Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Recht.«
»Sind Sie mit ihr allein?«
»Ja.«
»Ich möchte mit Ihnen beiden reden. Zusammen. Denn wenn sie ihre Karriere retten will, hilft sie uns besser, Hector zur Rechenschaft zu ziehen. Und ich muss mit Ihnen einen Deal ausarbeiten.«
Beweise. Entweder sie belasteten ihre Chefin, oder ihre Chefin konnte erklären, was passiert war, aber Ben würde so oder so in ihrem Gewahrsam sein. »Suite 1201«, sagte sie.
Er legte auf, und Vochek klappte ihr Mobiltelefon zusammen. Plötzlich musste sie an die toten Kinder in Afghanistan denken. Sie fragte sich, ob sie für eine Frau arbeitete, die nicht die Lösung, sondern ein Teil des Problems war.
»Wer war das?«, fragte Pritchard.
Vochek wandte sich mit kühler Autorität an ihre Chefin. »Setzen Sie sich. Wir müssen reden.«
Vochek sagte kein Wort zu Ben, als sie die Tür öffnete und er hereinkam. Er gab ihr die Liste mit den Telefonnummern und die Waffe, die er im Flugzeug bei sich gehabt hatte und um die sie miteinander gekämpft hatten. »Ich vertraue darauf, dass Sie zu mir halten.«
Vochek nahm die Waffe und brachte sie ins Schlafzimmer.
Margaret Pritchard sah zu, wie Ben hereinkam. Dann stand sie auf und ging zum Telefon.
Ben trat zwischen sie und das Telefon, hob es hoch und riss die Leitung aus der Wand.
»Sie haben schon zu viel telefoniert«, sagte er.
»Sie haben vielleicht Nerven.«
»In letzter Zeit sogar eine ganze Menge davon. Sie haben Hector beauftragt, diese geheimen Gruppen zu finden. Aber er ist selbst ein Abtrünniger.«
Sie sah an seiner Schulter vorbei zu Vochek. »Joanna, wenn Sie Ihren Job behalten möchten, verhaften Sie diesen Mann.«
Vochek rührte sich nicht vom Fleck. »Ich glaube, wir sind den Leuten, die wir jagen, schon viel zu ähnlich geworden. Legen Sie die Fakten auf den Tisch.«
»Barker war ein Agent des Kellers und hat Sie angerufen, als Sie in diesem Zimmer übernachtet haben. Wenn Sie nichts über den Keller gewusst haben, woher kannten Sie dann Barker?«, fragte Ben. »Er ist ein Computerhacker, der lieber in den Untergrund gegangen ist als ins Gefängnis. Sie hatten Umgang mit einem flüchtigen Kriminellen. Bei einer Überprüfung durch den Kongressausschuss macht so etwas einen ganz schlechten Eindruck.«
»Die Verbindungsdaten sind falsch.«
»Wie Sie wollen. Einer meiner Kunden arbeitet als Berater für das Justizministerium und hat hervorragende Kontakte dort. Und ich habe auch kein Problem damit, noch heute Abend die Generalstaatsanwältin unter ihrer Privatnummer anzurufen und den Hörer an Sie weiterzugeben, damit Sie ihr das alles erklären können.«
Margaret Pritchard ging wieder zur Couch, stellte sich davor und verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie wollen einen Deal? Ich höre.« Sie sagte es, als wäre sie diejenige, die ihm einen Gefallen tat.
»Hector fliegt auf. Er ist ein Mörder, und er hat Mörder angeheuert, die in seinem Auftrag Menschen umgebracht haben.«
»Wenn ich Hector auffliegen lasse, werden die Medien darüber berichten, und damit fliegt auch unsere Abteilung auf. Gruppen wie der Keller sollen möglichst unauffällig gestoppt werden. Das ist der springende Punkt bei der ganzen Sache.«
»Es ist mir egal, ob die Regierung bloßgestellt wird oder nicht. Das wird sie schon nicht umbringen.«
»Wir wollen nicht, dass unsere Feinde und unsere Verbündeten Details unserer illegalen Operationen erfahren, und wenn wir Hector auffliegen lassen, kommt auch heraus, was für Arbeiten er für mich gemacht hat.«
»Dann übergeben Sie uns Hector.«
»Ich soll zulassen, dass Sie ihn töten? Vergessen Sie’s.«
»Die vielen Leute, die er getötet hat, sind Ihnen doch auch egal.«
»Ich weiß doch gar nicht, ob er jemanden getötet hat oder nicht!«, brüllte Pritchard.
»Er hat mir Beweise dafür gezeigt, dass er meine Frau getötet hat.« Ben legte Pritchard die Hände auf die Schultern und stieß sie auf die Couch. Sie wehrte sich nicht. »Sie beschützen ihn. Sie beschützen einen Mörder. Woher kennen Sie Barker?«
Pritchards Mund bewegte sich, als wüsste sie nicht genau, ob sie die Worte aussprechen konnte. Schließlich sagte sie: »Barker war nie bei der CIA. Er ist an den Heimatschutz herangetreten und wurde an mich weitergereicht. Er wollte den Keller verraten, für Geld und für Straffreiheit.«
»Und Sie haben ihn an Hector weitergereicht.«
Pritchard nickte. »Barker war unser Fuß in der Tür. Er kannte nur Teach, aber nicht ihren genauen Aufenthaltsort;
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