Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
unter dem Namen ›der Drache‹ als Auftragskiller für die CIA gearbeitet hat?«
»Falls die CIA keine Informationen über ihn herausgibt, steht mein Wort gegen seins.«
»Was Sam Hector angeht, wird die CIA einem gewaltigen politischen Druck ausgesetzt sein, den Mund zu halten«, sagte Ben. »Aber das ist nicht unsere größte Sorge. Unsere größte Sorge ist New Orleans.«
»Ich verstehe immer noch nicht, wie diese Bedrohung aussehen soll.«
Pilgrim stützte sich auf die Arbeitsplatte und nahm einen großen Schluck aus seiner Coladose. »Er hat den Keller übernommen, um einen schmutzigen Job zu erledigen. Es muss eine Sache sein, für die er seine normalen Subunternehmer nicht verwenden kann, entweder, weil sie nicht die Ausbildung dafür haben, oder weil es anständige Männer sind, die sich weigern oder zu viele Fragen stellen würden. Die Agenten des Kellers glauben, dass sie ihre Anweisungen von Teach bekommen. Wir wissen nicht, wie der Einsatz aussieht. Aber es muss eine große Sache sein, denn er ist ein großes Risiko eingegangen, um das Ganze zum Laufen zu bringen.« Er räusperte sich. »Ich helfe Ihnen, den Keller daran zu hindern, den Einsatz auszuführen.«
»Das bedeutet, dass wir Sie fürs Erste nicht verhaften können«, sagte sie langsam.
»Wir bleiben bei Ihnen«, warf Ben ein. »Und wir brauchen Ihr Flugzeug.«
»Flugzeug?« Sie blinzelte, als hätte sie gesehen, wie sich seine Lippen bewegten, aber kein Wort verstanden.
»Vor dem Haus verläuft eine Flugpiste«, sagte Ben.
»Das Flugzeug nützt Ihnen jetzt auch nichts mehr«, sagte sie. »Sie haben den Piloten bewusstlos geschlagen.«
»Ich kann fliegen«, sagte Pilgrim. »Wir verschwinden sofort von hier. Bevor der Pilot aufwacht.«
»Sie wollen einfach so nach New Orleans fliegen?« Vochek schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen uns mit der CIA in Verbindung setzen und mit dem Heimatschutz …«
Ben schüttelte den Kopf. »Hector arbeitet für die Regierung. Das tut er für Geld. Ihre geheime Abteilung beim Heimatschutz hat ihn bezahlt, um den Keller zu finden. Er hat ihn tatsächlich gefunden, aber das hat er Ihnen nicht gesagt, stimmt’s?«
»Nein. Falls er etwas gesagt hat … hat mich meine Chefin nicht darüber informiert.«
»Er hat aber noch mehr getan, als man von ihm verlangt hat, er versucht nämlich, den Keller und die Kontrolle über seine Operationen zu übernehmen. Daher verfügt er jetzt über ein Team hervorragend ausgebildeter Agenten, die glauben, etwas Gutes zu tun, wenn sie die Befehle befolgen, die sie bekommen. Und wenn der Keller tatsächlich unter seiner Kontrolle ist, wäre es durchaus möglich« – er machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen -, »dass ein anderer Kunde ihn dafür bezahlt hat. Aber nicht Ihre Chefin. Jemand anders, der sich seine eigene CIA gekauft hat.«
Die Worte hingen in der Luft wie eine unheilvolle Drohung.
»Er hat sich seine Privat-CIA gekauft, indem er meine Freundin und Mentorin getötet hat«, sagte Pilgrim. »Er hat Bens Frau getötet. Dafür wird er sterben. Nicht bezahlen. Sterben.«
Vocheks Gesicht wurde bleich unter der Neonbeleuchtung der Küche. Ben streckte die Hand aus und berührte sie am Arm. »Hector hat mich und Pilgrim benutzt, weil er Pilgrim – der ihn aus seiner Zeit bei der CIA kennt – und mich eliminieren musste. Es war ganz einfach, mir eine Falle zu stellen, die mich mit einem Auftragsmörder in Verbindung bringt, wegen der Art und Weise, in der meine Frau gestorben ist. Er tötet Adam Reynolds und Pilgrim, und weil Pilgrim Reynolds gegenüber meinen Namen benutzt hat, sieht es so aus, als hätte ich Verbindungen zu beiden. Nach Pilgrims Tod wäre herausgekommen, dass er ein ehemaliger Auftragsmörder der CIA ist; Hector hätte dafür gesorgt, dass es eine undichte Stelle gibt, die diese Information weiterreicht. Dann hätte ich den Kopf hinhalten müssen für den Mord an meiner Frau – und vielleicht auch für die Morde an Reynolds und Pilgrim. Sein Plan wurde unerwarteterweise dadurch unterstützt, dass Pilgrim meine Visitenkarte bei der Leiche des Scharfschützen zurückgelassen hat.«
»Ben, ich verstehe immer noch nicht, warum er Sie in diese Sache hineingezogen hat. Sie waren doch sein Freund!«
»Zwei Fliegen mit einer Klappe. Auf diese Weise gibt es eine Lösung für den Mord an meiner Frau«, sagte Ben. »Und er musste mich aus dem Weg haben, wenn er den Keller übernimmt, da ich seine Verträge viel zu gut kenne.«
»Und
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