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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Rotgar unvermittelt zu Wort. Stolz schwang in seiner Stimme mit »Und selbst heute noch finden manche ihren Weg zu unseren Schmieden, wenn sie Arbeiten suchen, die teuer, aber jedes Goldstück wert sind, das wir für sie verlangen.«
    Sie rasteten nicht lange. Pándaros vermutete, dass der nächste Morgen angebrochen war, als sie sich schließlich wieder in Bewegung setzten. Die Zwerge besaßen kaum noch Vorräte, und was die beiden Priester mit sich führten, würde nicht lange für alle reichen. Rotgar drängte daher zur Eile, um bald die bewohnten Ebenen der Festung zu erreichen, die näher am nördlichen Ausgang zu den Eisenbergen lagen.
    »Wir können auch ohne Essen im Magen noch eine gute Weile weitermarschieren, ohne zusammenzubrechen«, sagte er. »Aber ich glaube nicht, dass ihr Menschen da lange mithalten würdet.«
    Pándaros und Deneb war dies recht. Die Eiseskälte in dem unterirdischen Stollen kroch ihnen wie schleichendes Gift in die Knochen und gab ihnen das Gefühl, um Jahre gealtert zu sein. Nicht einmal häufige Pausen um zu rasten halfen gegen diese bleierne Erschöpfung, im Gegenteil: Wenn sie sich nicht bewegten, nahm sie eher noch zu. Ihr Gepäck drückte ihnen schwer auf die Rücken. Immer häufiger mussten sie innehalten und nach Luft ringen. Am schlimmsten aber war, dass jede Erinnerung an Wärme und Sommer in dieser kalten Dunkelheit binnen kürzester Zeit zu einem fahlen Schemen verkam, der ihnen wie eine halbvergessene Erinnerung an einen angenehmen Traum noch eine Weile im Gedächtnis haften blieb, bis er schließlich völlig verblasst war.
    Die Geräusche ihrer Stiefel waren bald das Einzige, worum ihre Gedanken noch kreisten, ein ständiges Tapp-Tapp-Tapp, von dem sie inständig hofften, dass es sie den Bereichen von Goradia näher brachte, in denen endlich reichhaltiges Essen und eine ausgedehnte Rast auf sie wartete. Deneb glaubte, dass sich seine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten, denn mehrere Male erkannte er im Vorübergehen Öffnungen im Fels, die nach Eingängen zu anderen Stollen aussahen. Doch die Zwerge gingen immer geradeaus weiter.
    Nach einer längeren Wanderung, die nach Pándaros’ Schätzung etwa bis zum nächsten Abend andauerte, hielt Gramil unvermittelt an. Aufgeregt wandte er sich zu seinen Kameraden um und rief ihnen etwas in der Zwergensprache zu. Rotgar und Alfaard traten zu ihm. Auch Deneb versuchte, sich zu nähern, um herauszufinden, was dort vor sich ging. Der Schein der Fackel beleuchtete einen Geröllhaufen, der ihnen den Weg versperrte.
    »Diese verfluchten Beben!«, schimpfte Alfaard. »Die Decke ist eingestürzt.«
    »Beben? Heißt das, der Erdstoß, der die Lawine ausgelöst hat, war nicht der Einzige?«, fragte Pándaros, der seinem Freund über die Schulter sah.
    Rotgar schüttelte den Kopf und fuhr sich erregt durch seinen Bart. Hasserfüllt stierte er die Barriere aus Schutt und Felsbrocken an. »Nein, es gab in der letzten Zeit mehrere Beben. Einige unserer bewohnten Bereiche in Goradia sind eingestürzt. Viele aus dem Volk meines Vaters sind gestorben.«
    »Was sollen wir jetzt nur anfangen?«, klagte Gramil. Er hielt seine Fackel dicht über die heruntergefallenen Steine, um sie genauer in Augenschein zu nehmen.
    »Können wir den Schutt nicht abtragen?«, schlug Deneb vor.
    »Pah!«, spie Alfaard aus. »Ohne vernünftiges Werkzeug ist das nicht zu schaffen.«
    »Ist das der Stollen, der nach Goradia führt? Der, den ihr auf eurem Hinweg genommen habt?«
    »Es ist der einzige Gang zu den bewohnten Gebieten«, sagte Gramil. »Jetzt sind wir abgeschnitten. Uns bleibt nichts anderes übrig, als irgendwie an die Oberfläche zu gelangen und uns über die Gebirgspässe zum Nordeingang unserer Festung durchzuschlagen.«
    »Bei diesem Wetter wäre das glatter Selbstmord«, gab Alfaard zu bedenken.
    Düster und ratlos tauschten die Zwerge im blakenden Schein von Gramils Fackel Blicke. Pándaros und Deneb fühlten, wie ihnen der Mut sank. Von einem Moment auf den anderen war ihre Reise ins Ungewisse erneut aufgehalten worden, diesmal durch die Gewalt der Natur – wenn nicht noch etwas anderes hinter den häufigen Erdstößen stecken mochte, so wie hinter dem aus den Fugen geratenen Wetter.
    »Einen Ausweg gibt es vielleicht noch«, durchbrach Rotgars nachdenkliche Stimme das Schweigen. »Wir könnten durch die Stillen Hallen gehen. Wenn ich mich recht erinnere, dann liegt der Hinterausgang etwa eine Tagesreise von hier.«
    An dem

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