Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Pistole in der Hand.
Ben hob die Hände und sagte: »Ich bin unbewaffnet.«
Vochek bedeutete ihm hereinzukommen und fragte: »Wo ist Randall Choate?«
Ben zuckte mit den Schultern und betrat die Diele. Sie hörten einen erstickten Schrei, dann das Geräusch eines Körpers, der zu Boden fiel. »Wir wollen Ihnen nichts tun, aber er will allein mit Ihnen reden.«
Sie rannte in die Küche. Der Pilot des Heimatschutzes, der ebenfalls in dem sicheren Haus übernachtete, lag bewusstlos am Boden. Pilgrim hatte den Kopf in den Kühlschrank gesteckt. Er holte eine Cola heraus und öffnete die Dose. Auf dem Herd köchelte eine Tomatensuppe; auf einem Holzbrett lagen halb fertige Schinkensandwiches. Pilgrim stellte die Flamme unter dem Suppentopf kleiner.
»Wenn das überkocht, gibt es eine Riesensauerei«, sagte er.
Vochek richtete ihre Waffe auf ihn. »Auf den Boden. Sie haben gerade einen Bundesbeamten überfallen.«
»Ihr bildet euch eine ganze Menge ein«, sagte Pilgrim. »Wenn er tatsächlich so ein toller Hecht wäre, hätte ich ihn nicht mit zwei kleinen Schubsern überwältigen können. Würden Sie mit Ihrer Waffe bitte auf etwas anderes zielen? Sie wollten doch reden. Also – hier bin ich. Und wir sind sogar bei Ihnen zu Hause.«
»Sie verfrachten jetzt sofort Ihren Hintern auf den Boden!«, brüllte sie.
»Bis morgen früh ist Ihre Karriere entweder im Eimer, oder Sie leiten die Abteilung für strategische Maßnahmen. Ihre Entscheidung.«
Sie zielte weiterhin auf ihn.
»Bitte hören Sie ihn an«, sagte Ben. »Wir sind auf Ihrer Seite. Wir haben die Informationen, die Sie brauchen, um Ihre Arbeit zu tun, und wir sind bereit, sie mit Ihnen zu teilen. Aber dafür müssen Sie uns helfen. Sie wissen bereits, dass Pilgrim ein Experte im Verschwinden ist. Stellen Sie ihn nicht noch einmal auf die Probe.«
»Er hat mir gesagt, Sie seien unschuldig.« Sie behielt die ganze Zeit über Pilgrim im Auge. »Aber ich weiß nicht, ob ich jemandem glauben soll, der seit zehn Jahren behauptet, tot zu sein.«
»Sam Hector ist der Grund dafür, dass Pilgrim verschwinden musste. Sind Sie immer noch interessiert?«, sagte Ben.
Noch ein paar Sekunden verstrichen, doch dann ließ Vochek ihre Waffe sinken. Sie kniete sich neben den bewusstlosen Piloten, überprüfte seinen Puls und fuhr mit der Hand über seinen Kopf.
»Wenn er aufwacht, wird er Kopfschmerzen haben. Mehr nicht. Er ist vermutlich noch für eine Stunde oder so bewusstlos«, sagte Pilgrim. »Wir legen ihn auf die Couch.« Er und Ben trugen den Piloten ins Wohnzimmer, legten ihn auf das Sofa und schoben ein Kissen unter seinen Kopf. Ben wartete, bis Vochek wieder in die Küche ging; dann zog er dem Piloten sein Mobiltelefon aus der Tasche, steckte es ein und folgte den anderen in die Küche.
»Reden Sie«, sagte Vochek.
Pilgrim stocherte mit einem Löffel in der Suppe herum und verzog das Gesicht. »Ich nenne Ihnen jeden schmutzigen Auftrag, den ich in den letzten zehn Jahren erledigt habe. Und ich erzähle Ihnen alles, was ich über andere Aufträge des Kellers weiß.«
»Der Keller.«
»Das ist der Codename für die Gruppe aus ehemaligen Agenten der CI A, hinter der Sie her sind.«
»Der Keller.« Sie klang leicht benommen, als wäre sie gerade aus einem Traum gerissen worden. Ben vermutete, dass sie nicht einmal den Namen der Gruppe wusste, die sie jagte. »Okay. Ich habe mit meiner Chefin gesprochen, und ich bin befugt, mit Ihnen zu verhandeln, wenn Sie bereit sind, sich zu ergeben.«
Pilgrim verzog das Gesicht, als er das Wort ergeben hörte, als würde ein unangenehmer Geruch daran haften. »In Ordnung. Erstens, Ben erhält Straffreiheit. Er ist unschuldig.«
»Okay. Ich werde mein Möglichstes tun.«
»Miss Vochek, Ihr Möglichstes muss herausragend sein, andernfalls ist eine verschlossene Auster nichts gegen mich.« Pilgrim erzählte ihr eine gekürzte Version der letzten Tage, beschrieb aber ihre Flucht aus dem Büro des Heimatschutzes in Austin in allen Einzelheiten. Ben fiel auf, dass Pilgrim ein entscheidendes Detail nicht erwähnte – den Namen des Hotels in New Orleans, das Barker angerufen hatte. Pilgrim hielt es wohl für besser, noch ein Ass im Ärmel zu haben, das er bei weiteren Verhandlungen ausspielen konnte, daher sagte Ben nichts.
Vochek unterbrach Pilgrim nicht und stellte auch keine Fragen, aber sie runzelte die Stirn und schüttelte ein paarmal den Kopf.
Schließlich sagte sie: »Sie können also bestätigen, dass Sam Hector
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