Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
Vom Netzwerk:
gesteuert«, bestätigte Sergio. »Seine Identität ist noch unbekannt. Indem er den Neurohelm zerstörte, hat er seine Spuren gekonnt verwischt. Aber es besteht kein Grund zu der Annahme, dass er es gezielt auf dich abgesehen hatte. Vermutlich ging es ihm darum, die bei Industrial Giants gefertigten ArbeitsMech zu zerstören. Du warst zufällig auf dem Testgelände, und er entschloss sich, einen funktionstüchtigen Mech zu zerstören.«
    Austin hatte Mühe, die Vorstellung zu schlucken, dass sein Vater, Manfred Leclerc und Marta Kinsolving sich verschworen hatten. Welchen Sinn und Zweck diese geheime Partnerschaft auch haben mochte, es hatte wenig oder gar nichts mit dem GlobalNetz zu tun. Sie hielten irgendein anderes strategisches Vorhaben vor ihm geheim.
    »Wenn du weiter nach Antworten suchst, bringst du damit nur Manfreds Leben in Gefahr, Austin.«
    »Hat es mit den Morden an Dale und Hanna zu tun?«, fragte er. Die Worte kamen ohne nachzudenken, aber kaum waren sie ausgesprochen, durchzuckte es Austin wie ein Elektroschock. Oberflächlich betrachtet war das absurd. Drei unzusammenhängende Attentatsversuche, zwei erfolgreich, der dritte nur an einem unvorhersehbaren Glücksfall und Marta Kinsolvings schnellem Eingreifen gescheitert.
    »Mach dich nicht selbst verrückt«, herrschte Sergio Ortega seinen Sohn an. »Wer hätte wissen können, dass du die Industrial-Giants-Fabrik besuchst? Niemand außer Ms. Kinsolving wusste, dass du überhaupt in einem Mech raus wolltest, und sie hat alles in ihrer Macht Stehende getan, um dich zu retten. Und jetzt gib Ruhe. Ich möchte, dass du mir vertraust; ich weiß, was ich tue.«
    »Ich will mit Manfred reden. Wo ist er?«
    Das drängende Summen der Sprechanlage unterbrach Sergios Antwort. Er drückte den Empfangsknopf. »Was ist?«
    »Mylord«, drang die Stimme des Sekretärs aus dem Lautsprecher. »Legat Tortorelli ist hier, um Sie zu sprechen. Er sagt, es sei dringend.«
    »Schicken Sie den Legaten herein.«
    Es blieben noch viele Fragen offen. Austin wollte widersprechen, doch Sergio hob die Hand und machte dem Gespräch ein abruptes Ende. Austin schaute über die Schulter zum Eingang des Büros, wo die Türe flüsternd aufschwang und Legat Calvilena Tortorelli hereinmarschierte. Juwelenbesetzte Orden hüpften bei jedem Schritt auf seiner Brust. Tortorelli blieb vor dem Schreibtisch stehen und knallte allen Ernstes mit den Hacken.
    »Gouverneur Ortega!«
    Austin bemerkte, was der Sekretär nicht erwähnt hatte: Lady Elora folgte dem Legaten in diskretem Abstand und blieb in der Nähe der Tür stehen. Sie strich sich das keineswegs faltige rote Seidenkleid über dem schlanken Leib glatt, stellte sich in Positur und wartete. Austin schaute sich unwillkürlich um, doch die Ministerin war allein.
    »Und, Legat? Was gibt es?«, fragte Sergio. »Sie unterbrechen ein wichtiges Gespräch mit dem Baronet.«
    »Es trifft sich gut, dass er hier ist, Herr Gouverneur«, stellte Torto-relli fest, ohne sich die Mühe zu machen, sich zu Austin umzudrehen. »Wir untersuchen die Ereignisse an der Mechfabrik eingehend.«
    »Auf Ihren Befehl, Herr Legat?«, fragte Austin. »Ist es für den Legaten nicht ziemlich ungewöhnlich, in einer zivilen Angelegenheit eine derartige Untersuchung durchzuführen?«
    »Nicht, wenn ein mit Autokanone und Langstreckenraketen bestückter AgroMech involviert ist. Das ist eine ernste Sache.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte Sergio. Er und Austin wechselten einen kurzen Blick. Austin kochte. Als Tortorelli antwortete, spannte er sich unwillkürlich an.
    »Wir wissen, wer die Verantwortung für den Zwischenfall trägt, Herr Gouverneur. Es ist ein Offizier meiner Truppen.«
    »Was?«, riefen beide Ortegas einstimmig.
    »Es tut mir Leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass der Attentatsversuch auf das Konto von niemand minderem als Captain Manfred Leclerc geht.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass der Captain irgendetwas damit zu tun hatte?«
    »Genaueste Untersuchungen der Ausrüstung im Mechcockpit haben bewiesen, dass er der Fahrer war.«
    »Der Neurohelm war zu schwer beschädigt, um irgendeine Identifikation zu gestatten«, warf Austin ein. »Das habe ich selbst gesehen.«
    »Es gibt noch andere Hinweise. Zugangscodes und anderes«, gab der Legat zurück. »Wir sind uns sicher, dass er verantwortlich war, und ich habe die zivilen Behörden verständigt. Aber bisher ist es ihnen nicht gelungen, Captain Leclerc ausfindig zu machen. Ich habe den

Weitere Kostenlose Bücher