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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Menge Leid beschert, denn es trennte uns für immer von den gewöhnlichen Zweibeinern und trug uns ihre Angst und ihren Hass ein.«
    »Aber was ihr durch dieses Geschenk ebenfalls erhieltet, ist soviel mehr wert als das Leid, das damit einherging«, summte der Chor der Ainsarii. » Als Tiere erfahrt ihr eine tiefe Verwandtschaft mit dem Land, in dem ihr lebt, und das ihr als euer Revier durchstreift. Diese Verbindung ist stärker, als die anderen Temari sie jemals fühlen. – Einem Wesen wie dir könnte die Aufgabe gelingen, die nun vor euch liegt.«
    »Was meint ihr damit?«, fragte Enris. Der Moment der Freude war vorüber. Eine kalte Hand aus Argwohn griff nach ihm.
    »Ohne die Wächter der Elemente wird diese Welt ins Dunkel stürzen«, erklangen die Stimmen der Ainsarii. »Zwei sind bereits vernichtet. Wir konnten spüren, wie sie starben und ihre Kraft verlöschte. Es mag sein, dass wir zu spät kommen, um die anderen beiden vor den Serephin zu schützen. Nur ein Wesen kann uns jetzt noch helfen, und das ist Cyrandith. Jemand muss zu dem Ort in den Tiefen des Abyss vordringen, an dem die Träumende lebt und sie bitten, dieser Welt beizustehen.«
    »Was?«, brach es aus Alcarasán heraus. »Wie stellt ihr euch das vor? Man kann nicht einfach in den Abyss vordringen und die Schicksalsfestung finden!«
    »Die Träumende ist die letzte Hoffnung, die uns noch bleibt. Wir Antara sind weder stark genug, um die Serephin auf Dauer zu besiegen, noch um den Schaden wiedergutzumachen, den sie angerichtet haben. Jemand muss vor Cyrandith für die Rettung dieser Welt sprechen, und wer wäre dafür geeigneter als einer der Voron? Die Wolfsmenschen und das Land sind eins.«
    Neria spürte, wie die Blicke der Anwesenden im Raum auf ihr ruhten. Das machte sie unruhig. Sie hatte es schon immer verabscheut, alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, von dem Moment an, als sie an Bord der Suvare gekommen war, die Einzige ihres Volkes unter lauter Menschen, die sie anstarrten wie ein gefährliches Tier. Und doch – war dies etwa von Anfang an der Plan des Weißen Wolfs gewesen? Hatte er sie deshalb dazu gebracht, den Roten Wald zu verlassen?
    Wie ein Peitschenschlag durchzuckte sie die Erinnerung an die grauenhafte Vision, mit der ihre Reise an diesen fremdartigen Ort ihren Anfang genommen hatte. Talháras’ Worte hallten durch ihren Geist.
    Die Welt wird auseinanderbrechen. Dir bleibt nicht mehr viel Zeit.
    In Gedanken blickte sie der Beschützer ihres Stammes aus seinen dunklen Tieraugen an, und sie wusste, was er von ihr erwartete. »Die Ainsarii haben recht«, sagte sie laut. Ihr Blick schweifte über die anderen Anwesenden. »Runland wird zerstört werden. Das einzige Wesen, das uns noch helfen kann, ist die Träumende.«
    »Aber heißt es nicht, dass Cyrandith niemals in die Geschehnisse dessen eingreift, was sie träumt?«, gab Jahanila zu bedenken. »So jedenfalls wurde es uns im Tempel des Feuers gelehrt. Die Götter des Chaos und der Ordnung hatten immer ihre Hände in den Angelegenheiten ihrer Schöpfung, aber niemals sie, die die Erste war.«
    »Und doch gelang es einst Oláran aus Gotharnar, nach Carn Wyryn vorzudringen«, erklang der Chor der Ainsarii. »Er erblickte Cyrandith von Angesicht zu Angesicht. Wäre ihm dies jemals möglich gewesen, wenn Sie es nicht gewollt hätte?«
    »Da hört ihr es selbst«, sagte Neria. »Es ist bereits einmal jemandem geglückt.«
    »Und danach keinem mehr«, brummte Alcarasán.
    »Es kann wieder gelingen.« Die Voronfrau wandte sich dem geisterhaften Schemen vor ihr zu. »Ich bin bereit, den Weg zur Schicksalsfestung zu gehen, wenn ihr mir sagt, wie ich dorthin gelangen kann.«
    Die weißglühenden Augen richteten sich auf sie. Ein ängstlicher Teil von ihr bereute bereits ihre tapferen Worte.
    »Höre, Voronfrau: Es ist schwer, nach Carn Wyryn vorzudringen. Du wirst den Weg nur dann finden, wenn es deine Bestimmung ist. Aber wir hätten nicht von dieser Möglichkeit gesprochen, wenn wir nicht davon überzeugt wären, dass es dir gelingen könnte.
    Jede der zahllosen Welten, die Cyrandith ins Leben träumt, besitzt einen Übergang, eine Nahtstelle, zu dem endlosen Abyss. Genauer gesagt, die Nahtstelle selbst ist der Abyss. Jener Abgrund trennt die Welt der erschaffenen Dinge von der Welt der Urmächte, in der das Ringen des Roten und des Weißen Drachen seit Beginn der Schöpfung noch immer andauert. Irgendwo in seinen Tiefen befindet sich Carn Wyryn und darin das Netz der

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