«, sagte er, und zum erstenmal ver-
    schwand die Gewißheit aus seiner Stimme.
    »Du meinst, es hätte für dich funktionieren können!« rief Agnes.
    »Wir sind Vampire. Wir müssen unserer Natur gehorchen.«
    »Nur Tieren bleibt keine andere Wahl, als ihrer Natur zu gehorchen«,
    sagte Oma. »Gibst du mir jetzt das Kind?«
    »Wenn ich…«, begann der Graf und richtete sich auf. »Nein! Ich brau-
    che mich nicht auf Kompromisse einzulassen! Ich kann gegen dich
    kämpfen, so wie du gegen mich gekämpft hast! Und wenn ich diesen Ort
    verlasse… Bestimmt wagt es niemand, mich aufzuhalten. Sieh dich nur
    an… Seht euch al e an… Und seht mich. Und seht ihn.« Er nickte in
    Richtung des Mannes, der nach wie vor Vlad und Lacrimosa festhielt.
    Die beiden jungen Vampire waren so reglos wie Statuen. »Wollt ihr das?«
    »Entschuldigung, wer ist die Person, die wir ansehen sollen?« fragte
    Oma. »Oh, Igors ›alter Herr‹, nehme ich an? Vermutlich der alte Graf
    Elstyr?«
    Der alte Graf nickte würdevol . »Zu deinen Diensten, Verehrteste«,
    sagte er.
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Oma.
    »Oh, gegen ihn

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