Runlandsaga - Die Schicksalsfestung
Alcarasáns Eindringen in Ranárs Geist.
»Allerdings ist sein wirklicher Name nicht Ranár«, setzte sie erklärend hinzu, »wenn ich die beiden Serephin richtig verstanden habe. Ranár hieß der Mensch, dessen Körper dieses Wesen aus Alcarasáns und Jahanilas Volk übernommen hat.«
»Und diese beiden Serephin«, sagte Aros misstrauisch, »Alca... Alcara, wie auch immer, und seine Begleiterin, von denen du uns erzählt hast. Seid ihr euch wirklich sicher, dass sie auf unserer Seite sind und es nicht ein Trick ist, um uns in Sicherheit zu wiegen und uns am Ende in eine Falle zu locken?«
»Ihr habt nicht gesehen, was sie getan haben, um uns zu retten, als wir in der Vergangenheit waren.« Enris blies auf den heißen Inhalt seines Tellers, bevor er sich gierig Löffel um Löffel der Suppe in den Mund schob und dabei weitererzählte. »Jahanila war von Anfang an auf der Seite der Endarin und der Menschen. Und Alcarasán hat sich geändert.
Als er erfahren hat, dass die Serephin einen Mann in ihre Gewalt gebracht haben, der ihnen verraten kann, wo sich der vierte Drache aufhält, ist er sofort aufgebrochen. Er fliegt so schnell wie möglich zur Hochebene von Tool, um zu verhindern, dass der Gefangene Ranár ausgeliefert wird. Der größte Teil der Serephin hält sich dort gerade auf und sucht nach dem Wächter des Wassers.«
»Und der andere Serephin?«
»Jahanila hat sich den Dunkelelfen angeschlossen«, sagte Enris. »Die Antara wollen noch heute nach Carn Taar aufbrechen. Sie werden die Serephin in der Meeresburg angreifen. Und ich werde mich ihnen zusammen mit Corrya anschließen.«
»Was ist mit den Elfen in den Mondwäldern?«, fragte König Tarighs Hauptmann. »Deren Unterstützung könnten wir verflucht gut gebrauchen!«
Suvare, deren Magen laut zu knurren begonnen hatte, als sie Enris essen sah, nahm sich ebenfalls einen Teller und schöpfte Suppe aus dem Kessel über dem Feuer. »Die Dunkelelfen haben ihnen mit ihrer Magie eine Nachricht gesandt«, erklärte sie. »Wie sieht es mit Euch aus, Aros? Werdet Ihr ebenfalls gegen die Serephin kämpfen, so wie Enris und Corrya?«
Der Hauptmann kratzte sich ratlos an der in Falten gelegten Stirn. »Meine Herrin ist weit fort von hier, und ich bin es nicht gewöhnt, ohne sie Entscheidungen zu treffen. Ich – ich weiß es nicht. Vielleicht sollten wir wieder ins Regenbogental zurückkehren. Unsere Aufgabe war, euch dabei zu helfen, die Dunkelelfen zu finden, und das haben wir getan.«
»Aber ... Herr«, begann Norvik zögernd. Die Enttäuschung, eine legendäre Schlacht zu verpassen, war ihm anzumerken. Auch Mesgin neben ihm zog ein langes Gesicht.
»Nichts da!«, schnitt der Hauptmann Norvik das Wort ab. »Wir haben einen Eid darauf geschworen, Königin Tarigh zu beschützen.«
Ihr habt keine Ahnung, wie glücklich ihr euch schätzen könnt, wenn Aros mit euch nach Hause aufbricht , überlegte Enris bitter, der an das Schlachtfeld vor den Toren von Mehanúr dachte. Aber wir brauchen euch. Selbst mit den Dunkelelfen und den Endarin werden wir jeden Schwertarm bitter nötig haben. Herrin des Schicksals, ich bin nicht stolz auf das, was ich jetzt tun muss. Aber ich darf die drei nicht verlieren.
Laut sagte er: »Aros, glaubt Ihr denn wirklich, Ihr könnt im Regenbogental für die Sicherheit Eurer Herrin einstehen, wenn die Serephin erst dorthin kommen? Oder wenn sie den letzten Wächterdrachen töten und damit diese Welt dem Untergang weihen?«
Der Hauptmann sah ihn stumm an. Enris war sich am Rande bewusst, dass der stämmige, altgediente Kämpfer ihm seine völlige Aufmerksamkeit schenkte. Doch er war zu beschäftigt damit, die richtigen Worte zu finden, um sich über diese Veränderung zu freuen. »Kommt mit uns! Zieht an unserer Seite in die Schlacht – und verteidigt das Leben von Königin Tarigh vor den Toren der Meeresburg! Sie würde es ebenso wollen, wenn sie jetzt hier wäre.«
»Ay, Herr!«, stimmte Mesgin eifrig mit ein. »Der Junge ... ich meine, der junge Mann hat recht! Es spielt doch keine Rolle, wo wir unsere Herrin beschützen, solange wir die Serephin davon abhalten, Burg Cost ebenso zu erobern wie Andostaan.«
Es war Aros anzusehen, wie sehr er mit sich rang. Er blickte von Mesgin zu Norvik und schließlich wieder zu Enris. Als er den Kopf zu einem Nicken senkte, konnten die beiden Krieger unter seinem Befehl kaum ein freudiges Grinsen verhehlen.
»Also gut, wir gehen mit euch«, sagte er fest. »Für Königin Tarigh und das
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