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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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sehr methodisch vorgegangen.«
    Taggart zuckte mit den Schultern. »Emily Forsberg hat das leider nicht viel genutzt.«
    Sie hörte die Verbitterung in seiner Stimme. »Ich möchte ganz einfach wissen, was für einen Eindruck Sie von dem Fall haben. Wenn man mit Ermittlungsbeamten redet, erfährt man viel mehr, als in der Akte steht.«
    »Dann werden Sie sich aber auch meine Theorien anhören müssen.« Er lächelte.
    »Ich bitte darum«, erwiderte sie.
    »Und Sie tun das, weil Sie Ben Forsberg finden wollen?«
    »Ja. Wir haben eine Verbindung zwischen Forsberg und einem bekannten Auftragsmörder entdeckt. Ich würde gern wissen, wie eng diese Verbindung ist, und seit wann sie besteht.«
    »Soll das heißen, Sie fragen sich, ob er einen Killer beauftragt hat, seine Frau umzubringen?«
    »Ja.«
    Taggart runzelte die Stirn. »Möglich ist natürlich alles.«
    »Was halten Sie von Ben Forsberg?«
    »Als Verdächtiger oder als Mensch?«
    »Beides.«
    »Das erste Mal habe ich erst nach seiner Rückkehr nach Dallas mit ihm gesprochen. Ich habe ihn also nicht direkt nach dem Tod seiner Frau kennengelernt, aber genau das ist die Zeit, in der man das meiste über die emotionale Reaktion eines Verdächtigen auf das Verbrechen erfahren kann. Er hatte ein paar Tage Zeit, um sich zu fassen, um mit dem Schock ihres Todes fertigzuwerden. Er war … Als ich noch bei der Polizei war, gab es einen Ausdruck, den ich in solchen Fällen immer benutzt habe: am Boden zerstört, aber gefasst.«
    »Er wirkte etwas reserviert«, sagte sie.
    »Das ist bei berechnenden Mördern häufig so. Aber alles deutete darauf hin, dass er und Emily sehr verliebt und sehr glücklich miteinander waren. Sie hatten sich bei der Arbeit kennengelernt und nach zwei Jahren verlobt. Keinerlei Hinweise auf Probleme. Keine Misshandlungen, keine Seitensprünge, keine Geldsorgen. Er hatte keine Lebensversicherung für sie abgeschlossen. Sie waren erst eine Woche verheiratet gewesen.« Er zuckte mit den Achseln. »Und warum hätte er sie ausgerechnet in den Flitterwochen umbringen sollen? Wenn er sie nicht hätte heiraten wollen, hätte er ein paar Tage vorher einen Rückzieher machen können. Wenn jemand direkt nach der Hochzeit kalte Füße bekommt, findet er sich in der Regel mit der Ehe ab, oder er fängt an, über eine Annullierung nachzudenken. Aber …«
    »Aber?«
    »Sie waren nicht in einem Hotel. Sie hatten ein Haus in Lahaina gemietet. Das war etwas ungewöhnlich, und wenn er tatsächlich ihren Tod gewollt hat, wäre es auf jeden Fall einfacher gewesen, sie in einem Ferienhaus umzubringen anstatt in einem Hotel. Allerdings hatte sie das Haus gemietet, und die Idee, nicht in ein Hotel zu gehen, war wohl auch von ihr – das hat ihre Mutter mir gegenüber bestätigt. Ben und Emily waren die meiste Zeit über zusammen, was nicht weiter überrascht, schließlich waren es ja ihre Flitterwochen. Am letzten Morgen hat er mit einem Mann Golf gespielt, der ebenfalls in den Flitterwochen war – was ihm ein wasserdichtes Alibi verschafft hat -, aber er hat nur neun Löcher gespielt, keine achtzehn, wie er Emily gesagt hatte. Wenn er den Mord geplant hat und nicht dabei sein wollte, wenn sie starb, hätte er die gesamte Runde spielen sollen.« Er räusperte sich. »Ben hätte natürlich auch eine Waffe nehmen, den Hügel hinauflaufen und sie erschießen können. Aber er hat keinerlei Erfahrung mit Schusswaffen, und es gab auch keine Beweise dafür, dass er eine Waffe angefasst oder abgefeuert hat. Oder dass er sich eine beschafft hat, während er auf Maui gewesen ist.«
    »Die Polizei hielt es für einen Zufall, dass Emily getroffen wurde.«
    »Ja. Nicht einmal einen Kilometer entfernt wurden bei zwei leeren Ferienhäusern Fenster herausgeschossen. Und in der Nähe des Flughafens wurde ein Auto gefunden, bei dem jemand auf die Scheiben geschossen hatte. Die Kugeln stammten alle aus der gleichen Waffe. Der Schuss auf das Haus der Forsbergs war der letzte. Ben hatte gerade den Golfplatz verlassen, als die ersten Schüsse gehört und gemeldet wurden – er hätte gar nicht die Zeit gehabt, um zu dem Haus zu kommen, auf das zuerst geschossen wurde. Und das war letzten Endes auch der Grund dafür, warum er dann nicht mehr als Verdächtiger galt.«
    »Also mehrere ungezielte Schüsse, und Emily Forsberg hatte einfach nur Pech.«
    Taggart zuckte mit den Schultern. »Vermutlich irgendein bedröhnter Teenager, der Marihuana geraucht und dann wild in der Gegend rumgeballert hat.

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