Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Ihre private kleine CIA arbeiten. Alle Kontakte, die Sie haben. Alle Ressourcen, die Sie haben.«
»Ich glaube, das ist die Stelle, an der ich Ihnen sage, dass Sie sich zum Teufel scheren sollen«, erwiderte sie.
»In der Hölle ist es mir zu voll«, sagte Hector. Er drückte eine Taste auf dem Laptop, der auf dem Tisch stand, und öffnete eine Video-Chat-Datei.
Der Bildschirm schaltete sich ein. Er zeigte einen jungen Mann Ende zwanzig, der geknebelt und an einen Stuhl gefesselt war. Seine Augen waren von Blutergüssen und blauen Flecken umgeben, als wäre er zusammengeschlagen worden, und an seinem Kinn war eingetrocknetes Blut zu erkennen. Er blinzelte in die Kamera und zuckte zusammen, als das grelle Licht auf sein Gesicht fiel.
»Früher hieß er Antonio De La Pena«, sagte Hector. »Ex-CIA-Agent, nach einer verpfuschten Operation gegen Narkoterroristen in Kolumbien vermisst und dann für tot erklärt. Seine Tarnung war aufgeflogen, und bis auf ein Zeugenschutzprogramm gab es für ihn keinen Ausweg. Aber Sie haben ihm ein besseres Angebot gemacht. Er hat unter drei verschiedenen Decknamen für Sie gearbeitet, zuletzt in Mexico City.« Hector beugte sich zu Teach. »Sie werden kooperieren, oder er bezahlt dafür.«
»Kooperieren.« Sie sagte es, als würde sie testen, wie das Wort in ihrem Mund schmeckte.
»Sie werden für mich arbeiten. Sie und alle anderen im Keller. Sie werden meine Anweisungen befolgen, ohne sie zu hinterfragen. Sie werden keinen Ihrer Agenten wissen lassen, dass es einen Wechsel in der Leitung der Gruppe gegeben hat. Wenn Sie nicht kooperieren, werde ich Ihre gesamte illegale Organisation auffliegen lassen. Die Regierung wird Sie wie Aussätzige verleugnen, und vermutlich werden die meisten Ihrer Leute in den gemütlichen Gefängnissen der wunderbaren Länder landen, in denen Sie in den letzten Jahren so viel Unfug angestellt haben.«
Teach verkrampfte weder ihre Schultern, noch fing sie zu zittern an.
»Sagen Sie mir die Namen der zehn, die Sie kennen«, verlangte sie.
Hector leierte zehn Namen herunter. Teach schloss die Augen und biss sich auf die Lippen. Sie wies mit dem Kopf auf den Bildschirm. »Warum haben Sie sich ausgerechnet ihn geholt?«
»Er ist der Jüngste und hat am wenigsten Erfahrung. Wenn ich einen Ihrer Leute töten muss, um Sie zu überzeugen, ist er derjenige, der am entbehrlichsten ist.« Hector zuckte mit den Schultern. »Eine rein geschäftliche Entscheidung.«
»Ich erhalte meine Anweisungen von sehr wenigen Leuten«, sagte sie. »Wenn ich die Anordnungen eines anderen ausführe, wird ihnen das auffallen.«
»Lassen Sie mich raten. Der Präsident.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Der Präsident weiß nichts von uns, um das Prinzip der Abstreitbarkeit nicht zu gefährden. Ein Kader aus hochrangigen Führungskräften innerhalb der CIA – von ihnen erhalte ich meine Anweisungen.«
»Sie werden ihre Anordnungen weiterhin annehmen und mich über alle Anweisungen aus Washington informieren. Aber Sie werden für mich arbeiten. Nicht für sie.«
»Und wenn ich das nicht tue?«
»Stirbt De La Pena. Nachdem ich seine gesamte Familie getötet habe.« Hector verschränkte die Arme vor der Brust. »Er hat eine Mutter und zwei Schwestern mit Ehemännern und insgesamt fünf Kindern.« Er sah Jackie an. »Jackie, könnten Sie ein Kind töten?«
»Für Kinder habe ich nicht viel übrig«, erwiderte Jackie. »Ich würde es tun. Wahrscheinlich springt dabei weniger raus, weil Kinder leichter umzubringen sind.«
»Ich mache Ihnen einen Paketpreis.« Hector wandte sich wieder an Teach. »Keiner Ihrer Leute will auffliegen, ins Gefängnis gehen, verleugnet werden und von der Regierung, der sie dienen, angeklagt werden. Aber sie wollen auch nicht, dass die Menschen, die sie in ihrem früheren Leben geliebt haben, ihretwegen sterben. Entweder Sie arbeiten für mich, oder ich werde den Keller vernichten.«
Teach sagte kein Wort. Sie sah De La Pena auf dem Bildschirm an. Der Mann schloss die Augen.
»Wir sagen De La Pena, dass das Ganze ein Training war. Ich lasse Sie leben, und eine Menge unschuldiger Menschen wird weiteratmen können.«
Teach sagte immer noch nichts. Hector schien ihr Zeit geben zu wollen. Schließlich fragte sie: »Was springt dabei für Sie raus?«
»Ich bin der festen Überzeugung, dass private Unternehmen effektiver sind als Regierungsbehörden«, antwortete Hector.
»Nicht in unserer Branche.«
»So hört sich eine echte Bürokratin an.« Er
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