Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Ende sein. Er nickte dem jungen Mann zu, der den Korridor herunterkam, wandte sich wieder der Tür zu und spürte, wie kühles Metall seine Schläfe berührte. Er erstarrte.
»Sie werden jetzt in dieses Zimmer gehen und die Tür offen lassen. Wenn Sie tun, was ich Ihnen sage, werden Sie weiterleben. Wenn Sie auch nur einen Mucks machen, sind Sie tot. Ich will Ihnen nicht wehtun. Nicken Sie, wenn Sie das verstanden haben.« Die Stimme hatte einen leichten Akzent und war kaum mehr als ein Flüstern.
Der Kellner war starr vor Angst. Er nickte. Der junge Mann machte einen Schritt zurück und drückte sich an die Wand, wo man ihn nicht sehen konnte.
Die Tür öffnete sich.
41
Pilgrim beobachtete, wie die Wagen abfuhren – es waren zwei. Ein Van, in dem die Agenten mitfuhren, und eine Limousine, in der nur Hector saß. Jackie war fünf Minuten früher in einem dritten Wagen davongefahren, und Pilgrim hatte ihn ziehen lassen. Er musste bei Hector bleiben.
Die beiden Fahrzeuge bogen auf den Veterans Boulevard, fuhren nach Osten und dann nach Norden, in Richtung des Lake Pontchartrain. Der Verkehr war dichter als sonst – Samstagnacht in New Orleans -, und er ließ sich etwas zurückfallen, während er Hectors Auto im Auge behielt. Sie verloren keine Zeit; wie auch immer der Auftrag lautete, sie waren unterwegs zu ihrem Einsatzort.
Er wollte niemandem aus dem Keller töten. Sie hatten die gleiche Wahl getroffen wie er, sie hatten ein zerstörtes Leben genommen und daraus etwas gemacht, das sinnvoll war. Die Gründe dafür waren vielleicht nicht immer die redlichsten; er selbst hatte keine große Lust darauf gehabt, in einem indonesischen Gefängnis zu verrotten. Sie alle hatten eine Arbeit gemacht, die bis auf Teaches Beteuerung, etwas Gutes zu tun, keine Anerkennung brachte.
Was in New Orleans interessierte Hector so sehr, dass er dafür den Keller brauchte? Hector Global konnte bei seinen weltweiten Einsätzen auf tausend hervorragend ausgebildete Männer zurückgreifen. Doch diese Männer würden nicht wahllos töten, und schon gar nicht außerhalb einer Kriegszone.
Es musste ein Einsatz sein, den seine regulären Sicherheitskräfte ablehnen würden. Weil es Fragen geben würde. Und ein Nachspiel. Hector musste die ganze Sache hinterher leugnen können.
Wenn er Hector mit einem Schuss erledigen konnte, würde der Rest der Gruppe ihm nachjagen und den Einsatz vielleicht abbrechen, da das Überraschungselement nicht mehr auf ihrer Seite war.
Er behielt die Autos im Auge, als sie in das Labyrinth der wiederaufgebauten und noch zerstörten Viertel in der Nähe des riesigen Sees fuhren.
Und wenn er Hector verfehlte und der Keller ihn erwischte … sei’s drum. Sein Start in dieses Leben war alles andere als einfach gewesen – was an Hector lag -, und sein Abgang würde Hector einiges kosten. Er würde schon dafür sorgen, dass der Preis ziemlich hoch war.
42
Der Kellner, dessen Mund ein schmaler Strich war, schob den Servierwagen ins Zimmer. Ben sah eine Glaskanne mit Kaffee und die bestellten Mahlzeiten. Aber der Kellner sagte kein Wort – nicht »guten Abend, wie geht es Ihnen?« -, sondern hielt den Kopf gesenkt, als erwartete er einen Schlag.
Pritchard ging auf ihn zu, um die Rechnung zu unterschreiben. Zwei scharfe Plopps. Der Kellner kippte nach vorn auf den Servierwagen, Pritchard schwankte und fiel auf den Rücken. In der Tür stand Jackie Lynch, in der Hand eine Pistole mit Schalldämpfer. Seine Augen suchten das nächste Ziel, als er die Zimmertür hinter sich zustieß.
Vochek stolperte nach hinten gegen den Couchtisch. Jackie hob die Waffe.
»Nein«, schrie Ben. »Nein!«
Jackie sah Ben. Ein verzerrtes Lächeln lag auf seinen zerschnittenen Lippen, als er das Ziel seiner Waffe änderte und Ben ins Visier nahm.
Doch in der Sekunde, die er brauchte, um die Waffe auf Ben zu richten, rannte Vochek auf Jackie zu und versetzte ihm einen Fußtritt gegen den Solarplexus. Er taumelte nach hinten, und sie warf sich auf ihn, sodass die Waffe für einen kurzen Moment auf den Boden zeigte.
Ben hechtete sich auf ihn und rammte Jackie gegen die Wand, wobei er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Schulter des jüngeren Mannes warf, die Waffe zwischen sich und Jackie einklemmte und mit beiden Händen die Pistole packte. Blinde Wut strömte durch seinen Körper. Er packte Jackies kleinen Finger und bog ihn nach hinten, bis die Knochen knackten.
Jackie schrie auf und
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