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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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Angst vor seiner Fracht.«
    »Was für eine Fracht?«, fragte Austin, jetzt doch neugierig geworden.
    »Gesandter Parsons hat einen BattleMech dabei.«
    Museum des modernen Mirach, Cingulum, Mirach Präfektur IV, Republik der Sphäre
    4. Mai 3133
    Austin Ortega ging in Deckung, als ein Trupp grün uniformierter Infanteristen auf der Suche nach ihm im Laufschritt durch die Rotunde des Museums stürmte. Er hatte das Büro seines Vaters vor fast einer Stunde verlassen, gefolgt von Sergio. Als ein Dutzend Soldaten aus dem Großen Korridor auf sie zugekommen waren, hatte der Baron sie abgelenkt und Austin die Chance zur Flucht gegeben. Er hatte seinen Vater nur ungern zurückgelassen, aber angesichts der unerwarteten Rückkehr Jerome Parsons' ging er davon aus, dass Sergio für die nächste Zeit in keiner unmittelbaren Gefahr schwebte. Trotzdem wusste er, dass es mit dieser zweifelhaften Sicherheit von einer Sekunde zur nächsten vorbei sein konnte. Er musste einen Plan schmieden, wie er Sergio Ortega aus der Hand von Tortorellis Soldaten befreien konnte.
    Der einzige Ort, der ihm einfiel, an dem er sich verstecken konnte, bis ihm eine Eingebung kam, war das Museum im Gouverneurspark. Und da er sich einmal im Museum befand, hatte sein Weg ihn natürlich sofort auf den Laufsteg geführt, von dem aus er auf den BattleMech hinabschauen konnte.
    Er wagte wieder zu atmen, als der Truppführer die Soldaten endlich aus der Umgebung des Centurion und in einen anderen Museumsflügel scheuchte. Das Echo ihrer Schritte verklang in fernen
    Gängen, dann wurde es wieder lauter, als sie zurückkehrten.
    Austin blieb in seinem Versteck und wartete, während der Offizier unten in der Rotunde Befehle bellte.
    »Das Museum wird geschlossen. Verriegelt. Keine Besucher. Haben Sie den Befehl verstanden?« Der Offizier starrte dem Sergeanten aus ein paar Zentimetern Entfernung in die Augen.
    »Ja, Sir«, bestätigte der Unteroffizier. »Das Gebäude ist leer. Wir riegeln es sofort ab.«
    »Sorgen Sie dafür. Und dann bringen Sie Ihren Trupp zurück in den Ostflügel des Palastes. Wir werden diese Jagd erst beenden, wenn wir den Flüchtigen haben.«
    Der Sergeant blieb in Hab-Acht-Haltung stehen, bis der Offizier sich entfernt hatte, dann scheuchte er seine Leute nach draußen. Austin hörte, wie die schweren Eingangstüren ins Schloss fielen und die Riegel sich schlossen. Er war allein. Im Innern des Museums, Dank der Nachlässigkeit der Soldaten.
    Er trat zurück ins helle Licht, beugte sich über das Geländer und betrachtete den alten BattleMech seines Vaters.
    Austin empfand beim Anblick von Sergeant Death noch immer ein Kitzeln der Erregung.
    »Ein Mech«, sagte er laut.
    Er starrte den Koloss an und wusste: Die Vorstellung, den Centurion in eine echte Waffe gegen Tortorellis Truppen zu verwandeln war nicht mehr als ein Wunschtraum. Sergeant Death war vor Jahrzehnten eingemottet worden und seitdem nur noch ein Ausstellungsstück. Er stand schon seit der Zeit vor Austins Geburt hier.
    Warum nicht?, fragte er sich, als er zum Aufzug ging und zu einem der tieferen Laufgänge hinabfuhr. Er hatte nichts zu verlieren. Mit dem 50-Tonnen-Mech hatte er eine Chance, Tortorellis Truppen zu verjagen und seinen Vater zu befreien. Falls es nicht möglich war, den BattleMech zu aktivieren, war er nach dem Versuch auch nicht schlechter dran als jetzt.
    Austin erinnerte sich, wie Dale und er sich als junge Burschen hier hereingeschlichen hatten und ins Cockpit geklettert waren, um sich als mächtige Krieger wie ihr Vater zu fühlen.
    Und er erinnerte sich, wie die Kanzel auf Befehl des Barons versiegelt worden war, um sie und andere angehende MechKrieger fern zu halten. Trotzdem war der Fusionsreaktor der Maschine auf Bitten des Museumsdirektors in Betrieb gehalten worden. Er wollte den Centurion so nahe wie möglich am Originalzustand ausstellen: ein metallener Avatar des Todes, der für Devlin Stone und die Republik der Sphäre in den Kampf gezogen war. Über diesen Tribut an die Originaltreue seiner Ausstellungsstücke freute sich Austin in diesem Augenblick ganz besonders.
    Wie lange wird Elora Papa noch am Leben lassen?, fragte er sich. Austin hatte keine Ahnung, zu welchem Zweck Jerome Parsons einen BattleMech nach Mirach brachte, aber ein derartiger Kampfkoloss musste das Gleichgewicht der Macht stören. Falls er ihn Tortorelli übergab, war alles verloren. Händigte Parsons den BattleMech Sergio aus, bestand zwar die Gefahr, dass der Gouverneur

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