Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
Vom Netzwerk:
Baronet in Begleitung eines abtrünnigen Offiziers erwischt worden, mehr zu schaffen, als die Ungerechtigkeit der ganzen Situation.
    »Es war Militärpolizei, keine Zivilbeamten«, betonte Austin. »Sie haben die Leute im >Borzoi< umgebracht und das Lokal anschließend in Brand gesteckt, um ihre Verbrechen zu vertuschen.«
    »Ich habe den offiziellen Bericht des Legaten über den Zwischenfall gelesen«, antwortete Sergio. »Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass sich die MP in irgendeiner Weise falsch verhalten hat. Es war der Barmann, der das Lokal angezündet hat, dieser Pavel Orndorff.
    Es gibt ein Überwachungsvideo des Zwischenfalls.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Ihr hättet zu Tode kommen können. Du und Manfred.«
    »Ich kann auf mich aufpassen.« Austin hatte Mühe, nicht vor lauter Wut zu brüllen. »Behandle mich nicht wie ein kleines Kind.«
    »Du bist zwar kein Kind mehr, aber du benimmst dich wie eines. Zieh wenigstens einen Augenblick lang die Möglichkeit in Betracht, dass ich mehr über das weiß, was hier vorgeht, als du. Wenn du dich weiter blindlings in Angelegenheiten einmischst, die dich nichts angehen, kann ich dich irgendwann vielleicht nicht mehr retten.«
    »Ich habe niemanden nötig, der mich rettet. Sag mir, was du vorhast. Warum sägst du Elora nicht ab? Du weißt, dass sie diese Überwachungsbänder manipuliert hat. Papa, ich bin sicher, der Barmann hätte das Lokal nicht angezündet und Selbstmord begangen. Das ist eine Vertuschungsaktion.«
    Austin bemerkte die Veränderung in der Miene seines Vaters und die möglichen Implikationen behagten ihm gar nicht.
    »Du kannst mich nicht einfach ins All oder nach Ventrale oder an welchen stoneverlassenen Ort sonst schicken, um mich loszuwerden, Papa. Ich schwöre dir, ich komme zurück. Du musst mich ins Vertrauen ziehen.«
    »Du hast mir deutlich gezeigt, dass du das nicht verdienst«, ent-gegnete Sergio kalt.
    »O doch, Vater, ich verdiene es. Meine Fitnessberichte in den 1KL waren immer tipptopp. Ich lerne schnell. Ich kann herausfinden, was Dale und Hanna zugestoßen ist, wenn du mich nur lässt.«
    »Du wirst tun, was ich dir sage.« Jetzt brach sich die Wut des Gouverneurs Bahn. »Wegen deines dummen Treffens hat es unnötige Tote gegeben. Leclerc ist auf der Flucht und versteckt sich wer-weiß-wo. Das allein schon macht es schwerer für mich, gegen Elora vorzugehen und die Aufstände zu beenden.«
    »Das ist nicht fair«, wehrte sich Austin.
    »So etwas wie Fairness gibt es nicht. Ich hätte erwartet, dass du inzwischen so viel zumindest gelernt hast. Du bist in meinem Stab, um zu lernen. Also halte den Mund und lerne.« Sergio schüttelte kurz, aber entschieden den Kopf, um jede weitere Gegenrede zu unterbinden. Er beugte sich zur Seite und drückte den Knopf auf dem Schreibtisch. Die hohen, geschnitzten Holzflügel der Bürotür schwangen auf lautlosen Angeln auf.
    Die Türangeln waren das Einzige, das lautlos war. Eine bellende Meute stürmte aus der Waffenkammer bis vor den Schreibtisch des Gouverneurs.
    »Gouverneur Ortega, was können Sie uns über die Beziehung Ihres Sohnes zu dem Verräter Manfred Leclere sagen?«, brüllte ein Reporter, den Austin am Morgen erst kurz in einer Sendung des Informationsministeriums gesehen hatte.
    Austin trat einen Schritt zur Seite. Er war von der Aggressivität der Fragen entsetzt. Irgendwie gelang es ihm jedoch, durch den Mob der Reporter nahezu aller Nachrichtenmedien Mirachs die einzige Person zu entdecken, die wirklich wichtig war. Lady Elora stand nahe der Rückwand der Waffenkammer und unterhielt sich leise mit ihrem Regisseur. Der gehetzt wirkende Mann mit dem Rattengesicht hielt ein kleines Steuergerät in der Hand, statt wie sonst an einem großen Pult zu sitzen. Dem Schweiß auf seiner Stirn nach zu schließen, hatte Barnaby erhebliche Schwierigkeiten, die komplizierten Kamerafahrten zu liefern, die Elora von ihm verlangte.
    Für einen winzigen Moment trafen sich die smaragdgrünen Augen Eloras mit denen Austins. Er glaubte, den Hauch eines Lächelns über ihre dünnen Lippen huschen zu sehen, dann übertönte ihre lautsprecherverstärkte Stimme den Lärm der anderen Fragen. Es war unübersehbar, wie sie ihre Position als Informationsministerin dazu ausnutzte, die Konkurrenz technologisch zu übertrumpfen.
    »Gouverneur Ortega, stimmt es, dass Ihr Sohn sich gestern Nacht der Festnahme entzogen hat, nachdem er in Gesellschaft eines bekannten Verräters angetroffen

Weitere Kostenlose Bücher