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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Stimmengewirr die Höhle.
    »Ihr wart wirklich in der Vergangenheit ...«, schnaufte Königin Tarighs Hauptmann fassungslos. »Ihr habt unsere Vorfahren gesehen, lange bevor die Hohe Cyrandith sie nach Runland führte. Das ist unglaublich! Wenn die Dunkelelfen solche Macht besitzen, dann können sie diese Serephin bestimmt aus unserer Welt vertreiben!«
    Enris, der heißhungrig auf Essen aus seiner Welt war und sich sofort nach dem Ende ihres Berichtes einen Teller mit dampfender Fischsuppe und etwas Brot gegriffen hatte, hielt im Umrühren inne.
    »Nein, diese Hoffnung haben sie uns gleich genommen. Die Serephin sind einfach zu stark, und sie haben bereits zwei von Runlands vier Wächtern getötet.«
    »Zwei?«, fuhr Larcaan auf. »Ich dachte, der von den Weißen Klippen ist tot, und die drei anderen sind noch am Leben!«
    »Leider nicht«, gab Enris zurück. »Einer der beiden Serephinkrieger, die inzwischen auf unserer Seite sind, ist in den Geist ihres Anführers eingedrungen, und hat herausgefunden, dass der Wächter des Feuers ebenfalls tot ist. Und sie wissen inzwischen auch, wo sich der Wächter des Wassers aufhält. Ihn werden sie genauso töten, denn die Antara werden niemals schnell genug zu den Toolmooren gelangen können, wo er sich aufhält. Aber sie hoffen, den vierten Wächter lange genug beschützen zu können, bis uns Hilfe erreicht.«
    »Wo ist dieser Wächter?«, fragte Daniro.
    »Er war von Anfang an in der Meeresburg verborgen. Offenbar hat er sich dort so gut versteckt, dass er nicht einmal von den Serephin entdeckt werden konnte. Aber sie werden bald um seinen Aufenthaltsort wissen, und dann nützt ihm auch das beste Versteck nichts mehr.«
    »Du hast von Hilfe gesprochen«, sagte Thurnas zweifelnd. »Wie soll die aussehen? Und woher soll sie kommen?«
    »Die Reise zum Rand der Welt«, murmelte Daniro leise. Er sah Suvare an. »Darum geht es also, nicht wahr? Wir sollen dort Hilfe holen. Aber ich dachte immer, da draußen auf der offenen See gäbe es nichts.«
    Suvare starrte in die Flammen des prasselnden Lagerfeuers. »Die Dunkelelfen behaupten, wenn man über den Rand der Welt hinausginge, fände man entweder den Tod – oder die Schicksalsfestung, wenn die Herrin des Netzes es will. Sie sagen, dass wir Neria dorthin bringen sollen, damit sie Cyrandith um Hilfe gegen die Serephin bitten kann.«
    »Die Wolfsfrau?«, platzte Calach heraus. »Dieses verrückte Untier soll in unserem Namen sprechen? Das ist doch völliger Unfug!« Er holte für einen weiteren Ausbruch Luft, aber ein kalter Blick aus Suvares Augen brachte ihn zum Schweigen.
    »Calach, ich glaube dir, dass du nicht gut auf Neria zu sprechen bist, nachdem sie dich in Wolfsform beinahe umgebracht hätte. Aber sie hat ihren Teil dazu beigetragen, uns zu helfen. Wenn du das nicht anerkennen kannst und du mich noch einmal unterbrichst, suche ich mir einen anderen Schiffskoch. Verstanden?«
    Calach zog ein betretenes Gesicht. »Es ... es tut mir leid, Suvare. Wirklich! Ich will deine Tjalk nicht verlassen, egal was kommt. Die Suvare ist doch meine Heimat, verdammt!«
    »Sag nicht mir, dass es dir leid tut«, erwiderte Suvare kühl. »Sag es Neria. Sie hast du beleidigt, nicht mich – und das vom ersten Tag an, als sie an Bord gekommen ist. Ich habe mir das jetzt lange genug angesehen, und ich schäme mich, dass jemand, der zu meiner Mannschaft gehört, solch dumme Reden über die Voron schwingt.«
    Der so Angesprochene stand auf. Zum ersten Mal sah Enris mehr in ihm als den ständig schlechtgelaunten Mann mit der ebenfalls ständig umgebundenen Leinenschürze, die so voller eingetrockneter Essensreste starrte, dass sich ihre ursprüngliche Farbe nur noch mit viel Fantasie erraten ließ. Das Gesicht des Schiffskochs zeigte tatsächlich so etwas wie Reue.
    »Verzeih mir«, sagte er kaum vernehmbar an Neria gewandt. Deren Züge waren während des gesamten Wortwechsels ausdruckslos gewesen. Auch jetzt regte sich kaum etwas darin. Der Mensch vor ihr entschuldigte sich offensichtlich nur, weil er Angst hatte, aus seiner Gemeinschaft verstoßen zu werden, seinem Rudel. Aber zumindest hatte er von seiner Anführerin vor allen anderen einen Dämpfer bekommen. Wenigstens etwas.
    »Da wir das jetzt geklärt haben«, fuhr Suvare fort, »hört euch an, was die Dunkelelfen uns geraten haben.«
    Sie berichtete ihren Zuhörern davon, wie die Antara Neria auserkoren hatten, die Träumende Cyrandith in ihrer Schicksalsfestung aufzusuchen, und von

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