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Rumble & Rush (German Edition)

Rumble & Rush (German Edition)

Titel: Rumble & Rush (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catthemad
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Beziehung vermisst hatte. Er war mit Männern auf der Beringsee, die er wohl nie wieder sehen würde. Bitter schnaufend erklärte er sich, wie gut es war, dass Lenny ein verheirateter Hetero war und Dave ein ruhiger Typ, der lediglich seinem Job nachging. Alles andere hätte ihm womöglich noch mehr Seiten an sich gezeigt, die er gar nicht kennenlernen wollte.
    »Hormongesteuerte Scheiße«, fluchte Arden und ging unter Deck.

Kapitel 12
    »Du bekommst schnell ein Auge dafür, Arden. Die ganz kleinen gleich zurück ins Wasser, die Krabben, bei denen du dir nicht sicher bist, einmal nachmessen. Alles, mit einem Rückenpanzer, der über das Maß hinausgeht, kann runter in die Tanks«, rief Lenny ihm vom anderen Ende des Sortiertisches zu.
    Arden ni ckte nur. Der Tisch quoll fast über von den weiß gepanzerten Tieren und sie standen zu dritt, um der Masse Herr zu werden, während Gyl den leeren Korb über das Deck schob. Er glaubte die Blicke des Mannes auf dem Rückweg zu spüren, aber konzentrierte sich lieber auf die Krabben, um sich nicht zu verzählen. Kaum war der Tisch geleert, gab er seine Zahlen an Lenny weiter, ebenso wie Dave es tat, dann sammelten sie den nächsten Fangkorb vom Meeresgrund ein.
    Arden hielt sich einen Moment an der Reling fest, denn eine große Welle brachte den Kahn unter seinen Füßen derart zum Schwanken, dass er glaubte, das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Ich denke, die Beringsee liebt dich, Arden Wayland! Sie knallt die Körbe bis obenhin voll und schaukelt uns durch, dass man glauben könnte, sie kann es kaum abwarten, dass du über Bord gehst!«, rief Lenny gut gelaunt.
    Er grinste lediglich und dachte sich, dass die Krabben in Ordnung waren, der Gedanke ins Wasser zu fallen, allerdings weniger.

    Ein paar Stunden später war er nicht mehr zu einem Lächeln fähig, sondern fragte sich, wann die Qual endlich ein Ende nehmen würde. Der Seegang hatte noch mehr zugenommen und Arden wusste nicht, ob es wirklich kälter geworden war, oder er einfach zu durchgefroren war. Er spürte seine Hände trotz der dicken wasserfesten Handschuhe kaum noch und wunderte sich, wie sie noch immer nach den Krabben greifen konnten. Die Fangkörbe waren bisher alle voll bis zum Anschlag und Arden wusste nicht, wie viele sie am Stück zu bergen hatten.
    »Kannst du noch, Arden?«, rief Lenny ihm besorgt zu, als ein weiteres Metallgestell hinaufgeholt wurde.
    Er winkte nur ab, damit sich der andere keine Sorgen machte. Wenn es nach ihm ginge, könnte er im Stehen einschlafen und wollte nie wieder aufstehen.
    »Noch drei«, erklärte Allan durch den Lautsprecher und rang Arden ein Seufzen ab.
    Die verbliebenen Körbe erschienen ihm unerträglich und die Kälte hatte sich bis in jeden Winkel seines Körpers vorgearbeitet. Er glaubte, sein Verstand würde zusehends langsamer werden und das Zählen der Tiere fiel ihm unendlich schwer.

    Als die letzte Krabbe im Tank verschwunden war, hielt er sich am Sortiertisch fest, denn ihm wurde schwindelig.
    »Vier Stunden, Leute«, drang es von der Brücke herunter und sackte träge in seinen Verstand.
    Allein der Gedanke die Prozedur noch ein paar Mal durchzustehen, ließ ihn einen leisen, aber verzweifelten Laut ausstoßen. In diesem Moment würde keine noch so hohe Geldsumme einen Anreiz für ihn bedeuten, diesen Job freiwillig zu machen.
    »Komm, ich bring dich runter«, erklärte Lenny, der neben ihm aufgetaucht war.
    »Geht schon«, erwiderte er abwehrend, denn ein Rest an Stolz war durchaus vorhanden und er hatte nicht vor, sich hinabbringen zu lassen, wie einer alten Frau über die Straße geholfen wurde.
    Arden setzte sich in Bewegung und wusste nicht, ob es noch die Rumble war, die derart schwankte, oder sein eigener Gang, der nicht mehr zuverlässig war. Mühsam zog er sich am Ende der Treppe aus und überlegte, ob er sich noch eine heiße Dusche gönnen sollte, diese würde ihm aber von der Schlafzeit fehlen.
    »Noch was essen, Wayland?«, fragte Dave, der vor ihm unten gewesen war.
    Arden schüttelte den Kopf und deutete auf die Kajüte.
    »Nimm wenigstens zwei Magnesiumtabletten und trink was, Arden«, forderte Lenny ihn auf.
    Immerhin brachte er ein Nicken zustande, aber er war dankbar, dass der Mann ihm die Dinge kurz darauf in die Hand drückte. Er gab das Glas zurück und trottete kraftlos in die Kabine.
    Ächzend zog er sich aus und achtete nur noch bedingt darauf, dass seine Kleidung ordentlich auf dem Stuhl landete. Anschließend verkroch er sich

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