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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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sprangen auf den jungen Mann zu und hätten ihn beinahe umgeworfen, so stürmisch fiel ihre Umarmung aus.
    »Du bist zurückgekommen!«, rief Themet mit strahlendem Gesicht. »Larcaan hatte die Hoffnung schon aufgegeben, aber ich hab ihm gesagt, wenn einer es schafft, die Dunkelelfen zu finden und einen Weg durch das Portal zu uns zurückzufinden, dann du!«
    »Schön, dass wenigstens du mich nicht aufgegeben hast«, sagte Enris mit einem breiten Grinsen, das beredte Zeugnis von seiner Erleichterung gab, die beiden Jungen wohlbehalten mit den anderen vorzufinden. Er zwinkerte Larcaan zu, der wie üblich etwas abseits stand. Der Kaufmann fuhr sich mit einer verlegenen Geste durch sein stoppeliges Haar. »Es kommt nicht oft vor, dass ich froh bin, unrecht zu haben«, brummte er. »Heute bin ich es.«
    Enris glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Schlug der verächtliche Nörgler mit einem Mal freundlichere Töne an? Hast dich wohl zu lange in der Gesellschaft von Menschen mit ein wenig Mut und Verstand aufgehalten, was?
    »Es war verdammt leichtsinnig von dir, einfach so von Bord zu verschwinden, Junge«, unterbrach Aros polternd seinen Gedankengang. Er wandte sich Corrya und Suvare zu. »Und ihr seid auch nicht besser! Macht euch mitten in der Nacht durch das Portal davon. Wir waren halb verrückt vor Sorge!«
    »Beschimpf mich so viel du nur willst«, entgegnete Enris trocken, »aber tu mir einen Gefallen: Nenn mich nie wieder Junge . Ich hab einen Namen.«
    Aros stand vor Überraschung der Mund offen. Seine beiden Kameraden Norvik und Mesgin blickten nicht minder verblüfft drein, bevor sich ein anerkennendes Grinsen auf ihren Gesichtern zeigte.
    »Na, na, na!« Teras lachte. »Wenn da nicht einer erwachsen geworden ist, während er fort war.«
    »Nur ein wenig«, sagte Enris gutgelaunt. Die vielen freudigen Gesichter ließen ihn wenigstens für eine Weile vergessen, dass er sich von Neria verabschieden musste. »Es ist eben eine Menge passiert. – Hier ja offenbar auch. Die Piraten sind also tatsächlich fort?«
    Der Bootsmann spuckte einen dunklen Batzen Kautabak auf den Boden und nickte. »Sie haben sich auf ihr Schiff verdrückt und sind mit eingezogenen Schwänzen abgehauen. Vorher haben sie aber noch alles, was sie in der Eile tragen konnten, als Beute an Bord geschafft.«
    »Wir haben sie gewähren lassen«, ergänzte Suvare, »um nicht weiteres Öl ins Feuer zu gießen und am Ende doch noch einen Kampf herauszufordern, der niemandem genützt hätte.«
    »Ob sie wohl wiederkommen, wenn wir Irteca verlassen?«, überlegte Enris.
    Suvare lachte trocken auf. »Damit rechne ich. Das war bestimmt auch der eigentliche Grund, weshalb sie überhaupt so bereitwillig verschwunden sind. Wozu Männer in einem Kampf verlieren, wenn man sich einfach nur für eine Weile zurückziehen muss? Aber das soll uns nicht kümmern. Wir haben andere Sorgen, als die nördlichen Inseln von Piraten zu säubern.«
    »Und die wären?«, fragte Torbin.
    Suvare setzte sich in der Nähe des Lagerfeuers auf einen der dicken gestohlenen Teppiche, die den Höhlenboden bedeckten und von Shartans Männern zurückgelassen worden waren. »Wir haben eine Reise vor uns. Eine Reise, wie sie bisher noch kein Seefahrer unternommen hat. Die Dunkelelfen glauben, dass es die einzige Möglichkeit ist, unsere Welt noch vor den Serephin retten zu können. Sie werden versuchen, diese Ungeheuer so lange wie es nur geht zu beschäftigen, um uns genügend Zeit zu verschaffen. Aber selbst dann gibt es keine Gewissheit, dass wir unser Ziel erreichen – oder dass wir alle lebend heimkehren. Seid ihr immer noch mit dabei?«
    »Wohin geht die Reise denn?«, fragte Calach mit gerunzelter Stirn.
    Torbin neben ihm lachte trocken auf. »Ich dachte, wir würden alle JA! schreien und dann fragen, wohin wir uns aufmachen. – Aber egal. Ich sage, ich steuere deine Tjalk, wohin auch immer du mit ihr möchtest.«
    »Ich will zum Rand der Welt«, gab Suvare schlicht zurück. »Die Voronfrau muss ihn überqueren.«
    Ein Raunen ging durch die Runde. Enris erhob einen Arm und gleichzeitig damit seine Stimme. »Aber immer der Reihe nach! Erst einmal müssen Neria und ich euch erzählen, was seit der Nacht geschehen ist, in der wir an Land gingen.«
    Staunend lauschten Suvares und Aros’ Männer dem Bericht der beiden von ihrer Ankunft in Eilond und ihrer Prüfung durch die Antara. Niemand unterbrach sie, so gespannt hörte man ihnen zu. Erst als sie fertig waren, erfüllte lautes

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