Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
Vom Netzwerk:
unter die Decke und wünschte sich in die Sahara, um dem Zittern seines Körpers Einhalt zu gebieten. Er war noch nicht ganz weggedämmert, da spürte er, wie eine weitere Decke über ihn gelegt wurde. Er wollte die Augen öffnen und sehen, wer es war, aber sie gehorchten seinem Wunsch nicht. Dann fühlte er Lippen auf seinen, die ihm einen sanften Kuss gaben. Arden versuchte erneut die Lider zu heben, aber er war einfach zu geschafft und schlief ein.

    Als er knapp drei Stunden später bereits wieder in der Essecke saß und sich das einverleibte, was Lenny ihm vorsetzte, ging es ihm noch mieser, als vor dem Einschlafen.
    »Willst du lieber unten bleiben und weiter schlafen?«, fragte der blonde Mann besorgt.
    Auch wenn Arden sich ein wenig fühlte, als wäre er betrunken, hob er die Brauen und hakte nach. »Sehe ich so scheiße aus?«
    »Ehrliche Antwort?«, erwiderte Lenny grinsend.
    »Die Frage genügt schon. Wie wollt ihr das da oben schaffen, falls die Körbe genauso voll sind wie vorhin? Wir haben es zu dritt doch gerade mal knapp geschafft alle in die Tanks zu verfrachten, Lenny, ehe der nächste Fangkorb hochgeholt wurde.«
    »Wir können Allan bitten langsamer zu werden, dann lässt es sich vielleicht hinbekommen.«
    Arden merkte, dass der Mann ernsthaft darüber nachdachte, und schüttelte den Kopf. »Solange du mich aus dem Bett bekommst, ist alles im grünen Bereich.«
    »Zieht euch warm an, Jungs. Die See ist ruhig und es ist abartig kalt. Wir müssen Gas geben, weiter nördlich besteht die Gefahr, dass unsere Körbe unter einer Eisdecke verschwinden könnten. Ich werde Allan mal aus dem Bett holen.«
    So schnell, wie Gyl aufgetaucht war, verschwand er wieder und hinterließ einen verwirrten Arden. Er hatte zwar bemerkt, dass ebenfalls jemand geschlafen hatte, aber war davon ausgegangen, dass es sich um Gyl handelte, der sich so tief unter der Decke verkroch. Lenny sagte lediglich, dass er ‚ihn‘ schlafen lassen sollte, aber Namen wurden keine genannt.
    »Hat er überhaupt geschlafen?«, fragte Arden und blickte in den leeren Gang, indem Gyl verschwunden war.
    »Nein, zwischen den ersten beiden Reihen legt er sich beim Reinholen nie hin. Er behauptet, es ist besser gar nicht zu schlafen, als so wenig.«
    Arden brummte lediglich, kommentierte aber das Gehörte nicht weiter, denn in seinem Verstand formte sich die Frage, ob es Allans Lippen waren, die er gespürt hatte, oder ob Gyl ihn noch fürsorglich zugedeckt hatte.
    Ein leises Schnaufen und Kopfschütteln war das Einzige, was ihm übrig blieb, denn er war zu müde um sich damit auseinanderzusetzen.

    Auch wenn er den Erfolg allen von ganzem Herzen gönnte, er hasste inzwischen diese weißen Viecher mit Scheren auf diesem Kahn, der in der viel zu kalten Beringsee schipperte.
    »Die Tanks sind schon verdammt voll. Ich bin mir nicht sicher, ob die letzte Reihe tatsächlich noch reinpassen wird. So viele Krabben wie dieses Jahr hatten wir in keiner Saison, seit ich dabei bin«, kommentierte Lenny den neuen Berg, der sich auf dem Sortiertisch gebildet hatte.
    Arden wusste nicht, ob der Mann eine Antwort oder Reaktion von ihm erwartete, aber er traute seinem Mund auch nicht zu, noch irgendwelche Worte zu formulieren. Ihm fiel lediglich der Vergleich mit den Zombies ein, die man in Billigproduktionen sah. So fühlte er sich und glaubte, sein Äußeres würde diesen Gestalten inzwischen ebenso Konkurrenz machen können. Er konzentrierte sich auf die Anzahl der Krabben, spuckte am Schluss schwerfällig die Zahl aus und trottete an die Reling um den nächsten Korb in Empfang zu nehmen. Er bemerkte nicht, dass Dave die Krabben mit ihm aufs Deck holte und Lenny in der Zeit auf die Brücke verschwand. Der blonde Mann erschien wenige Minuten später und begann beim Sortieren zu helfen. Kaum hatte er die Zahlen an Gyl weitergereicht und dieser sie an die Brücke durchgegeben, erklärte Allan durch den Lautsprecher: »Noch die letzten zwei Körbe, dann geht es nach St. Thomas. Ich freue mich zwar, dass unsere Tanks voll sind, aber es macht mir Magenschmerzen, dass eine Reihe so lange auf uns warten muss. Ihr könnt also ausschlafen.«
    Arden stöhnte erleichtert auf, denn Schlafen war das Einzige, was für ihn gerade von Bedeutung war. Dann sickerte langsam in seinen Verstand, dass St. Thomas bedeutete, er käme nach Hause und Erleichterung breitete sich in ihm aus.

    »Dieses Mal isst du aber noch etwas mit uns, Arden«, erklärte Lenny. Ein Hauch Strenge klang

Weitere Kostenlose Bücher