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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ein Geschenk heimzukehren. Die Oggs liebten Nanny Ogg.
    Außerdem gab es noch schlimmere Plätze als den wackligen Tisch. Ein
    entfernter Cousin war einmal im Flur gelandet.
    Die meisten Objekte waren Krimskrams, auf Jahrmärkten gekauft, aber
    dagegen hatte Nanny nichts einzuwenden, solange sie bunt waren und
    glänzten.
    Deshalb gab es viele schielende Hunde, rosarote Schäferinnen und
    Krüge mit falsch geschriebenen Aufschriften wie »Für die bäste Mutter
    der Welt« und »Wir liehben unsere Nanny«. Ein großer Bierkrug aus
    vergoldetem Porzel an, der »Ich bin ein Rattarsedschwein« aus Das Stu-
    dentenpferd spielte, stand in einer abgeschlossenen Vitrine mit gläsernen Türen – ein so großer Schatz durfte nicht offen zur Schau gestel t werden und hatte Shirl Oggs Bild einen permanenten Platz auf der Frisier-
    kommode eingebracht.
    Auf einem Tisch war bereits eine Stelle für die grüne Glaskugel freige-
    räumt worden. Nanny Ogg sah auf, als Agnes hereinkam.
    »Ich habe dich schon vor einer ganzen Weile erwartet. Hast wohl ge-
    trödelt, wie?« fragte sie mit einer Stimme, die selbst dicke Rüstungen
    mühelos durchdrungen hätte.
    »Nanny, Oma hätte so etwas gesagt«, erwiderte Agnes vorwurfsvoll.
    Nanny Ogg schauderte kurz. »Da hast du recht, Mädchen. Wir sol ten
    sie möglichst schnel finden. Ich bin viel zu fröhlich, um zu einer alten
    Fuchtel zu werden.«
    »Überal wimmelt es von sonderbaren Wesen!« stieß Agnes hervor. »Es
    gibt haufenweise Zentauren! Wir mußten in den Graben springen!«
    »Ah, mir sind die Blätter und das Gras an deinem Kleid aufgefallen«,
    sagte Nanny. »Aber taktvol , wie ich bin, wol te ich nicht darauf hinwei-
    sen.«
    »Woher kommen all die Geschöpfe?«
    »Aus den Bergen, schätze ich. Wieso hast du Wil i Fromm mitge-
    bracht?«
    »Weil er sich schmutzig gemacht hat«, erwiderte Agnes scharf. »Und
    weil ich ihm versprochen habe, er könne sich hier waschen.«
    »Äh… ist dies wirklich das Haus einer Hexe?« fragte Hilbert Himmel-
    wärts und ließ den Blick über die Porträts der Ogg-Großfamilie schwei-
    fen.
    »Meine Güte«, sagte Nanny.
    »Pater Melchio meint, die Häuser von Hexen seien Stätten von Ver-
    derbtheit und wilden sexuellen Ausschweifungen.«
    Der junge Priester trat einen nervösen Schritt zurück und stieß gegen
    einen kleinen Tisch, woraufhin eine aufziehbare blaue Bal erina mit einer
    ruckelnden Pirouette begann, dazu erklang die Melodie von »Drei blinde
    Mäuse«.
    »Nun, wir lassen hier nichts verderben«, sagte Nanny. »Und was die
    andere Sache betrifft…Was glaubst du?«
    »Ich schätze, wir können froh sein, daß dies ein Kommentar von Nan-
    ny Ogg war«, sagte Agnes. »Bitte zieh ihn nicht auf. Wir haben einen
    anstrengenden Morgen hinter uns.«
    »Äh… wo ist die Pumpe?« fragte Himmelwärts. Agnes deutete in die
    entsprechende Richtung, und er eilte dankbar davon.
    »So feucht hinter den Ohren kann man normalerweise nur nach meh-
    reren Stunden im Regen sein«, meinte Nanny und schüttelte den Kopf.
    »Man hat Oma über dem langen See gesehen«, sagte Agnes und nahm
    am Tisch Platz.
    Nanny hob abrupt den Kopf. »Beim Moor?«
    »Ja.«
    »Schlimme Sache. Das dort oben ist knotiges Land.«
    »Knotig?«
    »Alles zermalmt und so.«
    »Wie bitte? Ich bin einmal dort gewesen. Es gibt da nur Heidekraut,
    Stechginster und einige alte Höhlen am Ende des Tals.«
    »Ach, tatsächlich? Hast dir die Wolken angesehen, wie? Na schön, ver-
    suchen wir’s…«
    Als Himmelwärts sauber geschrubbt zurückkehrte, stritten die beiden
    Hexen. Sie wirkten recht verlegen, als sie ihn bemerkten.
    »Es sind drei von uns nötig«, sagte Nanny und schob die Glaskugel beiseite. »Erst recht, wenn sie da oben ist. Knotiges Land bringt den Kristall
    durcheinander. Wir haben einfach nicht genug Kraft.«
    »Ich will nicht ins Schloß zurück!«
    »Magrat kann gut mit Kristal kugeln umgehen.«
    »Sie muß sich um ihr Baby kümmern, Nanny!«
    »Ja, in einem Schloß vol er Vampire. Denk mal darüber nach. Wer
    weiß, wann sie Appetit verspüren… Es dürfte für sie beide besser sein,
    das Schloß zu verlassen.«
    »Aber…«
    »Mach dich auf den Weg und hol sie. Ich würde ja selbst gehen, aber
    du hast gesagt, daß ich in Gegenwart der Vampire nur dumm grinse.«
    Agnes richtete den Zeigefinger auf Himmelwärts. »Du!«
    »Ich?« erwiderte er mit zittriger Stimme.
    »Du hast gesagt, du hättest sie als Vampire erkannt, stimmt’s?«
    »Habe ich das?«
    »

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