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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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zusätzlich zu dem kurzen Treffen mit seinem Sohn irgendwie geschafft, sich aus dem Palast heraus mit anderen in Verbindung zu setzen. So sehr sie sich auch bemühte, es war nicht gelungen, ihn aufzuhalten. Erst hatte sie versucht, seine Agenten zu lokalisieren, indem sie seine Leitungen abhören ließ. Das hatte nicht funktioniert, und jetzt kam auch noch dieser verfluchte Jerome Parsons zurück. Damit war ihre Gelegenheit dahin, Sergio in Isolierhaft zu stecken. Wie sollte sie Parsons die Situation erklären, wenn Sergio nicht verfügbar war, um ihn wieder willkommen zu heißen?
    Tot? Parsons war kein Narr. Er würde nach den Umständen seines Todes fragen. Ihre einzige Möglichkeit, einen weiteren Besuch des Gesandten zu überstehen, hing von Sergios Bereitschaft zur Mitarbeit ab. Und sie musste in Erfahrung bringen, warum Parsons einen BattleMech nach Mirach schaffte. Sie konnte sich nur vorstellen, dass die Maschine als Geschenk gedacht war. Also würde sie Sergio die Gelegenheit zu einer netten Rede geben. Anschließend konnte Tortorelli den gewaltigen Kampfkoloss im Namen der Heimatgarde in Empfang nehmen.
    Danach würde es keine Rolle mehr spielen, was Sergio Ortega sagte oder mit wem er sprach.
    Der Baron war nur noch ein Papiertiger, seit er so dumm gewesen war und dem Vorschlag zugestimmt hatte, die 1KL unter den Befehl Tortorellis zu stellen. Seine einstmals kampfstarke Leibgarde war zerschlagen und über den ganzen Globus verstreut. Als sich Elora an das Schicksal ihres Kommandeurs erinnerte, trat unwillkürlich ein Lächeln auf ihre Lippen. Manfred Leclerc war bei der Explosion des Landungsschiffes in Ionen zerblasen worden. Dieser simple Sabotageakt hatte ihrer Sache dramatisch weitergeholfen.
    Aber Sergio Ortega unterhielt noch immer seine geheimen Kommleitungen, ganz gleich wie scharf sie ihm nachspionierte. Ohne Parsons' Rückkehr hätte sie ihn in eine Gefängniszelle werfen lassen. Aber Mirach brauchte jetzt mehr als nur irgendeinen Gouverneur. Es musste derselbe Gouverneur sein, mit dem Parsons bei seinem letzten Besuch gesprochen hatte.
    »Was ist mit der MBA?«, fragte Tortorelli unvermittelt. Der plötzliche Themenwechsel zwang Elora zu einem Gedankensprung.
    »Sie haben Bergbau-, Agro- und andere ArbeitsMechs umrüsten lassen. Ich habe einige Reporter losgeschickt, uns genauere Informationen über deren Bewaffnung und Aufstellung zu besorgen, aber man lässt sie nicht in die Nähe der Maschinen. Es reicht auch nicht, die Bevölkerung gegen die MBA aufzuhetzen. Wenn du den BattleMech, den Parsons dir als Geschenk mitbringt, schnell genug einsatzbereit bekommst, kann er mit den MBA-Umbauten kurzen Prozess machen.«
    »Wann trifft Parsons ein?«
    Elora schaute auf ihre Monitore. Auf einem der Schirme lief ein Countdown. Sie lächelte.
    »Keine Stunde mehr. Wir werden ihn auf dem Raumhafen empfangen und fragen, wie er die Übergabe des Mechs handhaben möchte. Falls er auf der Gegenwart des Gouverneurs besteht, findet sich sicher ein Weg, Sergio zu überreden.«
    »Drogen? Er ist immer noch ein ziemlich guter Kämpfer, trotz seines dauernden Geredes von Pazifismus«, wandte Tortorelli ein. »Mit der Androhung körperlicher Gewalt kann man bei ihm nichts ausrichten.«
    Elora hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Sergios Zusammenarbeit würden sie erzwingen. Sie war bereits damit beschäftigt, sein Schicksal vorzuzeichnen, sobald Parsons Mirach wieder verlassen hatte. Möglicherweise wären noch ein paar fiktive Nachrichten des angeblich wiederaufgebauten HPG-Netzes nötig, um die Bürger zu beruhigen, aber wenn sie erst alle davon überzeugt waren, dass die schnelle und einfache Kommunikation zwischen den Systemen der
    Republik wiederhergestellt war, dann würde sich herausstellen, dass Sergio Ortega das Netz erneut sabotiert hatte.
    Oder möglicherweise würde sie auch dessen unangenehmem Sohn die Schuld geben.
    »Sollte ich meine Garde holen? Ein paar Kompanien Gefechtspanzer? Als Ehrengarde, natürlich.«
    »Für die Ankunft des Gesandten Parsons?« Sie schüttelte den Kopf. Eine feuerrote Haarsträhne fiel ihr übers Gesicht und sie wischte sie ungeduldig fort. »Das wird nicht notwendig sein. Die Menge wird friedlich bleiben. Ich habe ihnen erzählt, er käme, um die Wiedererrichtung des HPG-Netzes zu feiern.«
    »Wieso ist er überhaupt schon wieder da? Er ist doch kaum abgeflogen.«
    Die Frage überraschte Elora. Sie war so mit Sergio, dessen Sohn und der Propaganda gegen die MBA beschäftigt

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