Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
vom Rest des Kellers konnte er uns nichts erzählen. Aber er hat uns ein paar der Identitäten gegeben, die der Keller benutzt hatte – die er für die Agenten geschaffen hatte -, und dann konnten wir Reynolds’ Software testen, um noch mehr Identitäten zu finden, die der Keller verwendet hatte. Barker hat mich am Montag angerufen, um mir zu sagen, dass wir durch die Operation Pilgrim und den Rest des Kellers aufgescheucht hatten, dass sie Wind davon bekommen hatten, dass Adam Reynolds versucht, ihre Konten und Identitäten aufzuspüren. Aber ich hatte keine Ahnung, dass Hector noch etwas anderes vorhatte. Ich wusste nicht, dass er es auf Pilgrim abgesehen hatte. Oder auf Sie.«
»Barker hat auch Sie betrogen. Er hat Ihnen nicht alle Informationen gegeben, während Hector alles bekommen hat. Hector hat den Scharfschützen beauftragt, der Reynolds getötet und Pilgrim nur um ein paar Millimeter verfehlt hat. Er hat auch die Schlägertypen beauftragt, die Kidwell und Delia Moon getötet und Teach entführt haben. Und er hat Ihnen Teach vorenthalten, die Ihnen den gesamten Keller auf dem Silbertablett hätte präsentieren können. Hector hat sie vor meinen Augen erschossen. Aber das haben Sie ja auch nicht gewollt, oder?«
Pritchard presste die Hand auf den Mund.
»Warum hat er Reynolds umbringen lassen?« Ben beugte sich vor und schrie Pritchard an: »Sagen Sie es mir.«
»Ich weiß es nicht«, sagte sie.
»Ich dachte …« Ben brach ab. »Adam Reynolds hat seine Software ursprünglich entwickelt, um Terroristen zu finden. Hat er Sie am Montag angerufen, weil er nicht den Keller, sondern echte Terroristen gefunden hat?«
Pritchard massierte sich die Schläfen, als würde sie unter Migräne leiden.
»Beantworten Sie seine Frage«, sagte Vochek.
»Er hat einen Fehler gemacht. Er hat verdächtige Aktivitäten gefunden. Eine Gruppe von Männern ist mit verdächtigen Ausweispapieren nach New Orleans gereist. Aber es sind keine Terroristen.«
»Wer sind sie dann?«
Pritchard schien ihn gar nicht zu hören. »Ich bin nach New Orleans gekommen, um das zu überprüfen. Deswegen war ich hier. Es ist kein Problem.«
»Auf wen oder was hat es Hector abgesehen?«, fragte Ben. »Denn egal, was es ist, es ist der Grund, warum Hector den Keller übernommen hat.«
»Er kann nicht hinter ihnen her sein«, flüsterte Pritchard. »Er hat doch gar keinen Grund, hinter ihnen her zu sein.«
Ben packte sie an den Schultern. »Sagen Sie es uns.«
»Reynolds’ Suchroutinen … sie haben eine Gruppe arabischer Männer gefunden, die mit einem Muster gereist ist, das auf falsche Namen schließen ließ. Sie sind vor ein paar Wochen ins Land gekommen und dann nach New Orleans gereist. Aber diese Männer sind keine Terroristen. Sie werden in einem sicheren Haus der CIA ausgebildet.« Pritchard schluckte.
»Oh, mein Gott«, sagte Ben.
»Es sind Araber, die sich darauf vorbereiten, Terroristengruppen im Ausland zu unterwandern und auszuspionieren. Sie sollen die Augen und Ohren sein, die wir an Orten wie Beirut, Bagdad oder Damaskus bis jetzt nie hatten. Wir hatten noch nie echte, ausgebildete Spione, die wir unter falscher Identität in die Hisbollah oder Al-Qaida oder in eines der anderen Netzwerke einschleusen konnten. Sie sind unsere größte Hoffnung darauf, Terroristennetzwerke von innen heraus zu zerstören.«
Ben ließ sie los. »Wo ist dieses sichere Haus?«
»Ich kenne die Adresse nicht … das ist geheim …«
»Reynolds hat Hector die gleichen Informationen wie Ihnen gegeben«, warf Vochek ein. »Hector wird den Keller benutzen, um ein CIA-Team zu töten. Aber warum sollte er …«
»Weil Hector es darauf anlegt, den Krieg gegen den Terror möglichst lange weitergehen zu lassen«, sagte Ben. »Er ist gut für sein Geschäft.« Er musste an Pilgrims Erfahrungen in Indonesien denken; Hector hatte Pilgrim eine Falle gestellt, um einen Vertrag für seine neue Sicherheitsfirma zu bekommen, und von Angst und Chaos profitiert.
Hector wiederholte seine eigene Geschichte, doch jetzt in einem erheblich größeren und gefährlicheren Maßstab.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Ein Mann rief: »Zimmerservice!«
Der Kellner, ein herzensguter, hart arbeitender Mann, der seit zwanzig Jahren bei dem Hotel beschäftigt und einer der ersten Angestellten gewesen war, die nach Katrina zurückgekehrt waren, klopfte an die Tür und rief: »Zimmerservice!« Er war müde, seine Füße schmerzten, und gleich würde seine Schicht zu
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