Rumble & Rush (German Edition)
des Eingangs, der zur Brücke hinaufführte.
Arden öffnete die Metalltür und schloss diese anschließend fest.
»Lass das nasse Zeug unten hängen«, rief eine strenge Stimme von oben hinab.
Arden konnte nicht vermeiden, sich wie ein Kind zu fühlen, dass mit matschigen durchweichten Sachen vom Spielen kam und umgehend ein schlechtes Gewissen hatte. Er zog die Jacke aus und hängte diese an einen freien Haken, dann befreite er sich von den Gummistiefeln sowie der Gummihose. Dankbar, dass es hier drin eindeutig windgeschützter und wärmer war, erklomm er die Stufen. Mit jedem Meter wurde ihm klar, dass er sich Allan näherte, denn die Luft wurde zusehends rauchgeschwängerter.
Kaum hatte er den ersten Fuß auf den Teppich der Brücke gesetzt, trafen Allans blaue Augen auf seine und dessen Blick war so zornig, dass Arden umgehend den Kopf senkte und auf den Boden starrte.
»Verdammt, Arden! Willst du dich umbringen? Ich kann da draußen kaum etwas erkennen und mir ist nur durch Zufall aufgefallen, dass da eine Person mehr an Deck ist!« Die Stimme des Kapitäns nahm sich nichts mit dessen Gesichtsausdruck.
Der Journalist wagte sich nicht aufzublicken, sondern schüttelte den Kopf und stammelte: »Ich wusste nicht, wie schlimm es ist.«
Innerlich stöhnte er verzweifelt, denn es hätte nicht viel gefehlt und er hätte verlegen seine Füße auf dem Boden hin und her geschoben. So nestelten seine Finger nervös miteinander.
Sykes brummte nur hörbar und erklärte dann schon milder: »Da vorne ist eine Thermoskanne mit Kaffee, Becher stehen da auch irgendwo. Nimm dir einen und setz dich.«
Arden hob den Kopf und sah, dass Allan aus dem Fenster der Brücke starrte. Dann blickte er sich in aller Ruhe um. Der Mann saß in einem eingebauten Sessel, neben sich einen Aschenbecher, der bereits wegen Überfüllung geschlossen war und seine Kaffeetasse war in einer Halterung abgestellt. Warum, spürte er umgehend, als das Boot erneut zu einer Talfahrt ansetzte.
Arden sah durch die Fenster und entdeckte nur eine dunkle Front an Wasser, aber keinen Horizont.
»Oh scheiße!«, presste er entsetzt heraus.
»Erfasst, halt dich fest, oder setz dich. Stehenbleiben ist keine gute Idee, Arden.«
Er befolgte den Rat des Kapitäns und nahm auf einem zweiten Sessel platz, der ein Stück vom anderen entfernt stand. Beim Blick nach draußen glaubte er, sie müssten jeden Moment in diese Wasserwand hineinrauschen, jedoch hob sich das Schiff und begann eine Bergfahrt, die ihm noch übler werden ließ.
Er sah nicht, dass Allan einen Knopf betätigte, sondern hörte nur dessen: »Festhalten.«
Arden schloss mit zitterndem Körper die Augen und glaubte, dass sich das Ende der Rumble näherte. Ein Rumsen ging durch das Schiff, dann brach die Welle und setzte das Deck unter Wasser und eine weitere Talfahrt begann. Er wagte sich, die Augen zu öffnen, warf aber nur einen kurzen Blick nach draußen, denn die See war so bedrohlich, dass er sich am liebsten in einer Ecke der Brücke versteckt hätte.
Er sah sich wieder um und stellte fest, dass Allan über mehrere Monitore verfügte. Einer davon schien ein Radar zu sein, zwei weitere zeigten das Deck der Rumble.
Sykes drückte einen Knopf und erklärte: »Seht zu, dass ihr reinkommt. Körbe können wir sowieso nicht mehr absetzen.«
Der Kapitän schnaufte leise und sagte: »So heftig hat es uns seit Jahren nicht mehr erwischt. Die Küstenwache hat zwar eine Sturmfront angesagt, aber dass es so extrem wird, konnte keiner ahnen. Ich werde mal zusehen, dass wir hier sauber rauskommen. Die Rumble und ihre Crew sind wichtiger, als ein paar Körbe.«
Arden erwiderte nichts, denn dazu fühlte er sich nicht in der Lage. Sein Blick glitt weiter durch die Brücke und blieb dann auf einem Stapel Zeitschriften hängen, der in einer Ecke auf dem Boden lag. Seine Stirn legte sich unweigerlich in Falten, denn es handelte sich eindeutig um das Magazin, für das er arbeitete. Eine Seite war aufgeschlagen und Arden sah ein Bild von sich und einen Bericht über seine eigene Person, den ein Kollege verfasst hatte.
Dunkel erinnerte er sich daran, dass Allan etwas gesagt hatte, als er durch diesen ins Bett verfrachtet wurde, aber an die genauen Worte konnte er sich nicht mehr erinnern. Er hätte Allan gern darauf angesprochen, dachte aber, dass dies der schlechteste Zeitpunkt wäre.
Dass der Mann seinen Blick allerdings bemerkt hatte, fiel ihm nicht auf. Er zuckte, als Allan ihn ansprach. »Ich mag deine
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