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Rum Diary: Roman zum Film (German Edition)

Rum Diary: Roman zum Film (German Edition)

Titel: Rum Diary: Roman zum Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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Tode gelangweilt – ein riesiger gottverdammter Haufen voll Gemecker. Woher nimmt er sich bloß diese Frechheit? Er ist noch keine zwei Monate hier, und schon kommt er mir eine Geschichte daher, die aus der PRAVDA stammen könnte – und will daraus auch noch eine Serie machen!«
    »Nun ja«, sagte ich. »Sie haben mich gefragt, was ich davon halte.«
    Er warf mir einen zornigen Blick zu. »Ist das Ihre Art mitzuteilen, daß Sie sich weigern, sie zu kürzen?«
    Zuerst wollte ich mich tatsächlich weigern – und hätte es auch getan, glaube ich, aber ich zögerte einen Moment zu
lang. Es war nur ein kurzer Moment, der aber lang genug war, um mir Gedanken über die Konsequenzen machen zu können: Kündigung, kein Gehalt, schon wieder losziehen, irgendwo anders um einen sicheren Posten kämpfen. Deshalb sagte ich: »Sie sind der Boß. Ich sage nur, was ich über den Artikel denke – so wie Sie es verlangt haben.«
    Er starrte mich an, und man konnte sehen, wie er sich die Sache durch den Kopf gehen ließ. Plötzlich holte er aus und schlug den Baseball ihn die Ecke. »Verdammt!« schrie er. »Ich zahle diesem Burschen ein dickes Gehalt, und was kriege ich dafür? Einen Haufen Müll, mit dem ich nichts anfangen kann!« Er fiel in seinen Stuhl zurück. »Also, es ist vorbei mit ihm. Ich wußte, daß es nur Ärger mit ihm geben würde, schon vom ersten Moment an. Und Segarra sagte mir eben, daß er mit kaputtem Auspuff durch die Stadt brettert und alle zu Tode erschreckt. Haben Sie gehört, wie er gedroht hat, mir den Hals umzudrehen! Haben Sie seine Augen gesehen! Der Typ ist geisteskrank  – ich hätte ihn einsperren lassen sollen!«
    »Auf solche Leute können wir verzichten«, knurrte er. »Es wäre ja noch etwas anderes, wenn er irgendwas drauf hätte – hat er aber nicht. Er ist einfach nur ein Penner, der es darauf anlegt, Ärger zu machen.«
    Ich zuckte mit den Schultern und drehte mich um, weil ich gehen wollte. Ich war wütend und verwirrt und schämte mich ein bißchen für mich.
    Lotterman rief mir hinterher. »Richten Sie ihm aus, er soll zu mir kommen. Wir zahlen ihn aus, und dann soll er verschwinden.«
    Ich ging herüber zu Yeamon und sagte ihm, daß Lotterman ihn sprechen wolle. In diesem Moment hörte ich, wie Lotterman Segarra in sein Büro rief. Beide waren noch drin, als Yeamon hineinging.
    Zehn Minuten später tauchte er wieder auf und kam an meinen Tisch. »Tja, kein Gehalt mehr«, sagte er ruhig. »Und er behauptet, daß er mir nicht mal eine Abfindung zahlen muß.«
    Ich schüttelte traurig den Kopf. »Mann, was für eine miese Art. Ich weiß überhaupt nicht, was er für ein Problem hat.«
    Yeamon ließ seinen Blick gedankenverloren im Zimmer umherwandern. »Kommt eben vor«, sagte er. »Am besten, ich gehe jetzt erstmal auf ein Bier zu Al’s.«
    »Heute morgen habe ich Chenault dort getroffen«, sagte ich.
    Er nickte. »Ich hab sie nach Hause gebracht. Sie hat ihre letzten Traveller-Schecks eingelöst.«
    Wieder schüttelte ich den Kopf. Ich überlegte, ob ich auf die Schnelle etwas Aufmunterndes sagen könnte, doch ehe mir etwas einfiel, ging er schon los.
    »Bis später«, sagte ich. »Dann betrinken wir uns einfach.«
    Er nickte, ohne sich umzudrehen. Ich sah ihm zu, wie er seinen Schreibtisch ausräumte. Dann ging er, ohne sich von irgend jemandem zu verabschieden.
    Den Rest des Tages brachte ich mit Briefeschreiben herum. Um acht fand ich Sala in der Dunkelkammer, und wir fuhren zu Al’s. Yeamon saß allein im Hof, seine Füße hatte er auf einem Stuhl ausgestreckt, und er wirkte abwesend. Er schaute auf, als wir ankamen. »Tja«, sagte er leise. »Die Journalisten …«
    Wir murmelten etwas vor uns hin und setzten uns mit den Drinks, die wir von der Bar geholt hatten. Sala lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. »So, dieser Hurensohn hat dich also gefeuert«, sagte er.
    Yeamon nickte.
    »Laß wegen deiner Abfindung auf keinen Fall mit dir spielen«, sagte Sala. »Wenn er Ärger macht, hetz ihm das Arbeitsgericht auf den Hals – dann kriegst du dein Geld.«
    »Bleibt mir wohl nichts anderes übrig«, sagte Yeamon. »Sonst muß ich diesem Dreckskerl nachts auf der Straße auflauern und das Geld aus ihm rausprügeln.«
    Sala schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Sorgen. Als er Art Glinnin gefeuert hat, bekam er wegen fünf Scheinen, die er nicht bezahlt hatte, eine aufs Auge. Und am Ende zog Glinnin vors Gericht.«
    »Er hat mich für drei Tage bezahlt«,

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