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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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ja noch einverstanden, aber ich könnte es nicht ertragen, wenn ich sie nicht mehr sehen darf. Helfen Sie mir, für faire Bedingungen zu sorgen. Bitte. Sechshundert Dollar. Wenn Sie das Geld nicht brauchen, haben Sie doch bestimmt eine Familie hier, die es gut gebrauchen könnte. Ich weiß, wie schwer es seit Katrina ist.«
    »Sir.« Der Mann fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich weiß nicht einmal, ob ich Ihnen genug Informationen geben könnte, um Ihnen zu helfen …«
    »Sie hat um 11.09 Uhr angerufen. Und zwölf Minuten lang gesprochen. Sie haben doch bestimmt ein Protokoll aller eingehenden Anrufe. Ich muss wissen, in welches Zimmer der Anruf weitergeleitet wurde, und wer dort übernachtet hat. Das ist alles.«
    »Entschuldigen Sie die Frage, aber woher weiß ich, dass Sie der Person, die angerufen hat, nichts Böses wollen?« Auf die Frage folgte ein langes Seufzen, das von ganz hinten in der Kehle kam. Der Mann kämpfte mit seinen Prinzipien, schätzte ab, welche Informationen sechshundert Dollar in bar wert waren. Er war etwa zweiundzwanzig und trug einen schlichten Ehering am Finger.
    »Ich schwöre Ihnen, dass ich ihm nichts Böses will.«
    »Ich … ich …«
    »Sechshundert. Sie tun doch nichts Schlechtes. Sie helfen sich selbst, und mir helfen Sie auch. Sie können mir glauben, dass ich Hilfe zurzeit bitter nötig habe.«
    »Ich weiß gar nicht, ob ich Ihnen die Information überhaupt besorgen kann …« Der Mann warf einen Blick über seine Schulter. »Mein Chef …«
    Ben schob ihm drei Hundertdollarscheine hin. »Hier ist schon mal die Hälfte. Den Rest bekommen Sie, wenn Sie mir die Verbindungsdaten geben.«
    Der Mann sah die Scheine nicht an. Dann nahm er sie an sich und steckte sie in seine Tasche. Er ging durch eine Tür in ein Büro hinter der Rezeption und war dreißig Sekunden lang verschwunden. Als er wiederkam, sagte er: »Zwanzig Minuten.«
    Ben nickte und ging in die Bar. Es waren einige Leute dort, die an ihrem Drink nippten und sich mit gedämpfter Stimme unterhielten, wodurch sie sich von der sonst üblichen Meute ausgelassen feiernder Messebesucher unterschieden. Er hatte das Gefühl, einen Raum voller Bürokraten betreten zu haben, die für den Wiederaufbau der Stadt nach New Orleans gekommen waren und sich nach getaner Arbeit noch ein Bier genehmigten. Im Fernseher über der Bar lief gerade ein Bericht über die Notlandung – so wurde es jedenfalls genannt – eines Flugzeugs auf der Marais Street im immer noch verwüsteten Bezirk Lower Ninth Ward.
    Er bestellte ein Sodawasser, trank es zur Hälfte aus und lehnte sich an die Bar. Dann drehte er sich schnell vom Eingang weg.
    In der Lobby hatte er gerade Joanna Vochek und eine aschblonde Frau in einem marineblauen Hosenanzug gesehen. Die beiden Frauen gingen auf die Fahrstühle zu und waren tief in ihr Gespräch vertieft.
    Großer Gott! In New Orleans gab es so viele Hotels, und die beiden stiegen ausgerechnet hier ab. Doch dann begann er zu überlegen. Wegen des Wiederaufbaus der Stadt kamen zahllose Mitarbeiter von Bundesbehörden nach New Orleans. Normalerweise wurden dann Zimmerkontingente für sie reserviert, und die Hotels hatten Verträge mit den Behörden abgeschlossen, damit möglichst viele Regierungsmitarbeiter bei ihnen abstiegen. Das hatte er bei seiner Tätigkeit als Berater erfahren.
    Barkers Kontakt hier war vielleicht jemand aus der Regierung.
    Ben wartete, bis die beiden Frauen im Fahrstuhl verschwunden waren. Dann ging er in die Lobby zurück.
    Der Mann stand hinter der Rezeption, starrte stirnrunzelnd auf den Computerbildschirm vor sich und sah aus, als hätte er gleich mehrere Straftaten begangen.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er. »Aber ich komme nicht an die Informationen ran. Mein Chef sitzt am Computer, und von hier aus habe ich keinen Zugriff auf die Verbindungsdaten der Telefonzentrale. Es geht nicht. Hier, nehmen Sie Ihr Geld zurück …«
    »Bitte versuchen Sie es weiter. Noch etwas. Können Sie mir sagen, ob es eine Suite oder bestimmte Zimmer gibt, die regelmäßig von den Mitarbeitern der Bundesbehörden benutzt werden, die in die Stadt kommen?«
    »Ja, natürlich. Wir haben Mitarbeiter verschiedener Behörden als Gäste. FEMA, Handelsministerium, Heimatschutz …«
    »Ich brauche die Namen aller Gäste, die am Montag hier übernachtet haben und irgendeiner Regierungsbehörde angehören, außerdem die Verbindungsdaten aller Telefongespräche, die sie geführt haben. Können Sie das für

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