Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
wir haben ihm auch einen Vertrag gegeben.« Vochek schloss für einen Moment die Augen. »Meine Chefin ist eine Kundin von Hector. Margaret Pritchard. Sie hat die ganze Woche über versucht, mich an Ermittlungen über Hector zu hindern.«
»Dann können wir ihr nicht vertrauen«, entschied Pilgrim. »Und Sie auch nicht.«
»Ich kann doch nicht einfach zulassen, dass Sie sich ein Flugzeug des Heimatschutzes schnappen und damit nach New Orleans fliegen!«
»Miss Vochek«, sagte Pilgrim. »Wenn Sie wollen, dass wir mit Ihnen zusammenarbeiten, werden wir genau das tun. Entscheiden Sie sich. Wenn Sie es nicht tun, nehmen wir Ihnen die Entscheidung ab.«
35
Sam Hector raste mit dem Learjet über seine private Flugpiste. Die Gebäude unter ihm wurden kleiner. Er legte den Kurs des Flugzeugs fest und übermittelte die Daten per Funk an die Flugsicherung in Dallas. Dann nahm er die Kopfhörer ab und gab eine Nummer in das Bordtelefon ein. »Ich hoffe, Sie lassen mir ein bisschen Gumbo übrig«, sagte er.
»Das glaube ich nicht. Ich dachte, ich höre schon früher von Ihnen …«, sagte Margaret Pritchard.
»Wir machen Fortschritte.«
»Ich bin ganz Ohr.«
»Heute am frühen Nachmittag hat die Polizei von Dallas eine Leiche in einer Wohnung gefunden. Ich habe eine Quelle im Polizeipräsidium. Die Leiche einer Frau, die, wie ich glaube, etwas mit Randall Choate zu tun hat.«
»Woher wissen Sie das?«
»Ich weiß es nicht. Aber es könnte sich vielleicht lohnen, wenn Ihr Agent dem Vermieter ein Foto von Choate zeigt und ein bisschen dort herumfragt, ob ihn jemand kennt. Finden Sie heraus, ob das Foto der Frau zu einer ehemaligen CIA-Agentin passt, und vergessen Sie auch nicht die Agentinnen, die bei einem Einsatz verschwunden sind. Meine Quelle bei der Polizei wird Ihnen alles Notwendige schicken.« Er räusperte sich. Das, was der Polizeibericht sonst noch enthielt, brauchte er jetzt nicht zu erwähnen: Die Fotos von Emily Forsberg, die sie kurz vor und nach ihrem Tod zeigten, und die Beschreibung von Ben Forsberg, die von den Zeugen an der Bushaltestelle stammte. Es war besser, wenn sie das von einer unvoreingenommenen Quelle hörte. Der Laptop war das Einzige, was er aus der Wohnung mitgenommen hatte; es gab keinen Grund, warum er zulassen sollte, dass die Polizei Bens von der Festplatte gelöschten Bericht wiederherstellte.
»Zu viele Tote«, sagte sie. »Wir können die Sache nicht länger geheim halten.«
»Falsch. Sie arbeiten schon seit Jahren im Untergrund, und mithilfe von Reynolds und meiner Arbeit habe ich in den letzten Tagen drei von ihnen auffliegen lassen; diese Frau könnte die vierte sein. Die Gruppe zerfällt unter dem Druck, den ich anwende«, log er. »Sie wissen, dass sie kurz davorstehen, entdeckt zu werden. Choate wird vielleicht versuchen, alle zu eliminieren, die reden könnten.«
»Leichen nützen mir nichts. Ich brauche Leute, die uns sagen, wo der Rest der Gruppe ist.«
»Ich weiß, Mrs Pritchard«, sagte er. »Wir sind ganz nah dran. Aber es gibt ein Problem.«
»Was für ein Problem?«
»Sie wissen, dass ich hinter ihnen her bin. Ben Forsberg hat mich angerufen. Er hat mich bedroht. Er hat gesagt, dass er mich und meine Firma mit allen möglichen Anschuldigungen überziehen wird, wenn ich meine Ermittlungen nicht einstelle. Wer weiß, was er alles behaupten wird? Natürlich ist nichts davon wahr, aber ich möchte, dass Sie den Vorfall so gut es geht unter den Teppich kehren. Ich weiß, dass Sie mit der Polizeipräsidentin von Dallas über die Auswirkungen sprechen werden, die dieser Fall für den Heimatschutz hat. Sie müssen ihr deutlich machen, dass ich Ihre Arbeit mache und dass die Anschuldigungen mir gegenüber jeglicher Grundlage entbehren.«
Sie zögerte, als würde er zu viel von ihr verlangen. »Mr Hector …«
»Soll ich den Minister für Heimatschutz anrufen? Wäre das vielleicht einfacher?«
»Natürlich nicht. Ich kümmere mich darum. Kommen Sie nach der Landung direkt hierher?«
»Nein. Wir müssen noch einigen Spuren nachgehen. Aber ich werde Sie anrufen, wenn ich gelandet bin.«
Pritchard bedankte sich bei ihm und legte auf.
»Ich glaube, Sie haben etwas übertrieben«, sagte Jackie.
»Ben und Pilgrim können uns jetzt nicht mehr gefährlich werden. Ben ist vom Tatort eines Mordes geflohen und hat Fotos seiner toten Frau zurückgelassen. Keinem von beiden wird man jetzt noch ein Wort glauben.«
»Sie wissen über New Orleans Bescheid. Er hat
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